Astrid Primus aus Wolfsberg
Ärztin spricht über den Kampf mit der Waage

Die Internistin Astrid Primus (links) aus St. Andrä hat sich auf die Fachgebiete Adipositas und Diabetes spezialisiert. | Foto: Privat/stock.adobe.com/kalim
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Astrid Primus, Internistin mit Spezialgebiet Adipositas und Diabetes, beleuchtet die Tücken des Abnehmens.

WOLFSBERG. Ein paar Kilo verlieren ist zwar ein gängiger Neujahrsvorsatz, bereitet aber oftmals Kopfzerbrechen. Doch was hat es mit Diäten, Jojo-Effekt, Bewegungsmangel und Co. tatsächlich auf sich? Mit dieser Thematik beschäftigt sich Ärztin Astrid Primus, die ihre eigene Ordination am Weiher in Wolfsberg führt und gleichzeitig auch im Wolfsberger LKH tätig ist, tagtäglich.

Nicht zu wenig essen

„Das Wichtigste ist, dass man keinem Ideal nacheifert und sich kleine Ziele setzt. Das Selbstwertgefühl darf darunter auf keinen Fall leiden. Der Wunsch vom Abnehmen bringt in gewisser Maßen eine komplette Änderung des Lebensstils mit sich“, stellt die Ärztin fest. Zugleich betont sie, dass eine zu geringe Nahrungsaufnahme auch nicht zum gewünschten Erfolg führe: „Natürlich ist eine Kalorienreduktion notwendig, doch wenn man zu weit unter den Grundumsatz fällt, wertet der Körper diese Zeit als Hungerperiode, verfällt in einen Sparmodus und verbrennt weniger Kalorien. Gleichzeitig beginnt der Muskelabbau, das Fett bleibt.“

Sport für Muskelaufbau

Zudem sollte auch Sport betrieben werden, denn „abnehmen geht nicht ohne Bewegung“. Mit Ausdauersport starten und später auf Krafttraining umzusteigen, sollte das Ziel sein: „Muskeln müssen aufgebaut werden, diese verbrennen andauernd Kalorien – auch in Ruhephasen.“ Da Muskelaufbau auch mit einer Zunahme an Gewicht einher geht, sollte der Anzeige auf der Waage nicht allzu hoher Stellenwert beigemessen werden – Muskeln sind schwerer als Fett. „Das Selbstwertgefühl darf nicht an die Anzeige auf der Waage gekoppelt sein“, fügt Primus hinzu.

Ein neuer Lebensstil

Aber auch einseitige Ernährung sollte vermieden werden: „Der Körper braucht Kohlehydrate, Fette und Co. Diäten sind immer einseitig – eine professionelle Ernährungsumstellung ist das Erfolgsgeheimnis. Gemeinsam mit einem Arzt und Ernährungswissenschaftler können derartige Pläne erstellt werden.“ Durch eine einmalige Ernährungsumstellung – im weiteren Sinne auch eine Änderung des Lebensstils – bleibe der gefürchtete Jojo-Effekt aus. „Mittlerweile sind auch Medikamente am Markt, die vor allem die erste Abnehmen-Phase erleichtern. Sie sprechen direkt das Sättigungszentrum im Gehirn an“, so die Internistin.

Veränderung der Esskultur

Primus rät auch vom Genuss von „Light“-Produkten ab: „Diese fördern Heißhunger-Attacken.“ Versteckte Fette und Zucker in Fastfood und Fertiggerichten hemmen das Abnehmen ebenso. Aber auch die generelle Esskultur bereitet der Ärztin Sorgen: „Das schlimmste daran ist, dass wir kein Vorbild mehr für unsere Kinder sind. Eine gemeinsame Mahlzeit pro Tag ist oftmals nicht mehr gegeben. Man nimmt sich zu wenig Zeit für das Essen.“

Zahlen über Zahlen

Gängige Maßstäbe wie der Body-Mass-Index (BMI) oder auch der Taille-Hüfte-Quotient (waist-to-hip-ratio; WHR) präsentieren Zahlenwerte, die anhand von Tabellen kategorisiert werden. „Doch wie aussagekräftig ist beispielsweise das Verhältnis von Größe zu Gewicht? Ein Bodybuilder und ein adipöser Mensch könnten das gleiche Ergebnis haben. Der Unterschied zwischen Muskeln und Fett bleibt dabei aber auf der Strecke“, bemerkt Primus. Sie verweist daraufhin auf die Bioimpedanzmessung: „Muskulatur, Fett und Wasserverteilung werden in Relation zu Gewicht und Größe betrachtet. Für langfristiges Abnehmen sind insbesondere diese Werte interessant.“

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