Seelsorge im Franziskus Spital
Herbert Bielesz bringt den Menschen Trost
Für kranke Menschen etwas Gutes tun – das hat sich Herbert Bielesz im 3. Bezirk zur Aufgabe gemacht.
WIEN/LANDSTRASSE. Der Besuch eines Christlkindlmarktes, Geschenke aussuchen, das Festmahl für den Heiligen Abend vorbereiten und mit den Kindern Schmuck für den Tannenbaum basteln. Die besinnlichste Zeit des Jahres steht ganz im Zeichen der Familie.
Leider können viele Mitmenschen das Fest der Liebe aber nicht mit ihren Angehörigen genießen, da sie mit einer schweren Krankheit kämpfen und sich in stationärer Behandlung in einem Spital befinden oder in einem Pflegeheim untergebracht sind. Viele von ihnen werden dort selten besucht und fühlen sich alleine gelassen.
Für diese Menschen ist Herbert Bielesz da. Er ist ehrenamtlicher Mitarbeiter auf der Palliativstation im Franziskus-Spital der Elisabethinen und Hartmann Schwestern in der Landstraßer Hauptstraße 4 A.
Für jeden ein offenes Ohr
„Es sind Menschen, die sehr krank sind und bei denen eine kurative Therapie nicht erfolgversprechend ist. Aber das ist nicht unbedingt ein Todesurteil“, spricht der Wiener aus Erfahrung, der ein erfülltes Berufsleben in der Finanzwirtschaft hinter sich hat. Er entschied sich etwas Sinnvolles zu tun und absolvierte einen Lehrgang für „Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung".
Mittlerweile besucht der weltliche „Seelsorger“ seit acht Jahren einmal in der Woche die Patientinnen und Patienten im Landstraßer Spital. „Ich hatte einmal eine Dame, die nicht sehr zugänglich war. Eines Tages öffnete sie sich und erzählte mir, dass sie alleine wäre und keine Angehörigen habe. Es stellte sich heraus, dass die Frau doch eine Tochter hat, die sie 25 Jahre nicht sah, da die beiden Frauen völlig zerstritten waren“, erzählt der ehrenamtliche Mitarbeiter, der es zustande brachte Mutter und Tochter zusammenzubringen.
Begleiter in schweren Zeiten
Bielesz hat als Begleiter und Gesprächspartner von Menschen, die um ihr Leben kämpfen, ein wertvolle Aufgabe gefunden. "Die wirklichen Helden sind das engagierte Pflegepersonal sowie die Ärztinnen und Ärzte, die den Patientinnen und Patienten helfen, ein erträgliches Leben zu führen“, ist er aber überzeugt.
„Gerade an den Weihnachtsfeiertagen liegen mir jene Frauen und Männer, die nicht von Familienmitgliedern besucht werden, vorrangig am Herzen“, bekräftigt Bielesz, der das Zuhören als seine wichtigste Aufgabe betrachtet, vor allem unter dem Aspekt, dass jeder Patient und jede Patientin, gleichgültig welcher Religion zugehörig, gleichviel wert ist.
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