Pendlerparkplatz: "Fehlentwicklung verhindern"

Auf dem Pendlerparkplatz in Landeck soll ein Eurospar und ein Hervis Sport/Mode Markt entstehen.
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LANDECK (otko). Am Pendlerparkplatz prüft die Firma Spar derzeit ein Projekt für einen Eurospar-Markt und Hervis Sport/Mode-Markt – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Mit dem "Bürgerforum für Landeck" (BfL) hat sich nun eine Gruppierung gesammelt, die gegen eine Umwidmung des Areals auftritt. Vergangenen Donnerstag präsentierten die Proponenten Nobert Auer, Siegfried Gohm und Richard Triendl ihre Forderungen. "Wir sind eine parteiunabhängige Plattform von Bürgern, die die Entwicklung der Stadt aufmerksam verfolgt. Allen voran liegen uns die positive wirtschaftliche Entwicklung und eine nachhaltige Gestaltung der Lebensbedingungen als Chance für die Jugend am Herzen", erklärte Auer. In diesem Sinne fordert das BfL den Gemeinderat "nachdrücklich auf, die beabsichtigte Umwidmung einer Neubewertung unter Einbeziehung nachhaltiger, strukturpolitischer Überlegungen zu unterziehen".

Negative Auswirkungen

"Wir greifen keine Handelsketten an, aber Landeck hat jetzt schon ein Überangebot von Lebensmittelmärkten. Laut Raumplaner Andreas Falch deckt das Lebensmittelangebot im Talkessel von Landeck-Zams den Bedarf von bis zu 45.000 Personen ab. Im Gegenzug gibt es aber wenige Bezirksstädte ohne produzierenden Bäcker und Metzger", zeigte Gohm auf. Die Bezirkshauptstadt verkomme zu einer reinen Wohn- und Verwaltungsstadt. Kritisch sehen die BfL-Vertreter auch die Schaffung von 50 neuen Arbeitsplätzen: "Es entstehen kaum qualifizierte Ganzjahresarbeitsplätze, stattdessen werden vor allem Teilzeitkräfte eingestellt", so Gohm.
Neben diesen Argumenten sei auch die gegenwärtige Verkehrsanbindung des Areals Pendlerparkplatz für ein solches Projekt total ungeeignet. "Die Kreuzung ist heute schon ein Problem und ein dafür nötiges Verkehrskonzept fehlt überhaupt", kritisiert Gohm. Mit dem Wegfall des Pendlerparkplatzes würde sich im Ortsteil Bruggen die Parkplatzsituation weiter verschärfen. Gohm verwies auf die Umsetzung der 2. Baustufe beim Lantech und auf die hohe Nachfrage nach Studienplätzen beim Bachelor-Studiengang.
"Eine nochmalige raumordnungspolitische Fehlentscheidung dieser Größenordnung kann von der Bevölkerung nicht mehr mitgetragen werden", meinte Gohm in Bezug auf die "völlig überdimensionierte" City-Passage.

Freier Wettbewerb

Planunungsstadtrat Thomas Hittler reagiert recht entspannt: "Für ein Gewerbe sind die Grundkosten dort nicht leistbar. Zudem steht es der Stadtgemeinde nicht zu in die freie Marktwirtschaft einzugreifen." Ein Verkehrskonzept werde erarbeitet, allerdings brauche es dafür erst eine Projekt-Genehmigung. "Spar bietet 50 ganzjährige Arbeitsplätze an. Auch Teilzeitjobs sind für Familien durchaus wichtig", argumentiert Hittler. Der Pendlerparkplatz, der sich im Besitz der Donau Chemie befindet und den die Stadtgemeinde bis 2033 gepachtet hat, sei zudem nur zum Teil ausgelastet. "Die Gemeinde zahlt jährlich 90.000 Euro an Pachtzins und das ist schwer leistbar", so Hittler.

Bgm. Jörg lädt zum runden Tisch

In der Kontroverse um den geplanten Lebensmittelmarkt am Pendlerparkplatz ist Bgm. Wolfgang Jörg um Sachlichkeit bemüht. "Einige städtebauliche Fragen sind im Vorfeld noch zu klären und darüber habe ich alle Fraktionen und Spar informiert", erklärte Jörg bei der letzten Gemeinderatssitzung. Am 19. August lädt das Stadtoberhaupt den Ausschuss der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams, die Wirtschaftskammer sowie den Raumplaner zu einem informellen Treffen, wo diese Dinge erörtert werden sollen. "Auch die Vertreter des Bürgerforums sind dazu eingeladen", so Jörg. Die Entscheidung des Gemeinderates soll dann im Herbst fallen.

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