St. Paul
Ausstellung beschäftigt sich mit Bodennutzung und Baukultur

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Mit der Ausstellung "Boden g'scheit nutzen" des Vereins LandLuft will man in St. Paul das Bewusstsein der Bevölkerung für Zukunftsthemen schärfen.

ST. PAUL. Die Themen Bodenverbrauch, Bodenversiegelung und Baukultur sind derzeit in aller Munde. Lokale und internationale Medien berichten häufig über die aktuelle Situation in Stadt und Land. Und auch für das Lavanttal wird die Beschäftigung mit diesem Thema immer dringlicher. Grund dafür ist die Inbetriebnahme der Koralmbahn, die auch einen beachtlichen Bevölkerungszuwachs in St. Paul, aber auch den anderen umliegenden Gemeinden mit sich bringen wird.

"Wichtigste Aufgabe"

Aktuell sind die Gemeinden damit beschäftigt, ihre örtlichen Entwicklungskonzepte zu erneuern. Dabei werden Richtlinien festgelegt, wie künftig in der jeweiligen Gemeinde gebaut werden soll. Diese Richtlinien sind für Häuslbauer und Projektträger bindend. „Es wird in Zukunft die wichtigste Aufgabe der Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sein, die Raumordnung mit Köpfchen anzugehen, um unnötige Flächenversiegelung und hohe Infrastrukturkosten zu vermeiden“, sagt der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann, der sich bereits seit geraumer Zeit intensiv mit dem Thema beschäftigt. „Ich war im vergangenen Jahr Teilnehmer im Lehrgang Baukultur und Raumplanung an der Kärntner Verwaltungsakademie und habe mir gute und schlechte Beispiele für Raumplanung und Baukultur im öffentlichen Raum in verschiedenen Städten angesehen“, so Salzmann. Ein Erfahrungsschatz, von dem künftig auch St. Paul profitieren soll.

Wie wird sich St. Paul mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn verändern? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Marktgemeinde bereits intensiv. | Foto: Marco Staubmann
  • Wie wird sich St. Paul mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn verändern? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Marktgemeinde bereits intensiv.
  • Foto: Marco Staubmann
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Rechenbeispiel

Wenn die Bevölkerung der Marktgemeinde St. Paul in Zukunft von 3.000 auf 5.000 Einwohner wachsen soll, würde der Flächenbedarf mit einer durchdachten dreigeschossigen Bebauung (ca. 200 Bewohner pro Hektar) ca. zehn Hektar betragen. Mit dem klassischen Einfamilienhaus (durchschnittlich 50 Bewohner pro Hektar) würde die beanspruchte Fläche 40 Hektar (!) ausmachen, mit allen bekannten Nachteilen für die Infrastruktur (Wegerhaltung und Leitungen für Wasser, Kanal, Strom, Internet) und für den öffentlichen Verkehr.

Zersiedelung und Kosten vermeiden

„Künftig wird es von Bedeutung sein, möglichst nah an die Ortskerne zu bauen, um weite Entfernungen zwischen den einzelnen Wohneinheiten zu vermeiden und so hohe Infrastrukturkosten zu vermeiden“, so Salzmann. In der Vergangenheit sei dies nicht ideal gelöst worden: „Gerade im Lavanttal sieht man oft einzelne Häuser mit viel Ackerland dazwischen. Man kann sich vorstellen, dass dies extreme Leitungskosten mit sich bringt.“ Setzt man hingegen auf „Quartiersbildung“ anstatt auf Zersiedelung, fällt es den Gemeinden leichter, für die dort lebenden Menschen wichtige Infrastruktur wie beispielsweise Haltestellen zur Verfügung zu stellen.

Zur Ausstellung

Um in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, holt Salzmann die preisgekrönte Ausstellung „Boden g’scheit nutzen!“ des Vereins LandLuft ab 20. Jänner in den St. Pauler Rathausfestsaal. Hier erwarten alle Interessierten dreidimensionale Anschauungsbeispiele zum Thema Bodenverdichtung, Best Practice Modelle aus anderen Städten, audiovisuelle Inhalte und vieles mehr. Mit Landesrat Daniel Fellner, Eva Schwab als Stellvertretende Leiterin des Instituts für Städtebau der TU Graz, Elias Molitschnig vom Land Kärnten und Bürgermeister Bernhard Kleber aus Andelsbuch/Vorarlberg werden fachkundige Vortragende ihre Beiträge zur Ausstellung einbringen. Die Ausstellung wird gut umgesetzte Ideen und Beispiele liefern und auch gemeindeübergreifend wichtige Impulse für die gesamte Region setzen.

Details

Eröffnung der Ausstellung
Freitag, 20. Jänner 2023 um 17 Uhr
Rathaussaal der Marktgemeinde St. Paul, Platz St. Blasien 1, 9470 St. Paul

Ausstellungsdauer
21. Jänner bis 10. Feber 2023

Öffnungszeiten

  • Montag bis Donnerstag: 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr
  • Freitag: 8 bis 12 Uhr
  • Samstag: 9 bis 12 Uhr
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