Neuer Genuss-Guide über Friaul-Julisch Venetien

Neues Buch: Silvia Trippolt-Maderbacher | Foto: Ramona Steiner
  • Neues Buch: Silvia Trippolt-Maderbacher
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WOCHE: Warum ist das Konzept Ihrer kulinarischen Buch-Serie so erfolgreich?
SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER: Weil ich den nahen Süden beschreibe und den auf eine lockere Art und Weise. Friaul-Julisch Venetien ist geografisch für uns Lavanttaler leicht erreichbar. Vor allem jetzt genießen viele Lavanttaler den Wein-Herbst im Collio, einen Städtetrip nach Triest, eine Einkaufstour nach Udine oder die letzten Sonnenstrahlen in Grado.

Sie haben über 400 Genuss-Adressen gesammelt ...
Ja in den letzten zwölf Jahren ist so einiges zusammen gekommen. Ich bin ja selbst Gastronomin, war früher Reise- und Kulinarik-Journalistin – meine ganze Familie lebt mit mir mein "Hobby".

Wie viel zahlen Ihnen die Lokale, um in Ihrem Buch zu sein?
Keinen einzigen Cent. Ich komme für jede Reise, jedes Essen, jedes Achterl Wein selbst auf. Das ist mein Luxus. Deshalb müssen meine Bücher Bestseller sein, sonst würden sie sich gar nicht rechnen. Aber ich bin frei beim Schreiben. Ich behaupte: Kein einziger Journalist und Kulinarik-Autor in Österreich kann so frei arbeiten wie ich.

Trauen Sie sich eigentlich, Negatives zu schreiben?
Das mache ich aus Prinzip nicht. Negatives hat in meinen Büchern keinen Platz. So viele Gastro-Guides sind auf schlechte Kritiken aufgebaut, jeder Journalist haut den Gastronomen eine links und rechts rein, wenn etwas nicht auf den Punkt genau gegart ist oder ein Aizerl zu wenig Biss hat oder ein Schäumchen nicht exakt genug drapiert ist. Diese Journalisten haben übrigens noch nie in ihrem Leben einen einzigen Restaurantbesuch bezahlt.

Wie schwer lastet der Druck, nach Ihren beiden Bestsellern einen weiteren Bestseller zu landen?
Ich versuche supercool zu sein, was mir natürlich nicht gelingt. Aber Nägelbeißen bringt halt auch nichts.

Mittlerweile werden Ihre Bücher im deutschsprachigen Raum kopiert. Ja, das fällt mir und auch den Lesern momentan sehr auf. Aber: Auf dem Original steht "Trippolt". Es gibt den Spruch: "Die Kopie ehrt den Meister." Also nehme ich es als Kompliment.

Wieso wieder ein Buch über Friaul-Julisch Venetien?

Wir durchforsten die Region seit über einem Jahrzehnt. Da kennt man viel, aber niemals alles. Daher ist es so spannend, erneut über das Friaul zu schreiben.

Was unterscheidet sich die Gastronomie bei uns und in Italien?
Ganz klar: der Status. Die Gastronomie in Italien zeigt sich viel selbstbewusster. Kellner und Köche begegnen dem Gast auf Augenhöhe. Ein Dienstleistungsberuf hat in Italien einen ganz anderen Stand als bei uns. Über Produktvielfalt und Regionalität brauche ich nicht viel zu sagen – sie sind in Italien selbstverständlich.

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen dem Lavanttal und dem Friaul?
So einige. Die begnadete Landschaft würde ich sagen, die Gastfreundschaft, die Liebenswürdigkeit der Menschen und die Hingabe zu regionalen Produkten. Die Lavanttaler sowie die Friulaner verstehen es, auch das Einfache zu genießen. Was bei uns das "Kärntner Ritschert" ist, ist bei den Friulanern das "Orzotto", der "Gubana" findet sich im "Kärntner Reindling".

Was ist Ihr ultimativer Geheimtipp?

Das Westfriaul rund um Pordenone, Sacile, Maniago, Spilimbergo. Null Tourismus, Italianita pur!

Verraten Sie uns Ihr nächstes Projekt?
Bei mir klopfen momentan einige Verlage an, immer mehr versuchen mir ihre Ideen schmackhaft zu machen. Ich bin in Gesprächen.

Interview: Petra Mörth

Zur Sache:
Das neue Buch der Bad St. Leonharder Autorin Silvia Trippolt-Maderbacher mit dem Titel "Genießen in Friaul-Julisch Venetien" ist im Styria Verlag erschienen.
Der 192 Seiten starke Genuss-Guide mit knapp 400 kulinarischen Adressen der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien ist zum Preis von 24,90 Euro überall im Buchhandel erhältlich.
Die gebürtige Steirerin Trippolt-Maderbacher ist mit einem der besten Köche Österreichs, Josef Trippolt Junior, in Bad St. Leonhard verheiratet.
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