Lavanttal
Sternsingen – große Unterschiede zwischen Stadt und Land

Sternsinger aus St. Marein mit ihren Begleitpersonen und Organisator Siegfried Knauer (ganz rechts) | Foto: Privat
4Bilder
  • Sternsinger aus St. Marein mit ihren Begleitpersonen und Organisator Siegfried Knauer (ganz rechts)
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Während sich in den ländlicheren Pfarrgemeinden noch genügend Kinder für die Dreikönigsaktion begeistern lassen, werden es in der Bezirkshauptstadt immer weniger. 

LAVANTTAL. In der Pfarrgemeinde St. Marein hat das Sternsingen eine lange Tradition. Bereits in den 1970er-Jahren zogen dort Caspar, Melchior und Balthasar von Haus zu Haus. Auf professionelle Beine gestellt wurde diese Aktion von Pfarrgemeinderatsmitglied Siegfried Knauder, der 2012 die Organisation übernahm. „Heuer werden 15 Sternsingergruppen in St. Marein unterwegs sein, also 60 Sternsinger und 15 Begleitpersonen“, kündigt Knauder an. An zwei Tagen – nämlich am 28. und 29. Dezember – jeweils von 9 bis 15 Uhr werden nicht weniger als 1.299 Haushalte besucht. Nachwuchsprobleme bei den Sternsingern gibt es in St. Marein nicht. PGR-Mitglied Petra Weinberger und Religionslehrerin Manuela Kaltschmidt sind stets bemüht, genügend Kinder für diese Tätigkeit zu begeistern.

Nicht jeder macht auf

Für die Sternsinger ist es ein großer Unterschied, ob man in einem Mehrparteien- oder Einfamilienhaus anklingelt: „Bei den Einfamilienhäuser gibt es keine einzige Familie, die uns nicht willkommen heißt. Sogar, wenn die Bewohner nicht zuhause sind, legen sie zumindest ein Kuvert für die Sternsinger bereit. In Mehrparteienhäusern hingegen sind es gerade einmal zehn Prozent, die die Türe öffnen“, berichtet Knauder. Eine Erklärung für dieses Phänomen hat der St. Mareiner allerdings auch nicht.

Hilfe mit Spenden und Essen

Die Spendensumme, die in der Pfarrgemeinde St. Marein alljährlich aufgestellt wird, kann sich sehen lassen: Zwischen 9.000 und 10.000 Euro bringt das Sternsingen ein. Doch die Unterstützung geht weit über das Finanzielle hinaus: Weil es in St. Marein immer weniger Gasthäuser gibt, die die Kinder und ihre Begleiter während der anstrengenden Tage verköstigen, erklären sich vermehrt Privathaushalte bereit, der einen oder anderen Gruppe ein warmes Mittagessen auf den Tisch zu stellen.

Bad St. Leonharder Sternsinger mit Stadtpfarrer Martin Edlinger. | Foto: Privat
  • Bad St. Leonharder Sternsinger mit Stadtpfarrer Martin Edlinger.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Sternsingen im oberen Tal

In Bad St. Leonhard sind die Sternsinger am 29. und 30. Dezember unterwegs, es werden 1.377 Haushalte besucht. Die organisatorischen Fäden zieht Angela Münzer, Mitarbeiterin in der Pfarre Bad St. Leonhard und gleichzeitig Religionslehrerin in der Volksschule. Genügend Teilnehmer zu finden, war bisher noch nie Problem. „In diesem Jahr werden sechs Erwachsenengruppen sowie 48 Kinder und Jugendliche unterwegs sein. Im Schnitt nehmen sie 13.000 Euro an Spendengeldern ein“, sagt Münzer. Ab der zweiten Klasse Volksschule ist es möglich, sich in Bad St. Leonhard an der Sternsingeraktion zu beteiligen, wobei Neulinge öfter proben als erfahrene Sternsinger. Auch sind die jüngsten Teilnehmer nur einen halben Tag lang unterwegs.

Schminken nicht mehr zeitgemäß

Das Schminken der Sternsinger ist in Bad St. Leonhard wie auch in Restkärnten nicht mehr üblich: „Wir machen das bei uns schon seit über 20 Jahren nicht mehr. Außer in wenigen Einzelfällen, wenn einzelne Sternsinger das unbedingt wollten, wurde nicht geschminkt", so Münzer. Seit heuer gibt es eine offizielle Empfehlung der Katholischen Jungschar, auf das Schminken generell zu verzichten.

Sternsinger in der Wolfsberger Markuskirche mit Stadtpfarrer Christoph Kranicki.
  • Sternsinger in der Wolfsberger Markuskirche mit Stadtpfarrer Christoph Kranicki.
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Hausbesuche wieder möglich

Nachdem in der Pfarre Wolfsberg während der Pandemie die Hausbesuche eingestellt wurden, sind sie heuer nach Anmeldung unter 0676/87725336 auf Wunsch wieder möglich. Ansonsten sieht man die Sternsinger im Wolfsberger Pfarrgebiet am 4. und 5. Jänner zu festgelegten Uhrzeiten an bestimmten Plätzen – ein System, dass sich bewährt hat, schließlich werden Publikumszahlen von bis zu 45 Personen pro „Termin“ verzeichnet. Einen „Fahrplan“ findet man online unter www.pfarre-wolfsberg.at.

Projektreferent David Hofer mit Projektpartnern aus Guatemala, Dolmetscherin Fernanda Kronawetter (sitzend, links) sowie Claudia Cufer und Angelika Schöffmann von der Pfarre Wolfsberg. | Foto: MeinBezirk.at
  • Projektreferent David Hofer mit Projektpartnern aus Guatemala, Dolmetscherin Fernanda Kronawetter (sitzend, links) sowie Claudia Cufer und Angelika Schöffmann von der Pfarre Wolfsberg.
  • Foto: MeinBezirk.at
  • hochgeladen von Daniel Polsinger

Zu wenige Kinder

Organisiert wird die Aktion hier von Pastoralhelferin Claudia Cufer und Pastoralassistentin Angelika Schöffmann. Anders als in ländlicheren Gegenden muss man sich hier mit einem Mangel an Kindern auseinandersetzen: „Obwohl wir im Religionsunterricht an den Schulen versuchen, Kinder für das Sternsingen zu begeistern, ist der Zulauf eher mager“, berichtet Cufer. Mit der Pandemie hat sich die Situation noch weiter verschlechtert: Brachte man vorher oft noch 15 Gruppen zusammen, sind es mittlerweile nur noch fünf bis sechs. Trotz der schwierigen Vorzeichen zeigen sich die Wolfsberger aber sehr spendabel: Immerhin kommen in der Pfarre Wolfsberg jedes Jahr zwischen 7.000 und 8.000 Euro zusammen.

Mehr zum Thema:

7.000 Sternsinger kämpfen gegen Armut in Entwicklungsländern
Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.