"Wir haben kein Auge zugemacht"

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PFUNDS (Me.). Es war wieder eine Nacht, die Pfunds noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der Schock vom Katastrophenjahr 2005 sitzt beim einen oder anderen noch tief, als der Stubenbach den Pfundser Ortskern vermurte. Vergangenen Mittwoch, sieben Jahre später, meinte es der Wettergott mit der Gemeinde wieder nicht gut.

"Unbeschriebenes Blatt"
"Am späteren Nachmittag gegen 18.00 Uhr gab es einen schweren Hagelschlag. Danach führte der Stubenbach Hochwasser und Gemeindeeinsatzleitung, Bergrettung sowie Feuerwehr waren in Alarmbereitschaft", schildert Bgm. DI Gerhard Witting die Katastrophennacht. "Bis 2005 war der Stubenbach ein unbeschriebenes Blatt. Es gab bis dahin lediglich für den Radurschlbach einen Katastrophen-Einsatzplan. Heute sind die Pfundser gut aufgestellt", erklärt Christian Weber von der Gebietsbauleitung der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) Oberes Inntal.

Organisierte Hilfe
Innerhalb von einer Stunde wurden sechs Bagger angefordert, die die Geschieberückhaltebecken im Dorf und am Berg räumten. Bgm. Witting zufrieden über die Verbauung: "Es verlief alles nach Plan. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für Personen und Gebäude und der Bach ist nirgends über die Ufer getreten."
Wurden 2005 noch 50.000 Kubikmeter Geschiebe zwischen den Pfundser Häusern weggebaggert, informiert der Chef der WLV, waren es heuer "nur" mehr 10.000 Kubikmeter Geröll-Material.
Über eine schlaflose Nacht berichten Pfundser, die unmittelbar neben dem Stubenbach wohnen: "Wir haben am Mittwoch kein Auge zugemacht", schildert eine Betroffene die Horror-Nacht.
Die Pfundserin Manuela Ramsbacher blickt zurück: "Wir hatten Angst. Das wichtigste war die Kinder aus dem Haus zu bringen und Schlüssel oder Elektrogeräte in den ersten Stock zu bringen!" Die Nachbarin berichtet: "Ich habe sofort das Auto weggeparkt, Fenster sowie Türen mit den Schaltafeln gesichert!"

Besserung in Sicht
Die Bilder vom hochwasserführenden Stubenbach 2005 hat Ramsbacher immer noch vor Augen: "Der Keller und das Erdgeschoss waren voller Schlamm. Wenn das Becken übergeht und das Wasser bei der Schuchtergasse runter kommt, haben wir ein Problem. Wir wohnen hier am tiefst gelegenen Punkt."
Doch die Pfundser hatten Glück: "Um 22.00 Uhr waren die Sterne am Himmel zu sehen und der Stubenbach sank wieder", erzählt die betroffene Ramsbacher sichtlich erleichtert. Eine Anrainerin meint: "Wir hatten mehr als Glück!"

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http://www.meinbezirk.at/landeck/chronik/der-mensch-ist-nicht-ersetzbar-d341074.html

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