DNA-Analyse zeigt: In Piller jagte Wolf aus Nordosteuropa

LH-Stv. Anton Steixner: „Unser Ziel muss die Vereinbarkeit von Almwirtschaft mit Wolf und Bär sein"
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LH-Stv. Steixner will österreichweit abgestimmtes Vorgehen in punkto Wolf

„Der Wolf kehrt ins Oberland zurück“ - diese Vorhersage des Wildtier-Experten Peter Sürth bei der Diskussion in Fließ, ist schneller Realität geworden, als manche das wahrhaben wollen.

PILLER (tani). Die nun veröffentlichte DNA-Analyse zeigt nämlich, dass der Wolf, der Ende September in Piller eine Ziege gerissen hat, aus Nordosteuropa eingewandert ist. Die beiden anderen Wölfe, die in diesem Jahr in Tirol bestätigt wurden, kamen aus Italien. Diese Ergebnisse unterstreichen nachdrücklich die Theorie von Sürth, welche folgendes besagt: In Europa leben zurzeit (ohne Russland) zwischen 12.000 und 15.000 Wölfe. Diese haben einen großen Aktionsradius (bis zu 600 Kilometer) und können 100 Kilometer am Tag laufen. Vor allem junge Tiere begeben sich auf Wanderschaft. Zudem haben sich die Lebensbedingungen in den Alpen für diese Tiere in jüngster Zeit verbessert. Deshalb ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis der Wolf auch wieder im Tiroler Oberland heimisch wird.

Den Menschen gegenüber ist der Wolf sehr scheu. Aber es kann, so Peter Sürth, zu Problemen kommen. Diese resultieren nicht zuletzt aus dem Umstand, dass gelegentlich Haustiere wie Schafe und Ziegen seinen Speiseplan ergänzen.

Um ein konfliktarmes Nebeneinander von Mensch und Wolf zu erreichen, ist es notwendig, so genannte Wildtiermanagementpläne auszuarbeiten“, erklärt Sürth. Wölfe berührten den Alltag von Schafhaltern, Jägern oder Waldbesuchern, die sich mit dem Neuling konfrontiert sähen – sachliche Informationen, Schutzmaßnahmen für Nutztiere und schnelle unbürokratische Hilfe im Schadensfall seien daher erforderlich, um die Akzeptanz für den Heimkehrer Wolf zu gewährleisten.

LH-Stv. Anton Steixner will ein österreichweit abgestimmtes Vorgehen: „Unser Ziel muss die Vereinbarkeit von Almwirtschaft mit Wolf und Bär sein". Tierschutz-Ombudsmann Martin Janovsky nennt in diesem Zusammenhang ein Beispiel. „Es ist vorstellbar, dass Schafe auf der Alm von einem Herdenschutzhund oder einem Hirten begleitet werden".

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