Wasserrettung St. Andrä
Die Wasserretter helfen nicht nur am See
Bei der Einsatzstelle der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) in St. Andrä kommt auch ohne dem Badebetrieb im Sommer niemals Langeweile auf.
ST. ANDRÄ. Vom Badebetrieb am Mettersdorfer See über Einsätze im gesamten Bezirk und entlang der Drau (slowenische Grenze bis zum Völkermarkter Stausee) bis hin zur administrativen Unterstützung bei Corona-Massentests: Die Mitglieder der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) Einsatzstelle St. Andrä machen keine Pause, denn „eine Einsatzorganisation ruht nicht“. Auch die Ausbildung geht trotz Einschränkungen weiter, in den letzten Wochen absolvierten einige von ihnen Online-Theoriekurse des Landesverbands für den Fließwasserretter, Rettungstaucher und Einsatzleiter. Die dazugehörigen praktischen Einheiten nehmen bald Fahrt auf.
Sommer naht
Für insgesamt 80 Mitglieder, davon 50 Rettungsschwimmer, der Einsatzstelle in St. Andrä laufen die praktischen Übungen ebenso wieder an. Einsatzstellenleiter Erwin Klade erklärt: „In Kleingruppen starten wir jetzt wieder durch. Die Einsatzfähigkeit muss unter allen Umständen erhalten und natürlich laufend optimiert werden.“ Im Sommer herrscht bei den Wasserrettern Hochsaison, im Frühjahr und Herbst stehen Ausbildungen und Kurse am Programm. Während der Wintermonate machen normalerweise Veranstaltungen den Jahreskreis innerhalb der Organisation komplett – zumindest war es in Zeiten vor der Corona-Krise so. „Die Finanzen leiden dadurch, zahlreiche Einnahmen fallen weg. Dieses Geld wurde sonst immer in notwendige Einsatzausrüstung sowie Fahrzeuge und Boote investiert“, bemerkt Klade.
Verschiedenste Einsätze
Statt einer Veranstaltung im Advent standen im vergangenen Dezember erstmals Corona-Massentests am Programm. „Unsere Mitglieder haben administrative Angelegenheiten übernommen, bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung der Stadtgemeinde im März war das ebenso der Fall. Als Einsatzorganisation helfen wir auch bei der allgemeinen Pandemie-Bekämpfung mit“, schildert Peter Ceplak, Einsatzleiter in St. Andrä. Die Wasserretter sind zudem für viele weitere Einsätze geschult: „Wir sind nicht nur im Wasser unterwegs, sondern werden auch im Katastrophenfall oder beispielsweise bei einem Blackout alarmiert. Erste Hilfe oder die Verbindungsaufrechterhaltung würden in unser Aufgabengebiet fallen.“
Nachwuchs gedeiht
Seit dem Jahr 2019 verfügt die ÖWR-Einsatzstelle St. Andrä auch über eine Jugendgruppe unter Referentin Jennifer Bachbauer. Aktuell erlernen 16 Kinder zwischen 9 und 13 Jahren im spielerischen Sinne notwendige Fertigkeiten für den Rettungsschwimmer: „Zudem soll die eigene Sicherheit im Wasser gesteigert werden, theoretisches Wissen und gemeinschaftsfördernde Aktivitäten fließen mit ein.“ Eine eher beunruhigende Beobachtung machten die Wasserretter im Laufe der letzten Jahren, da immer weniger Kinder gut schwimmen können – die Qualität leidet. „Wir wollen gute Schwimmer ausbilden, das beginnt beim Nichtschwimmer bis hin zum fertigen Rettungsschwimmer in der Einsatzgruppe“, so Ceplak.
Kurse und Abzeichen
„Bei der Durchführung von Prüfungen für diverse Schwimmabzeichen oder den Fahrtenschwimmer sind wir vom Landesverband abhängig. Sobald Termine am Mettersdorfer See oder im Wolfsberger Stadionbad feststehen, werden diese auf unserer Homepage inklusive Online-Anmeldung veröffentlicht“, fassen Klade und Ceplak zusammen. Seitens der Wasserrettung sind alle Kurse bereits organisiert, man wartet nur auf die Freigabe: „Auch Kinderschwimmkurse privater Natur oder für Schulen und Kindergärten sind derzeit noch in der Schwebe, unsere Homepage hält aber jeden auf dem neuesten Stand.“ Wie schon im Vorjahr wird am Mettersdorfer See ein großer Ansturm von Badegästen erwartet, die Wasserrettung ist dafür schon bestens gerüstet.
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