Windpark Lavamünd
Baustart für acht Windräder soll 2025 erfolgen

Blick auf den Windpark aus der Gemeinde Eibiswald (Fotomontage). Von Lavamünd aus werden die Windräder nicht zu sehen sein. | Foto: EWS Consulting
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  • Blick auf den Windpark aus der Gemeinde Eibiswald (Fotomontage). Von Lavamünd aus werden die Windräder nicht zu sehen sein.
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Land Kärnten gibt das OK für acht Windräder in Lavamünd. Drei weitere Projekte in Planung.

LAVANTTAL. Trotz starkem Gegenwind drehen sich im Lavanttal bereits die Windräder. Auf der Steinberger Alpe am Gemeindegebiet von St. Georgen sind es sechs Windkraftanlagen, auf der Soboth zwei Windräder, die von der niederösterreichischen Firma Ecowind gebaut und mittlerweile durch die Kelag übernommen wurden. Und schon 2025 sollten weitere folgen: Im Grenzgebiet zwischen Kärnten, der Steiermark und Slowenien, auf einer Seehöhe zwischen 1.400 und 1.600 Meter – nicht ganz einen Kilometer von den bestehenden beiden Windrädern auf der Soboth entfernt – will die Kelag mit dem Bau von sieben Windrädern mit einer Nennleistung von 40 Megawatt beginnen. Die Räder weisen Turmhöhen zwischen 125 und 160 Meter sowie Rotordurchmesser von bis zu 160 Meter auf. „Damit würden wir im Schnitt Strom für 19.000 Kärntner Haushalte produzieren“, sagt Bernd Neuner von der KI-Kelag International GmbH.

Bernd Neuner, Geschäftsführer der KI Kelag International | Foto: Kelag
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Vier Jahre Vorbereitungszeit

Grünes Licht von Seiten des Landes gab es bereits, der Umweltverträglichkeitsbescheid fiel positiv aus. Neuner: „Schon vor dem UVP-Verfahren haben wir den Standort zwei Jahre lang in Bezug auf Landschaft, Flora und Fauna untersucht. Die UVP selbst hat noch einmal weitere zwei Jahre in Anspruch genommen.“ In die bisherigen. Planungen und das Prüfungsverfahren ein einstelliger Millionenbetrag geflossen. Gesamt investiert die Kelag rund 60 Millionen Euro in da Projekt.

Aufnahmestandort an der Landesstraße B81, Unterpudlach, Blickrichtung Ost. | Foto: EWS Consulting
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Bisher wenig Widerstand

Wie es mit dem Projekt weitergeht, hängt vor allem davon ab, ob Gegner Einsprüche geltend machen und ob diese eine aufschiebende Wirkung haben oder nicht. „Bisher spüren wir sehr wenig Gegenwind“, meint Neuner. Das hat vermutlich damit zu tun, dass die Windräder von Lavamünd aus gar nicht zu sehen sind, lediglich von steirischer Seite aus.

Kuriose Verordnung

Grund dafür ist die Kärntner Windkraftstandorträume-Verordnung, die im Grunde besagt, dass ein Windrad aus einem Umkreis von 25 Kilometern nicht sichtbar sein darf – allerdings nur von Kärntner Gebiet aus. Ein Kuriosum, denn "wenn die Steiermark Windräder nahe der Landesgrenze baut und diese sind von Kärnten aus sichtbar sind, greift die Verordnung nicht", so Neuner. 

Kritik von der FPÖ 

Äußerst kritisch gegenüber dem Bescheid des Landes Kärnten äußerte sich die FPÖ. „In Kärnten sind Windräder nicht verhältnismäßig. Unsere nahezu unberührte Berglandschaft und unsere Almen werden durch hunderte weitere Windräder samt massiver Transportstraßen und Stromableitungen unwiederbringlich zerstört. Im Fall der Kelag werden nun die Mehreinnahmen aus der Strompreisabzocke dafür verwendet, neue Windräder zu bauen, die wieder unsere Berge und Almen zerstören“, meinte etwa FPÖ-Chef Erwin Angerer. Er fordert den Ausbau der Wasserkraft und die stärkere Nutzung von Sonnenenergie und Biomasse. Bei der Kelag hält man entgegen: „Wir haben vor Kurzem in Klagenfurt die größte PV-Anlage Kärntens in Betrieb genommen und planen sowohl in Kolbnitz als auch in Frantschach-St. Gertraud große Wasserkraftprojekte“, sagt Kelag-Pressesprecher Josef Stocker.

Unterproduktion im Winter

„Den Ausstieg aus fossilen Energieträgern kann man nur schaffen, wenn wir die Potentiale aller erneuerbaren Energien ausschöpfen. Dazu gehört Wasserkraft, PV, Biomasse und eben Windkraft.“ Letztere hätte vor allem den Vorteil, dass der Hauptteil der Produktion in die Wintermonate entfällt. Neuner: „Man hört immer wieder, dass Kärnten bereits zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien produziert. Die Wahrheit ist aber, dass wir im Sommer einen massiven Überschuss haben und im Winter etwa ein Viertel des Gesamtjahresbedarfs an Storm importieren müssen. Genau hier könnten Windräder helfen.“

"Ich glaube nichts, bevor es nicht auch passiert", so Harald Trettenbrein, FPÖ. | Foto: Harald Trettenbrein
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Alle Projekte im Lavanttal

Auch der FPÖ-Landtagsabgeordnete Harald Trettenbrein sprach sich gegen weitere Windkraftprojekte im Lavanttal aus: „Es ist auffallend, dass die Kelag alle ihre Windpark-Projekte im Lavanttal umsetzt! Ich frage mich, ob die Lavanttaler Bürger zweiter Klasse sind? Die Kelag agiert als Zerstörer der Lavanttaler Almen, das lehne ich massiv ab“, betont der Lavanttaler.

Weitere Projekte

Grund zur Aufregung rund um die Kärntner Windräder wird es also auch in Zukunft geben, denn sowohl auf der Peterer Alpe in Reichenfels (acht Windräder) als auch auf der Steinberger Alpe (neun Windräder) stehen weitere Kelag-Projekte in den Startlöchern. Bei beiden wurde die UVP-Erklärung an die Behörden übermittelt, es läuft die Überprüfung der Vollständigkeit derselben. Der geplant Windpark Bärofen in Frantschach-St. Gertraud (acht Windräder), der durch die Windpark Bärofen GmbH (Initiator Franz Dorner) vorangetrieben wird, hat nach 13-jähriger Verfahrensdauer sämtliche juristischen Hürden überwunden und blickt dem Baustart im Frühjahr 2024 entgegen.

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