Ein Reise vom Steinbruch bis zum Bodensee, Zwischenstationen Linz und Wien

Wiener Festwochen

Die „Wiener Festwochen“ haben begonnen, zumindest was den Kartenverkauf betrifft: www.festwochen.at . Es ist eine Veranstaltung der Superlative, nicht nur von der Quantität, sondern auch auf von der Vielseitigkeit her. Von der Avantgarde, über Tanz, Filme bis zur Opernaufführung von Mozarts „Cosi fan tutte“, die Michael Haneke für die Oper in Madrid inszeniert hat. Der zukünftige Intendant der Salzburger Festspiele und derzeitiger Boss der „Wiener Festwochen“ , Markus Hinterhäuser, präsentierte dieser Tage in einer Pressekonferenz das umfangreiche Programm. Es kommen Künstler und Ensembles aus 22 Ländern, 2 Uraufführungen, zwei Europapremieren, acht Premieren im deutschsprachigen Raum halten Einzug in Wien. Das Festival wird – wie hier schon berichtet – mit einem europäischen Chorkonzert am 9.Mai am Rathausplatz eröffnet. Das Radiosymphonieorchester unter der Stabführung des Chefdirigenten Cornelius Meister liefert den musikalischen Backsound dazu. Der Eintritt ist frei. Bis zum 12.6. gibt es das spektakuläre Fest.

Hier einige High-Lights:

Das Schauspiel „Geschichten aus dem Wienerwald“ am 10./11./12./13.5. im Volkstheater.
Die Oper „Bluthaus“ am 21.5./13.6./15.5. im Theater an der Wien.
Das Schauspiel „Die Neger“ am 3./5./6./7.6 im Theater Akzent.
Das mit einem Konzert verquickte Theaterstück: „Winterreise“ am 9./12./14.6. in der Halle E im MuseumsQuartier

Fast 70% der Tickets sind verkauft, der Run ist ungebrochen. Wer noch Karten kaufen möchte sollte sich beeilen.

Persönlich kann man die Tickets an der Tageskasse der Festwochen, 1060, Lehargasse 3a, im Foyer der Halle E+G im MuseumsQuartier oder im Künstlerhaus, Akademiestraße 13 entstehen.
Wenn man eine Kreditkarte besitzt, kann telefonisch unter 589 22 11 bestellen oder man nimmt den Laptop und wählt sich unter www.festwochen.at ein.

„Carmen“ in Linz

Im Linzer Landestheater hat am 24.5. um 19,30 Uhr „Carmen“ von Georges Bizet Premiere. Es ist die Liebesgeschichte zweier Herren, die die gleiche Frau lieben. Das Luder kann sich nicht entscheiden, und als sie sich entscheidet, fließt Blut über die Bühne. Rassige Musik, die leider auch für Handy-Klingeltöne missbraucht wird, zweifelsfrei eine der spannendsten Opern, die das Genre zu bieten hat. Der Ausflug nach Linz lohnt sich allemal. In knapp über einer Stunde ist man von Wien in der oberösterreichischen Hauptstadt. Die Tickets erhält man bei Westbahn oder ÖBB. Wer nicht in Linz übernachten möchte, hat um 23,15 einen Railjet nach Wien. Karten und Infos für die Aufführungen gibt es unter www.landestheater-linz.at.

Volksoper Wien

Robert Mayer, Direktor der Volksoper Wien, könnte sich zufrieden zurücklehnen, die auslaufende Saison war höchst erfolgreich. Er ist aber ein Intendant, der nicht ständig wegen zu wenig Subvention öffentlich nörgelt, sondern einer, der die feine Klinge besitzt, um seine Ziele zu erreichen. Das Publikum erreicht er durch seinen klugen Spielplan und tadellose Umsetzung.
Und dass der Herr Direktor oft auf der Bühne steht, macht ihn besonders sympathisch.

