Volksschul-Standort
Petition für mehr Sicherheit in der Kolonitzgasse

- Vor der Volksschule Kolonitzgasse sollen bald keine Autos mehr unterwegs sein und stattdessen mehr Platz für Schüler und Eltern entstehen. So fordert es zumindest eine Petition.
- Foto: Grüne Landstraße
- hochgeladen von Luca Arztmann
Die Volksschule Kolonitzgasse bekommt keinen autofreien Schulvorplatz – vorerst. Das hat das Bezirksparlament abgelehnt. Eine engagierte Mutter startet jetzt mit einer Petition einen neuen Anlauf. Der Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) und die zuständige Verkehrskommission schlagen einen Kompromiss vor.
WIEN/LANDSTRASSE. Nachmittags tummeln sich bis zu hundert Eltern vor dem Schuleingang der Volksschule in der Kolonitzgasse und warten darauf, ihre Kinder abholen zu können. Unterhaltungen sind allerdings schwierig, zu eng ist der kleine eingezäunte Raum vor der Bildungseinrichtung.
Dann stürmen die Kinder aus dem Gebäude, der Stress bei den Eltern steigt. Die Straße ist direkt hinter ihnen, den Sechs- bis Zehn-Jährigen ist die Gefahr, die von Autos ausgeht, noch nicht so bewusst wie ihren Erziehungsberechtigten. Auf einem autofreien Vorschulplatz wäre die Situation deutlich entspannter.
Kompromiss als Lösung?
Die Kolonitzgasse vor der Volksschule (VS) wird allerdings nicht autofrei. Ein entsprechender Antrag zur Verkehrssperre von Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Siegrid Widhalm (Grüne) wurde im Juni im zwar ins Bezirksparlament eingebracht. MeinBezirk berichtete, mehr dazu unten. Nach einer Kontrolle durch die Verkehrskommission wurde dieser allerdings im September abgelehnt.

- Elisabeth Stürmer kämpft mit ihrer Petition für einen autofreien Schulvorplatz.
- Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
- hochgeladen von Luca Arztmann
Elisabeth Stürmer, selbst Mutter von drei ehemaligen Schülern an der VS Kolonitzgasse, startet jetzt mit einer Petition einen erneuten Anlauf, den Vorschulplatz autofrei und damit sicherer zu machen. Die Bezirksvorstehung sowie die Verkehrskommission schlagen jetzt einen Kompromiss vor.
Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) ist auch Vorstand der Verkehrskommission. Gemeinsam mit den hinzugezogenen Verkehrsexperten und der ebenfalls ansässigen Pfarre St. Othmar schlägt er die Errichtung einer Schulstraße vor. Damit würde die Straße zu den gängigen Bring- und Abholzeiten temporär gesperrt. Mehr wäre nicht möglich, man verweist auf die schwierige Verkehrssituation vor Ort: "Würde die Sperre kommen, würden in der Unteren Viaduktgasse sämtliche Parkplätze entfallen, da eine Spur für den Gegenverkehr geschaffen werden müsste", so Hohenberger.
Gerechte Aufteilung
Die Initiatorin der Petition will dennoch einen geschützten Bereich vor der Schule schaffen. "Mir ist es als ehemalige Vorsitzende des Elternvereins Kolonitzgasse und als Gräzl-Bewohnerin wichtig, dass bei dem autofreien Schulvorplatz etwas weitergeht", betont Elisabeth. Es wäre ein anderes Thema als in den 1970ern, es ginge einfach um die gerechte Aufteilung des öffentlichen Raumes und natürlich um die Sicherheit der Kinder, so die dreifache Mutter weiter.
Auch die grüne Bezirksvizin Widhalm, die damals einen Antrag im Bezirksparlament einbrachte, ist weiterhin von der Notwendigkeit einer autofreien Schulstraße überzeugt: "Wenn Bürgerinnen und Bürger sich trotz Rückschlägen weiter für ihre Anliegen einsetzen und sogar das Petitionsrecht nutzen, zeigt das, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht."

- Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Siegrid Widhalm (Grüne) stellte den Antrag im September für einen autofreien Schulvorplatz in der Kolonitzgasse.
- Foto: Grüne Landstraße
- hochgeladen von Tamara Winterthaler
Allerdings sind laut Hohenberger nicht alle bei der VS Kolonitzgasse für die Beruhigung der Straße: "Wir haben Zuschriften von Eltern erhalten, die den Status quo beibehalten wollen." Dennoch sehe er Petitionen als gutes und wichtiges Mittel, mit dem Bürgerinnen und Bürgern politische Entscheidungen mitbeeinflussen könnten. Elisabeth wolle durch ihre Initiative die Anrainer nicht stören und auch den Autoverkehr wolle niemand abschaffen, aber der öffentliche Raum müsse anders aufgeteilt werden. "Fußgänger, Radfahrer, öffentlicher Verkehr, Auto", so ihre Reihenfolge.
150 Unterschriften gesammelt
Weil viele Kinder in der Nähe wohnen, kommen viele auch zu Fuß oder dem Fahrrad, Elterntaxis gebe es laut Elisabeth – die noch immer mit vielen Eltern von der Schule gut vernetzt ist – wenige. Am Nachmittag bei der Abholung müssten sich die Eltern und die Kinder allerdings zwischen Ausgang und Straße zwängen. Statt einer netten Austauschsituation sind viele Erziehungsberechtigte und ihre Schützlinge gestresst, weil der Platz fehlen würde.

- Einen Vorplatz, wie hier vor der Volksschule in der Zieglergasse, wünscht sich auch die VS Kolonitzgasse.
- Foto: BV7
- hochgeladen von Salme Taha Ali Mohamed
Aktuell steht die Umfrage bei knapp 150 Unterschriften, 500 wären nötig, um sie vor den Petitionsausschuss zu bringen. Die Sicherheit der Kinder sei unser aller Verantwortung, ist sich Elisabeth sicher: "Wenn man will, ist alles möglich", sagt sie abschließend. Eine Unterschrift kann man auch online hier abgeben.
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