Das halten Lavanttaler Fußball-Aficionados von der WM in Katar
Lavanttaler Spieler und Funktionäre sagen, was sie von der Fußball-WM in Katar halten.
LAVANTTAL. Am 20. November beginnt die umstrittene Fußball-WM in Katar. Es ist die wohl umstrittenste WM aller Zeiten, die Liste der Vorwürfe ist lang, angefangen von missachteten Menschenrechten in Katar generell und speziell beim Bau der Stadien für die WM über die Diskriminierung Homosexueller und Frauen bis hin zur fehlenden Fußballgeschichte in dem arabischen Land. Wir haben Lavanttaler Spieler und Funktionäre nach ihrer Meinung zu dem Event gefragt.
Michael Novak,
WAC-Verteidiger
"Normalerweise versuche ich, so viele Spiele wie möglich zu sehen. Diesmal werde ich nur wenige sportlich interessante Partien mitverfolgen. Ein Ort, wo Menschenrechte nicht respektiert werden, wo Fußball in der Bevölkerung nicht leidenschaftlich gelebt wird und wo Größenwahn vor nachhaltigem Bemühen regiert, nimmt mir die Freude am Event."
Otto Wegscheider,
Obmann ATSV Wolfsberg
"Die Vergabe der WM an Katar war für mich eine große Überraschung. Ob das Land das richtige für solch ein Event ist, bleibt fraglich. Wenn man den Medien glauben darf, ist das, was rund um die WM geschieht, eine sehr traurige Geschichte. Ich werde mir wohl nur einen Teil der Spiele ansehen."
Martin Haider,
WAC-Stadionsprecher
"Die Vorwürfe gegenüber Katar sind natürlich schwerwiegend, niemand will so etwas, vor allem nicht in Zusammenhang mit einer Weltmeisterschaft. Aber bringt es wirklich etwas, die Spiele zu boykottieren? Oder bestraft man sich damit nicht nur selbst? Mich würde auch interessieren, was Katar nach der WM mit den eigens dafür gebauten Stadien anfängt."
Nicole Preschern,
Mittelfeldpielerin SV Eitweg
"Die Schuld an den Missständen rund um diese WM ist zu 100 Prozent bei den Verantwortlichen der FIFA zu suchen, die einem Land ohne passende Infrastruktur und mit einem generellen Menschenrechtsproblem eine WM zuschanzen. Ob wir die Spiele von zuhause aus verfolgen, wird denen, die durch die WM Millionen kassieren, vollkommen egal sein."
Erwin Svensek,
Obmann FC St. Michael
"Eine Fußball-WM im Winter ist vom Gefühl her, wie eine Ski-WM im Juli. Es gibt eine WM, aber keinen interessiert es. Allein die Diskussion, dass Spieler nicht allzu ausgelassen jubeln sollen, finde ich lächerlich. Es sollten in Zukunft bei der Vergabe von Weltmeisterschaften die Jahreszeit und vor allem die Wahrung von Menschenrechten und die demokratischen Grundregeln im Vordergrund stehen."
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