Kommentar
Notwendige Absage oder nur kein Bock?
Die Absage der Kärntner Volksfeste, darunter auch der Kolomonimarkt in Wolfsberg, ist ein Armutszeugnis.
Als Hauptgrund wird angeführt, die 3G-Regel könne nicht zu Genüge kontrolliert werden. Vielleicht hätten die Veranstalter einmal in Krems durchklingeln sollen. Dort findet nämlich bald das Wachauer Volksfest statt – mit über 120.000 Besuchern und damit mehr als doppelt so vielen wie beim Kolomonimarkt. Oder in Wels, wo sich die Leute schon auf das Welser Volksfest im September freuen (86.000 Gäste). Andere Großevents wie das Frequency Festival (140.000 Besucher) machen ebenfalls vor, wie es geht.
Totschlagargument
Die Aussage der "Interessensgemeinschaft Kärntner Volksfeste", man wisse nicht, wie die Corona-Lage im Herbst sein wird, ist ein Totschlagargument, mit dem man sich gleich alle zukünftigen Veranstaltungen sparen könnte. Sissy Wolfberger, Obfrau des Kärntner Markt-, Straßen- und Wanderhandels, meinte in einer Presseaussendung, die Gemeindevertreter hätten schlichtweg keine Lust, sich im Sommer für die Bürger und die Betriebe einzusetzen, die sich auf ein halbwegs normales Jahr 2021 gefreut haben. Man ist geneigt, ihr Recht zu geben.
Wolfsberger Wiesngaudi
Ganz verwaist wird das Marktgelände in Kleinedling heuer allerdings nicht bleiben, hat doch bereits eine Grazer (!) Firma angekündigt, dort am 14. und 15. August ein zweitägiges Musikfestival – die "Wolfsberger Wiesngaudi" – durchzuführen. So geht's auch.
Daniel Polsinger,
Redaktion Lavanttal
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.