Der Auszug aus dem Spielplan 2014/15 ist ein Mix aus Oper, Operette, Musical und Ballett

Einige Beispiele:

Offenbachs „ Pariser Leben“
Donizettis „Viva la Mamma“. Das selten gespielte Stück beehrt der Operstar Rolando Villazon diesmal als Regisseur.
Puccini „Turandot“, die Wiederaufnahme bringt den Ausnahme-Tenor Neill Shicoff in der Titelrolle nach Wien.

Tickets und Infos: www.volksoper.at

Jeunesse

Jeunesse richtet sich, wie der Name schon sagt, hauptsächlich an die Jugend. Sie hat den Vorzug günstige Karten zu erhalten.
Das bedeutet nicht, das über 26jährige „musik.erleben“ – so das Motto – keine Karten erhalten. Sie sind nur ein wenig teurer.
Jeunesse bietet vornehmlich in Abos Klassik, Jazz, world, neue Musik, Kinderkonzert an.

Ein Auszug aus den Abos:

Wiener Philharmoniker&Gäste
Internationale Orchester
Solisten.erleben
Kammermusik
Gitarre
All that Jazz

Infos und Tickets: www.jeunesse.at

Bregenzer Festspiele

Bevor ich auf das Programm eingehe, erzähle ich Ihnen eine Schnurre, die sich vor langer Zeit abgespielt hat. Mein Partner und ich gehen zum ersten Mal zu einer Freiluftoper, eben in Bregenz.
Gesackelt in Festgewand, halt so wie man zu einer Opernaufführung geht, sehen wir, dass alle anderen Besucher, sagen wir mal im Freizeitlook erschienen sind. Wir, in Smokings, werden befremdlich beäugt.
Der „Fliegende Holländer“ beginnt und schon nach kurzem beginnt es zu regnen, was ja durchaus zur Aufführung passt. In kürzester Zeit waren wir durchnässt und unser teurer Outfit landet anschließend in Humana Container. Seit diesem peinlichen Auftritt gehen wir wie Hintz & Hunzt nach St. Margarethen, Bregenz und auch in Salzburg zum Jedermann. Nach Mörbisch, wo es auch eine Freiluftarena gibt, weniger.

In der letzten Saison bringt der scheidende Intendant David Pountey im zweitem Sommer Mozarts „Die Zauberflöte“ auf die Bühne.
Und neben der Oper auf der Seebühne versucht sich schon wieder ein Komponist an „Geschichten aus dem Wiener Wald“. HK Gruber verfasst eine Satire aufs Wiener Milieu. Man darf gespannt sein. Mal sehen, wer es besser kann, die Wiener Festwochen oder die Bregenzer Festspiele. Die Wiener Symphoniker sind nicht nur das Opernorchester sondern als Konzertgestalter in Bregenz.

Infos und Ticket: www.bregenzerfestspiele.com

Steinbruch St.Margarethen

2013 stand La Boheme erstmals unter der Regie Robert Dornhelm auf dem Programm der Festspiele in St. Margarethen. Diese denkwürdige Aufführung sollte Ansporn sein, auch heuer wieder das Opern-Spektakel im Steinbruch anzusehen und anzuhören.

Robert Dornhelm ist wieder im Burgenland und inszeniert Aida. Schon die Premiere von AIDA 1871 in Kairo gerät zu einem Triumphzug. Als Oper der Superlative entworfen verfolgt Verdi von Anfang an das Ziel, das alte Ägypten so opulent wie möglich aufleben zu lassen. Prächtige Chorszenen, fesselnde Marschrhythmen und schmetternde Fanfaren sorgen für ein rauschendes Fest der Sinne. Der zarte und zugleich strahlende Schlussgesang "O terra addio, addio valle di pianti" – "Leb wohl, o Erde, o du Tal der Tränen" rührt bis heute ein weltweites Publikum.

Intendant Werner hat ein gutes Händchen, wenn es darum geht, ein exzellentes Leading-Team zusammen zu stellen.

Und übrigens: Alle Versuche, Wolfgang Werner, abzulösen, ist eine deutliche Absage zu erteilen.

Infos und Tickets: www.ofs.at

Reinhard Hübl