Männliche Gedanken zum Weltfrauentag
Über starke Männer und Frauen
BezirksZeitungsredakteur Tobias Schmitzberger hat sich anlässlich des Weltfrauentages ein paar Gedanken gemacht, was sein eigenes Geschlecht betrifft.
WIEN. Der Krieg in der Ukraine ist kein Ereignis, das morgen vorbei sein wird. Wie lange uns das alles begleitet, ist ja noch völlig unklar. Doch Krisen sind dazu angetan, Geschlechterrollen zu zementieren. Und das kann sich auf vielen Ebenen zeigen.
Gerade im Krieg bekommt so zum Beispiel das Bild des "starken Mannes" Hochkonjunktur – was insofern pervers ist, weil uns ja gerade ein sogenannter "starker Mann" diesen Irrsinn eingebrockt hat. Man erinnere sich nur an die Fotos, als Putin oberkörperfrei am Pferd durch die Pampa ritt und uns dabei seinen muskulösen, durchtrainierten Körper zur Schau stellte.
Jetzt gibt es nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand gern trainiert und das auch zeigen will. Ich zähle mich zwar selbst eher zur Spezies des TV schauenden Passivsportlers, aber wir haben zum Weltfrauentag etwa eine im wahrsten Sinne des Wortes kämpferische, starke Frau porträtiert – die Wrestlerin Thekla, die gerade in Japan für Furore sorgt und die dortige Liga aufmischt. Mehr dazu gibt es hier.
Daran gibt es per se nichts auszusetzen, im Gegenteil: alle sollen trainieren können, was sie wollen. Die einen ihre Oberkörper, die anderen ihre Fingermuskeln mittels Fernbedienungstraining. Das gilt naturgemäß auch für die Theklas und Putins dieser Welt.
Die Frage ist hier eben, wie man die eigene Kraft verwendet. Schadet man(n) anderen damit – Stichwort Frauenmorde, Stichwort Krieg? Oder geht es um Selbstverwirklichung, sich auspowern, Ausgleich suchen?
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