Talkessel droht Verkehrschaos

Der Perjen-Tunnel ist bereits in die Jahre gekommen und muss sicher noch vor 2019 generalsaniert werden
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  • hochgeladen von Herbert Tiefenbacher

Streichung der zweiten Röhre des Perjen-Tunnels würde achtmonatige Sperre bedeuten

Die Landespolitik ist gefordert, der Verkehrsminiserin in Wien die drohende Problematik eines achtmonatigen Verkehrschaos im Talkessel Landeck-Zams begreiflich zu machen.

PERJEN (tani). Jetzt trifft die Wirtschaftskrise in Form des Sparpaketes der Bundesregierung direkt auch den Bezirk Landeck. Verkehrsministerin Doris Bures muss bei Infrastrukturprojekten (Straße und Bahn) 4,5 Milliarden Euro einsparen. Ein Rotstiftopfer ist die zweite Röhre des Perjen-Tunnels.
Der bisherige Baufahrplan sah so aus: Das Perjen-Tunnel-Projekt sollte nach Fertigstellung des Tschirgant-Tunnels in Angriff genommen werden. Die Fertigstellung war bis spätestens 2019 geplant. Das gesamte Bauvorhaben hat ein Investitionsvolumen von 155 Millionen Euro.

Jetzt wird die Zwangsvariante umgesetzt. Das heißt: Bis 30. April 2019 ist das Straßentunnel-Sicherheitsgesetz umzusetzen. Entsprechend diesem sieht das Bures-Sparpapier den Bau eines drei Kilometer langen Fluchtstollen bis 2019 vor. Dieser wird in der Achse der 2. Röhre errichtet und wird über Querverbindungen alle 500 Meter mit der 1. Tunnelröhre verbunden. Die Asfinag beziffert dieses Projekt mit 44 Millionen. Die zweite Röhre ist frühesten 2033 zwingend erforderlich, weil laut Prognose erst 2033 die tägliche Verkehrsstärke von 20.000 Kraftfahrzeugen erreicht wird.

Jetzt ist die Landespolitik gefordert. Sie muss nach Wien aufbrechen und nachverhandeln, denn die Maßnahme bringt Probleme insbesondere für den Talkessel Landeck-Zams. Es steht nämlich die Generalsanierung des Perjentunnel, der bereits in die Jahre gekommen ist, an – sicher noch vor 2019. Gerechnet wird, dass der Perjentunnel für acht Monate gesperrt werden muss. In dieser Zeit wird der Verkehr wie sonst über die B-171 von Landeck-West bis Zams umgeleitet. Also das Verkehrschaos in Landeck und Zams ist vorprogrammiert. Dieses ist nur mit der ursprünglichen Lösung abwendbar. Der Projektablauf sollte wie beim Roppener-Tunnel umgesetzt werden: Zuerst die zweite Röhre bauen, dann den Verkehr in diese umlegen und anschließend die alte Röhre adaptieren und sanieren.

Für die Ausstattung des Flirscher-Tunnels mit Fluchtwegen sind 5 Millionen Euro vorgesehen. Diese müssen laut Gesetzesvorgabe bis 2019 gebaut werden. Laut DI Otmar Alber von der Alpen Straßen AG muss auch der Sicherheitsstandard im Arlberg-Straßentunnel noch höher werden. Derzeit sind alle 1700 Meter Fluchtwege vorhanden. Diese schriebt das Gesetz alle 500 Meter vor. Die Kosten hierfür sind 185 Millionen Euro. Dieses Geld ist reserviert.

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