490 Tonnen Stahl und 8.200 PS in der neuen Panzerhalle
Franz Brödel kümmert sich um die Kettenfaherzeuge in der neuen Panzerhalle des Heeregeschichtlichen Museums.
LANDSTRASSE. Das Heeresgeschichtliche Museum hat Zuwachs bekommen. Die neue Panzerhalle im Objekt 13 des Arsenals zeigt die Geschichte des motorisierten Heeres. Derzeit geht die tonnenschwere Sammlung zurück bis 1944. "Wir suchen aber ständig nach neuen Ausstellungsstücken", meint Franz Brödel.
Der ehemalige Kompaniekommandant bei der Panzertruppe betreut die Sammlung des Museums. Der neueste Zuwachs kommt bereits kurz nach der Eröffnung. "Wir haben in Mariazell einen alten Lkw aus dem 1. Weltkrieg gefunden und er wird wieder fahren", freut sich Brödel.
Viel Dekoration gibt es nicht. Trotzdem wurde die Sammlung mit viel Liebe hergerichtet. Die Panzer wurden nach Verwendung geordnet. Jagdpanzer, Schützenpanzer und Kampfpanzer stehen geordnet in der Halle, ähnlich Gemälden, die nach Epoche geordnet sind.
Prototypen und Einzelstücke
Im Objekt 13 gibt es auch seltene Stücke zu sehen. "Wir haben z.B. einen Prototypen des Schützenpanzers Saurer. Der wurde allerdings nie in Betrieb genommen. Der Turm war praktisch eine Todesfalle und wurde umgebaut", so Panzerexperte Brödel. Und das ist nicht der einzige. In der Ausstellung findet man auch einige andere Panzer, die ständig weiterentwickelt wurden.
Was beim ersten Blick nicht so erscheint: Jeder einzelne Panzer des Ausstellung ist noch fahrtüchtig. Das liegt an der guten Pflege und vor allem an der großen Unterstützung durch das Bundesheer. "Natürlich machen wir das meiste selbst, aber die einzelnen Verbände greifen uns unter die Arme", so Brödel.
Heuer wird ausgebaut
Wenn etwas nicht mehr bewegt wird, dann nur aus logistischen Gründen: "Unser Turmtrainer wiegt etwa 55 Tonnen, da ist uns sogar der Beton am Boden gebrochen. Der wird sicher nicht mehr bewegt", scherzt Franz Brödel.
Wenn alles nach Plan läuft, wird die Halle bereits in diesem Jahr vergrößert. Drei zusätzliche Tore werden dem Museum zur Verfügung gestellt. Einige Ausstellungsstücke sind noch in den Kasernen in ganz Österreich verteilt. "Dort werden sie in Garagen oder unter Planen geschützt", so Brödel. Ziel ist es, die alten Stücke nach Wien zu bringen, bis die Halle voll ist.
Die Ausstellung soll sowohl Zivilisten als auch Soldaten dienen. "Es kommt wahnsinnig oft vor, dass Eltern mit ihren Kindern kommen und die Väter beginnen, Geschichten zu erzählen. Das ist jetzt auch bei der Panzertruppe möglich", freut sich Brödel. Für die Soldaten könnte er sich gut vorstellen, die Ausbildung lebhafter zu gestalten: "Viele Ausbildner wurden ursprünglich auf älteren Modellen geschult und ziehen Vergleiche. Hier könnte der Nachwuchs sehen, was eigentlich damit gemeint ist."
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