Neu Marx
Kritik und Nachprüfungsanträge für Wien-Holding-Arena
2020 wurde das Mega-Bauprojekt rund um österreichs größte Veranstaltungshalle beschlossen. Seitdem ist das Projekt allerdings überschattet von Ungewissheit und Verzögerungen.
WIEN/LANDSTRASSE. Letzte Woche kam die langersehnte Bekanntgabe: Die Finanzierung der Wien-Holding-Arena ist gesichert. Das Mega-Projekt in Neu Marx soll ein Ersatz für die Stadthalle werden und zugleich ein neues Wahrzeichen der Stadt. Begeistert über dieses neue Projekt zeigt sich allerdings nicht jeder. In der vergangenen Bezirksvertretungssitzung brachte die Links-KPÖ einen Resolutionsantrag mit dem Titel "Nein zur Halle. St. Marx für alle" ein. Grüne, FPÖ, Bierpartei und Team HC stimmten dem Antrag zu, erlangten aber keine Mehrheit.
"Es gibt viele Gründe gegen die ‚neue Stadthalle‘ in St. Marx: Verdrängung von selbstorganisierten Zwischennutzungsprojekten, Förderung von Kommerzkultur mit hohen Ticketpreisen, Verschärfung der Verkehrsproblematik, keine Schaffung von dringend notwendigem Grünraum im Stadtteil, Privatisierung von öffentlichem Raum", betont Daniel Harrasser, Bezirksrat von Links-KPÖ. Das Projekt steht seit Dezember 2020 fest, die ursprüngliche Eröffnung wäre für 2024 geplant gewesen. Dass sich dies verzögert, ist schon länger klar. Denn lange war ungewiss, wer das Projekt finanzieren soll.
Fertigstellung bis 2029?
Eine EU-weite Ausschreibung für Finanzierung, Bau und Betrieb startete im Jänner 2022. Nun steht die Finanzierung allerdings fest: Mit der OVG Bristol hat man einen Großinvestor gefunden. Laut den neuesten Informationen beginnen die Bauarbeiten 2025. Fertig soll die neue Arena, die Platz für 20.000 Menschen bietet, 2029 werden. Ein Großteil der 384 Millionen Euro Gesamtkosten wird von dem Londoner Unternehmen übernommen. Die Stadt Wien steuert einen zweistelligen Millionenbetrag bei.
"Wenn es so weit sein wird, brauchen wir einen demokratischen, transparenten Diskussions- und Entscheidungsprozess unter Einbeziehung der Bezirkspolitik, der Anwohnerinnen und Anwohner und der Zwischennutzungsprojekte. Wie die Freifläche in St. Marx gestaltet werden soll, muss wieder eine öffentliche Angelegenheit werden", so Harrasser.
Denn in Neu Marx sind in den letzten Jahren ein Skatepark, ein improvisierter Basketballplatz und selbstverwaltete Gemeinschaftsgärten entstanden. Was aus diesen Projekten in Zukunft wird, ist bislang ungewiss. Laut dem Büro der Bezirksvertretung seien gegen die Entscheidung für den Zuschlag an die OVG Nachprüfungsanträge sowie Anträge auf Untersagung des Vertragsabschlusses beim Verwaltungsgericht eingebracht worden. Daher können derzeit keine Auskünfte über den Zeitplan oder Anderes gegeben werden.
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