Strom für 2.000 Haushalte
Kelag nimmt Kraftwerk Hammer wieder in Betrieb
Die Kelag investiert 8 bis 10 Millionen Euro und nimmt ein Wasserkraftwerk aus dem Jahr 1903 in Frantschach-St. Gertraud wieder in Betrieb.
FRANTSCHACH-ST. GERTRAUD. Bereits im Jahr 2019 hat die Kelag das Kraftwerk Hammer an der Lavant in der Nähe des Hochofens erworben. Das 100 Jahre alte Kraftwerk befindet sich derzeit in einem sanierungsbedürftigen Zustand – doch das soll sich schon bald ändern: Wenn alles klappt, will man 2024 mit den Bauarbeiten starten, um hier wieder Strom produzieren zu können.
Optimierung bestehender Anlagen
„Kelag verfolgt die Strategie, die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie auszubauen und dabei einen sinnvollen Mix aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik zu schaffen. Bei der Wasserkraft geht es einerseits darum, neue Kraftwerke zu entwickeln und zu bauen, andererseits aber auch um die Optimierung und Effizienzverbesserung bestehender Anlagen“, erklärt Christian Rupp, Leiter der Erzeugung der Kelag. „Das Kraftwerk Hammer ist dafür ein gutes Beispiel.“
Energiewende-Projekt
Das von der Kelag neu entwickelte Projekt Kraftwerk Hammer sieht vor, das Triebwasser des Oberliegerkraftwerks Twimberg direkt zu fassen und durch eine 2,5 Kilometer lange Druckrohrleitung zum Krafthaus Hammer zu leiten. Das Kraftwerk wird eine Leistung von 1.680 kW verfügen und pro Jahr rund 7.500.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. „Das neue Kraftwerk Hammer ist ein Beitrag zur Energiewende in Kärnten und zum Klimaschutz, weil es pro Jahr Strom für 2.000 Haushalte aus Wasserkraft erzeugt und rund 3.500 Tonnen CO2 einspart“, sagt Projektleiter Thomas Meixner. Auch Bürgermeister Günther Vallant freut sich auf die Umsetzung: "Damit wäre Frantschach-St. Gertraud energieautark."
Ökologische Verbesserungen
Für das neue Kraftwerk Hammer wird kein zusätzliches Wasser aus der Lavant genutzt, sondern das Triebwasser im Bereich des bestehenden Krafthauses Twimberg direkt übernommen. Durch diese Lösung ist es möglich, die bestehende Wehranlage Hammer rückzubauen und das Gewässerkontinuum mit Hilfe einer Pendelrampe wieder herzustellen und für Fische passierbar zu machen. Des Weiteren kann durch die Entfernung des Querbauwerkes auch der Hochwasserschutz weiter verbessert werden.
Mehr Natur
Im Zuge der Umsetzung des Projektes Kraftwerk Hammer wird auch die Restwasserabgabe beim Oberliegerkraftwerk Twimberg angepasst. Diese sieht eine Erhöhung der Restwasserabgabe bereits bei der bestehenden Wehranlage Twimberg vor. Zusätzlich erfolgt eine verbesserte Einbindung des unteren Bereiches des Waldensteiner Baches im Bereich Twimberg, um diesen für Fische als Laichhabitat wieder zugänglich zu machen. Mit diesen Maßnahmen ist es möglich, den ökologischen Zustand der Lavant in diesem Abschnitt von „mäßig“ auf „gut“ zu verbessern.
Entenschnabel wird zum Ausflugsziel
Die bekannte Felsformation „Entenschnabel“ bleibt bestehen und ist vom geplanten Projekt nur indirekt betroffen. Hier will die Kelag eine Aussichtsplattform errichten, um Besucherinnen und Besucher zum längeren Verweilen einzuladen. Und: Die Fassade des neuen Kraftwerkes Hammer wird so gestaltet, dass sie zum benachbarten, unter Denkmalschutz stehenden alten Hochofen passt.
Kooperation mit Gemeinde
Die Gemeinde Frantschach-St. Gertraud und die Kelag haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, der unter anderem eine Zusammenarbeit bei Infrastrukturmaßnahmen vorsieht. Zum Beispiel werden bereits jetzt Vorbereitungen in gewissen Bereichen der Druckrohrleitungstrasse getroffen, welche bei Umsetzung des geplanten Radwegprojektes als Synergiefläche genutzt werden könnten. Derzeit laufen die Behördenverfahren. Voraussichtliche Investitionskosten: 8 bis 10 Millionen Euro.
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