Musiker aus der Landstraße
Felix Junger ist Yunger
Musiker Felix Junger spielt bei Wohnzimmerkonzerten, in Ateliers, Pubs und auf Hochzeiten.
LANDSTRASSE. Der Landstraßer Felix Junger hat erreicht, wovon viele nur träumen. Besser bekannt als "Yunger" war er gerade mit "The Boy I Used To Be" alias Philipp Timmelmayer auf seiner ersten Tour. Der leidenschaftliche Gitarrenspieler machte sein Hobby zum Beruf.
45 Auftritte spielte er in den letzten zwei Jahren. "Mein Zimmer ist eher ein Studio mit Bett drinnen als umgekehrt", sagt der 28-Jährige lächelnd. 2020 ist er im April für fünf Wochen auf Tour durch Mitteleuropa und Schweden.
Musiker mit Herz
Seit 2016 ist er als Solomusiker "Yunger" unterwegs. Nach dem Studium machte er für ein halbes Jahr Pause in Kreta. Er packte seine Akustikgitarre ein und fuhr alleine herum. Dort schrieb er seine eigenen Lieder und probierte sich schließlich im Folk-Genre. Daneben spielt er noch Gitarre in der Band "Dreaded Downfall".
"Mein erster Auftritt als ’Yunger’ war etwas ungewohnt, denn als Gitarrist kann ich mich bei meiner Band verstecken und dann ins Rampenlicht gehen, wenn ich will. Als Solomusiker steh’ ich eben alleine auf der Bühne, muss dazwischen reden und authentisch rüberkommen", erzählt er.
Bereits mit sieben Jahren hat Felix Junger mit der klassischen Gitarre angefangen. Es folgten E-Gitarre, Jazzgitarre, klassischer Gesangs- und Klavierunterricht, Jazz Bass (eine Mischung aus E-Bass und Kontrabass) sowie viele weitere Instrumente.
Mit 13 gründete er mit zwei Schulfreunden seine erste Band. Obwohl seine Leidenschaft fast den ganzen Tag in Anspruch nimmt, arbeitet er zwölf Stunden in der Woche als persönlicher Assistent. "Ich habe einen Kunden, der im Rollstuhl sitzt. Das ist ein schöner Beruf und zeitlich sehr flexibel", erklärt Felix Junger.
Unterwegs mit Radanhänger
Privat fährt Junger sehr gerne mit dem Fahrrad. Er besitzt keine Jahreskarte. "Wenn es das Wetter zulässt, hab’ ich für Konzerte einen Radanhänger", meint er schmunzelnd. Junger wohnt im dritten Bezirk, welchen er sehr schön findet. "Ich habe großartige Nachbarn und noch nie Probleme gehabt, wenn ich Musik mache", sagt er.
Ein weiterer Plus-Punkt ist für ihn die Lage des Bezirks. "Denn man ist ganz schnell am Donaukanal oder im Prater", ergänzt er. 'Yunger' ist gerne unterwegs und auf Reisen. Das ist auch ein durchgehendes Thema in seinen Liedern. "Es geht entweder um konkrete Ziele, dass ich weg will oder zurück", verrät er. Ein besonderer Moment für ihn ist es, wenn die Leute im Publikum bei seinen Konzerten mitsingen: "Das ist unglaublich schön. Denn ein Lied zu schreiben, ist etwas ganz persönliches und in dem Prozess steckt viel Energie."
Wer den Musiker gerne einmal live hören will, hat am Freitag, 17. Jänner, die Möglichkeit dazu. Gemeinsam mit seinem Tour-Kollegen vom letzten Jahr, Philipp Timmelmayer alias "The Boy I Used To Be", startet um 20 Uhr im Unders (Döblinger Gürtel 5) der kostenlose Konzertabend. Die beiden Musiker bitten jedoch um Hutspenden.
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