Wieden
Versteigerung von zwei russischen Immobilien eingeleitet

- In der Großen Neugasse befindet sich die russische Nachrichtenagentur "Tass". Dies ist eines der zwei Gebäude, die zugunsten eines ukrainischen Unternehmens versteigert werden sollen.
- Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
- hochgeladen von Nathanael Peterlini
20 russische Immobilien in Wien sollen zwangsversteigert werden – zugunsten des ukrainischen Unternehmens Naftogaz. Zwei davon befinden sich auf der Wieden – MeinBezirk hat über die Gebäude nachrecherchiert.
WIEN/WIEDEN. Seit mehr als elf Jahren besteht der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Ausgelöst wurde er offiziell, als die Russische Föderation 2014 die Halbinsel der Krim annektierte.
Nach der Annexion forderte die Ukraine finanziellen Ersatz für den erlittenen Schaden – unter anderem für den Gaskonzern Naftogaz. Dieser hätte mehrere Betriebe auf der Halbinsel geführt und deshalb hohe Verluste hinnehmen müssen. Das Ständige Schiedsgericht in Den Haag akzeptierte die Forderungen im Jahr 2023. Naftogaz beantragte die Zwangsversteigerung 20 russischer Immobilien in Wien – zwei davon im 4. Bezirk. Das Bezirksgericht Innere Stadt hat jüngst dessen Exekution bewilligt und damit das Versteigerungsverfahren eingeleitet. MeinBezirk hat darüber berichtet, mehr dazu liest du unten.
Nachrichtenagentur auf der Wieden
Einerseits dreht es sich um das Gebäude der russischen Nachrichtenagentur TASS. Dieses befindet sich in der Großen Neugasse 28. Das Büro war bis zuletzt aktiv und ist Teil des russischen Korrespondentennetzwerks, mit Büros rund um die Erde. Die Nachrichtenagentur ist im staatlichen Besitz. Sie stand in der Vergangenheit in der Kritik, als journalistisches Unternehmen getarnt, Spionage für Russland zu betreiben.

- Die Technikerstraße 7 befindet sich vollends im Besitz der Russischen Föderation. Das Gebäude wurde laut Grundbuchauszug im Jahr 1956 gekauft.
- Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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Das Grundbuch des Hauses ergibt, dass vier verschiedene Anteile dem Vielvölkerstaat gehören, insgesamt entspricht das etwa 29 Prozent der Immobilie. Alle wurden im Juni 1976 gekauft. Das Versteigerungsverfahren des Gebäudes wurde bereits eingeleitet, es sollen neun Millionen Euro eingebracht werden.
Zwei mal neun
Eine zweite Immobilie befindet sich im Besitz der Russischen Föderation: das Eckhaus der Technikerstraße 5–7 und der Mattiellistraße 1. Der Kaufvertrag dieses Gebäudes ist auf das Jahr 1956 datiert. Eine offizielle Rolle des Hauses für den russischen Staat ist nicht bekannt – ein Augenschein lässt vermuten, dass die Adresse als Wohngebäude benutzt wird.
Auch in der Technikerstraße wurde das Versteigerungsverfahren eingeleitet – laut offizieller Information sollen damit erneut neun Millionen Euro eingebracht werden. Der Ertrag soll Naftogaz gutgeschrieben werden. Das ukrainische Unternehmen wird in Wien von der Rechtsanwaltschaftskanzlei "Dorda" vertreten, diese wollte sich gegenüber MeinBezirk nicht zur aktuellen Situation äußern.
Eine Anfrage bei der Botschaft der Russischen Föderation in Österreich wurde bis dato nicht beantwortet. Beide Versteigerungsverfahren laufen derzeit, Russland kann noch Einwände gegen den Entschluss erheben.
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