Mut zu höheren Preisen und einer klaren Positionierung
Fachtagung Urlaub am Bauernhof in Reutte war bis auf den letzten Platz gefüllt. Angesprochen waren bäuerliche Vermieter aus den Bezirken Imst, Landeck und Reutte sowie aus dem Allgäu.
REUTTE/BEZIRK. Im Haus der Wirtschaft in Reutte fand am 22. Oktober die erste grenzüberschreitende Fachtagung Urlaub am Bauernhof Allgäu Tirol statt. Rund 120 Teilnehmer folgten der Einladung der Veranstalter Regionalentwicklung Außerfern, Urlaub am Bauernhof Region West und Verein „mir Allgäuer – Urlaub auf dem Bauernhof e.V.“.
Die Vorträge beschäftigten sich mit den Themen Preispolitik, Online-Marketing sowie Marktrends im Tourismus und daraus resultierenden Chancen für Urlaub-am-Bauernhof-Betriebe. Eingeleitet wurde die Tagung mit einer Bestandsaufnahme durch Dr. Michael Brandl, stellvertretender Direktor der Tirol Werbung, und mit einem grenzüberschreitenden Vergleich der Strukturen in Tirol und im Allgäu durch Klaus Loukota, GF von Urlaub am Bauernhof Tirol, und Angelika Soyer, 1. Vorsitzende des Vereins „mir Allgäuer“. Beide Angebotsgruppen agieren sehr erfolgreich am Markt. Der Mut zu höheren Preisen und zu einer klaren Positionierung zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Referent Helmut List vom Beratungsunternehmen Kohl & Partner brachte es auf den Punkt: „Urlaub am Bauernhofbetriebe verkaufen ein Stück ‚heile Welt‘. Dabei gilt es, den emotionalen Nutzen hervorzukehren. Die Betriebe dürfen nicht bloß eine weitere Immobilie im Häuserkatalog darstellen. Wer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen“. List forderte die Vermieter zudem auf, die Preisspielräume zu nutzen. Wer das Zimmer mit der besten Aussicht wünscht, sollte auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Urlaub am Bauernhof habe einen Wert, der sich auch im Preis widerspiegeln muss.
Dr. Birgit Pikkemaat vom Institut für innovativen Tourismus erkannte vor allem in den Trends Entschleunigung, Convenience und Regionalität großes Potential für Urlaub am Bauernhof. Die gebürtige Vorarlbergerin gab zudem ein klares Plädoyer für Mut zum Design ab. Gerade Gäste aus den größeren Städten hätten ein Faible für Architektur und Dekoration. Hoch erfreut zeigte sich Isolde Ernst, Obfrau von Urlaub am Bauernhof Außerfern. „Ich bin überwältigt von vom großen Interesse an dieser Veranstaltung. Ich habe viel Wissenswertes für meinen eigenen Betrieb mitgenommen und hoffe, dass wir auch viele bäuerliche Betriebe aus dem Außerfern ermutigt haben, auf diesen Zug aufzuspringen“, erklärt die Bäuerin aus Hinterhornbach.
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