Wolfsberg
Pop-Up-Initiative blickt ungewisser Zukunft entgegen
Die Pop-Up-Initiative von KWF und Stadtgemeinde Wolfsberg findet heuer nicht wie gewohnt statt. Unternehmer mit guten Konzepten konnten dabei ihre Geschäftsidee in Wolfsberg ausprobieren und finanziell unterstützt.
WOLFSBERG. Um Leerstände zu bekämpfen und Jungunternehmer zu fördern, rief der Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) gemeinsam mit der Stadtgemeinde Wolfsberg 2018 die Pop-Up-Initiative ins Leben. Geschäftsleute mit guten Ideen konnten sich bewerben und im Falle einer positiven Juryentscheidung in ein leerstehendes Geschäft in der Wolfsberger Innenstadt einziehen. Die Stadtgemeinde Wolfsberg übernahm dabei für ein halbes Jahr die Mietkosten in Höhe von monatlich maximal 400 Euro netto, der KWF zahlte an die Sieger Preisgelder in Höhe von 3.000 bis 4.000 Euro zur freien Verwendung aus.
Heuer kein „Call“
Bisher sah der Ablauf so aus, dass sich Unternehmer bis März bewerben konnten. Die Sieger bezogen dann ab Juni ihre Pop-Up-Stores. Doch diese Bewerbsrunde fällt heuer aus. Der KWF hat das Projekt nicht verlängert: „Bei der Pop-Up-Store Förderung handelte sich um eine Art ‚Call‘, also ein zeitlich befristet Ausschreibung einer Förderung, die immer ein Endddatum hatte“, informiert Marliese Fladnitzer-Ferlitsch, Kommunikationsleiterin beim KWF.
Abgespeckte Variante möglich
Für den Fall, dass sich der KWF gegen eine Fortsetzung der Initiative entscheidet, hat die Stadtgemeinde Wolfsberg vorgesorgt. „Wir setzen alles daran, dieses Projekt auch ohne den KWF weiterführen zu können, wenn auch in einer abgespeckten Version“, sagt Wirtschaftsstadtrat Christian Stückler (SPÖ). „Wir haben eigens dafür Geld im Gemeindebudget für das zweite Halbjahr zur Seite gelegt.“
Im schlimmsten Fall Absage
Sollte der KWF nicht mit an Bord sein, könne sich Stückler vorstellen, das Preisgeld zu reduzieren und nur noch zwei oder drei statt bisher sieben Unternehmer als Sieger zu küren. „Auch würden die Teilnahmebedingungen dann nicht mehr so komplex sein wie bisher.“ Diese Variante könne jedoch nur durchgeführt werden, wenn sich die finanzielle Situation der Stadtgemeinde nicht weiter verschlechtert. „Dann müssten wir das Ganze abblasen. Pflichtaufgaben gehen vor.“
Hoffnung auf den Herbst
Dennoch hofft Stückler, dass im Herbst wieder eine Pop-Up-Runde gemeinsam mit dem KWF durchgeführt werden kann: „Im März konstituiert sich beim KWF ein neuer Vorstand. Möglicherweise entscheidet sich dieser doch noch für eine Fortführung. Die Initiative ist für Wolfsberg eine gute Sache.“ Auch beim KWF ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: „„Mit der Pop-up-Store Förderung wollten wir Impulse in bestimmten Städten setzen, was in den vergangenen Jahren sehr gut gelungen ist. Es ist gut möglich, dass es die Initiative in Zukunft wieder geben wird, dafür wird aber das Marktpotential und die Wirkung der Förderung analysiert“, meint Marliese Fladnitzer-Ferlitsch.
Die Initiative in Zahlen
Seit dem Start im Jahr 2018 wurden 51 Projekte eingereicht, wovon 38 im Zuge von Jurysitzungen positiv bewertet und in die Pop-up-Initiative aufgenommen wurden. Drei dieser Projekte wurden von den Projektwerbern wieder zurückgezogen. Von den 35 geförderten Konzeptideen sind derzeit noch 18 Unternehmen am gleichen Standort wie beim Projektstart in der Wolfsberger Innenstadt ansässig. 13 sind noch als Unternehmer aktiv, haben inzwischen aber ihren Standort gewechselt. Vier sind nicht mehr als Unternehmer tätig.
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