Reichenfels
Fast 69 Prozent der Bürger stimmten pro Windpark ab
Erstmals befragte eine Gemeinde ihre Bürger, ob ein Windparkprojekt auf Gemeindegebiet unterstützt werden soll. In Reichenfels fiel das Ergebnis eindeutig aus.
REICHENFELS. Windräder sind ein Thema, das polarisiert. So auch in Reichenfels. Im Jahr 2026 sollen nämlich auf der Peterer Alpe acht Windräder des österreichischen Windparkbetreibers „ImWind“ in Betrieb gehen, die Strom für etwa 20.000 Haushalte produzieren sollen. Derzeit läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die im Herbst dieses Jahres abgeschlossen werden soll.
Ergebnisse
Angestoßen durch die SPÖ und mit Unterstützung der FPÖ wurde im Gemeinderat eine Bürgerbefragung fixiert, die heute über die Bühne ging. Im Zentrum stand die Frage: "Soll die Marktgemeinde Reichenfels den Ausbau der Windenergie im Gemeindegebiet von Reichenfels im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten unterstützen?" Wahlberechtigt waren 1.484 Bürger, abgestimmt haben 620, was einer Wahlbeteiligung von 41,78 Prozent entspricht. Das Ergebnis fiel klar pro Windkraft aus: 68,88 Prozent der Wähler stimmten mit "Ja", lediglich 31,12 Prozent für "Nein".
Viel Geld für Gemeinde
Bürgermeister Manfred Führer zeigte sich erfreut, schließlich geht es dabei für die Gemeinde um viel Geld. Ein Partnerschaftsvertrag zwischen Gemeinde und "ImWind" bzw. Kelag stellt der Gemeinde hohe Entschädigungszahlungen in Aussicht. "Das wären jährlich mehr als ein Drittel unserer Bedarfszuweisungen. Diese liegen bei uns jährlich bei ungefähr 320.000 Euro. Gerechnet auf 20 Jahre bekommt die Gemeinde mehrere Millionen Euro." Das Geld könne man direkt für Investitionen in der Gemeinde verwenden, etwa Straßensanierungen. Und: Selbst bei einem Wahlergebnis, das sich mehrheitlich gegen die Windräder ausspricht, hätte das Ergebnis der Bürgerbefragung keinerlei Auswirkungen auf den Bau des Windparks.
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