Debatte in der Landstraße
Neue Bäume oder doch lieber Parkplätze?
Seit den Ergebnissen der Baumstudie geht im 3. Bezirk viel voran. Erst kürzlich wurden neue Bäume in der Uchatiusgasse und Hohlweggasse gepflanzt. Doch es gibt auch Kritik daran.
WIEN/LANDSTRASSE. Die Potenzialanalyse für Baumpflanzungen im 3. Bezirk hat viele Möglichkeiten aufgezeigt. Entsprechend der Studienergebnisse werden ab nächstem Jahr im Landstraßer Umweltausschuss neue Baumstandorte festgelegt. Einige wurden von Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) aber schon vorab in Auftrag gegeben.
So wurde vor kurzem einer von drei neuen Bäumen in der Uchatiusgasse gepflanzt. "Diese Baumpflanzungen gehen ohne Stellplatzverlust von statten und sollen eine Aufwertung zum Entree des Czapkaparkes sein, der im kommenden Jahr umgestaltet werden soll", heißt es aus dem Büro des Bezirkschefs.
Aufwertung der Hohlweggasse
Auch in der Hohlweggasse wurde schon einer von vier neuen Bäumen gepflanzt. Zusätzlich wurden noch zwei Grünflächen und Gehsteigvorziehungen zur Hebung der Verkehrssicherheit, insbesondere für Schulkinder, errichtet.
"Im Anschluss an die kleine Baumallee besteht bereits seit Anfang November eine Anwohnerparkzone, um die Stellplatznot in diesem Grätzel zumindest ein wenig zu lindern", so Hohenberger.
Weitere Sandorte bereits geplant
Sowohl die Uchatiusgasse als auch die Hohlweggasse sind die ersten Ergebnisse der Baumpotentialanalyse, die die Bezirksvorstehung im Sommer erhalten hat. Weitere Baumprojekte wurden bereits beauftragt: So wird in der Bechardgasse / Lorbeergasse noch in diesem Jahr ein neuer Baum gepflanzt. Weitere wie zum Beispiel in der Kaisergartengasse / Juchgasse folgen dann im Frühjahr 2023.
Es gibt auch Kritik
Nicht überall werden die geplanten Baumpflanzungen positiv gesehen. "In der letzten Sitzung des Umweltausschusses am 17. November beschlossen die mit Stimmrecht vertretenen Fraktionen von SPÖ, Grünen, Neos und ÖVP einstimmig, dass die in der Analyse ausgewiesenen Baumpflanzungen in bestimmten Straßen umgesetzt werden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob diese in der Parkspur erfolgen und wie viele Parkplätze dadurch verloren gehen würden", erklärt FPÖ-Bezirksobmann Werner Grebner.
Nach seinen Berechnungen würden ungefähr 170 Stellplätzen in verloren gehen, unter anderem in der Marxergasse, Ungargasse, am Rennweg, in der Kölblgasse und der Kleistgasse. "Alleine im am dichtesten verparkten Gebiet im 3. Bezirk, dem Fasanviertel, sollen knapp 100 Parkplätze entfernt werden", kritisiert Grebner. Er plädiert dafür, vorrangig Baumpflanzungen ohne Parkplatzverlust umzusetzen.
Bäume oder Parkplätze?
"Aufgrund des Klimawandels und den damit verbundenen Temperaturanstieg ist es unumgänglich innerstädtisch Begrünungsmaßnahmen umzusetzen. Diese können leider nicht nur auf Stellen beschränkt werden, wo keine Stellplätze sind", heißt es dazu aus dem Büro des Bezirksvorstehers. Die Behauptung der FPÖ, dass 170 Stellplätze verloren gehen, weißt man zurück. Nicht mal ein Drittel davon würden den Baumpflanzungen zum Opfer fallen.
„Ich habe es in den vergangenen 33 Jahren immer geschafft einen Ausgleich der Interessen zu schaffen. Auch in diesem Fall werde ich einen gangbaren Kompromiss zwischen Begrünungsmaßnahmen und Parkplätzen finden", erklärt Hohenberger, der alle politischen Mitbewerber ersucht, sich konstruktiv an den Gesprächen zu beteiligen.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
3 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.