Wasserrettung St. Andrä
Neuer VW-Bus und Zubau um 70.000 Euro
Um im Einsatzfall schlagkräftiger zu sein, investiert die Wasserrettung St. Andrä in einen neuen Bus – doch sie braucht dazu die Hilfe der Bevölkerung.
ST. ANDRÄ. Nach der ruhigeren Coronazeit hatte die Wasserrettung St. Andrä heuer wieder alle Hände voll zu tun. Insgesamt 35-mal rückte die Truppe um Einsatzstellenleiter Christian Hafner heuer aus. Die Szenarien reichten dabei von Personensuchen über Taucheinsätze bis hin zu technischen Hilfsleitungen in ganz Unterkärnten. Tragischer Höhepunkt war das Unwetter Mitte August am St. Andräer See, das neben einigen Schwerverletzten auch zwei Todesopfer forderte und bei dem die Mitglieder der Wasserrettung als Ersthelfer zur Stelle waren. Auch bei der Flutkatastrophe in Treffen im Juni war die ÖWR St. Andrä mit sieben Personen vor Ort.
Mitglieder-Höchststand
Mitgliedermäßig sieht es bei der Einsatzstelle St. Andrä sehr gut aus. „Wir haben 79 aktive Rettungsschwimmer und 25 Mitglieder in der Einsatzgruppe“, freut sich Hafner. „In der Jugendgruppe sind derzeit 35 Burschen und Mädchen und die Kindergruppe hat 19 Mitglieder.“
Retter mussten daheim bleiben
Doch die Wasserrettung hat ein Platz- und Transportproblem. Immer wieder kommt es vor, dass Retter nicht mit zum Einsatzort fahren konnten, weil in den vorhandenen beiden Fahrzeugen – ein Subaru Geländewagen und ein Mazda Pick-Up-Truck – nicht mehr genügend Platz war. „Diese Fahrzeuge haben nur fünf Sitzplätze. Wenn wir mit Einsatztauchern oder Fließwasserrettern ausrücken, haben diese so viel technisches Equipment mit, dass nur noch drei Leute ins Auto passen“, erklärt Hafner. „Wir müssen also Retter zuhause lassen, obwohl wir sie am Einsatzort brauchen würden.“
Größte Investition bisher
Damit soll nun Schluss sein: Der Subaru Geländewagen schied aus der Einsatzstelle aus, stattdessen wurde ein neunsitziger VW T6-Bus angeschafft. Für die Wasserrettung ist das ein Quantensprung und zugleich die größte Investition in der Geschichte der Einsatzstelle. Rund 70.000 Euro kostet das Fahrzeug und der nötige Zubau der Einsatzstelle, um den Bus unterzustellen. „Mit dem Zubau verdoppeln wir unsere Fläche. Bisher mussten wir aus Platzmangel ein Fahrzeug in unserem Umkleideraum unterstellen. Im Einsatzfall mussten wir erst einmal das Auto aus der Garage stellen, bevor wir uns umziehen konnten.“
Gemeinden schmeißen zusammen
Ein Drittel der Kosten übernimmt der Landesverband Kärnten der Österreichischen Wasserrettung, ein weiteres die Gemeinden des Tales gemeinsam über das Regionalmanagement Lavanttal- ebenfalls ein Novum. Bürgermeisterin Maria Knauder: „Die Dienste Wasserrettung kommen dem ganzen Tal zugute, darum haben der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann und ich die anderen Bürgermeister des Tales mit an Bord geholt. Ein Zeichen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden im Tal mittlerweile sehr gut funktioniert.“
Unterstützung erbeten
Das letzte Drittel des Betrages stammt aus der Kameradschaftskassa der ÖWR St. Andrä – doch diese benötigt die Unterstützung der Bevölkerung. „Wir können das letzte Drittel nicht zur Gänze allein stemmen und sind auf Hilfe der Lavanttaler Privatpersonen und Firmen angewiesen“, erklärt Hafner. Denn das neue Fahrzeug braucht noch zusätzliche Ausrüstung wie Dachträger, Beklebung und diverse Anbauteile.
Möglichkeiten zur Hilfe
Um der ÖWR St. Andrä zu helfen, kann man um 20 Euro pro Jahr unterstützendes Mitglied werden. Kontaktieren sie dazu Einsatzstellenleiter Christian Hafner unter 0664/2337671 oder st-andrae@oewr-kaernten.at. Einmalige Geldspenden können auf das Konto AT932070604400382570 überwiesen werden.
Einweihung im Frühsommer
Noch vor Beginn der Badesaison 2023 soll die neue Garage nördlich des bestehenden Gebäudetraktes in der FZA St. Andräer See stehen. Im Frühsommer ist dann eine große Einweihungsfeier geplant.
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