Altersarmut steigt
Teuerungen treffen auch Lavanttaler Senioren hart

Von links: Dieter Hacker (Pensionistenverband), Ludwig Kranewitter (Seniorenring), Albert Wutscher (Seniorenbund) | Foto: Privat
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  • Von links: Dieter Hacker (Pensionistenverband), Ludwig Kranewitter (Seniorenring), Albert Wutscher (Seniorenbund)
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Die ältere Generation stöhnt unter der Teuerung. Verhandlungen über Pensionserhöhung laufen.

LAVANTTAL. Die Teuerungen in allen Lebensbereichen treffen auch die Senioren mit voller Härte. Die Inflationsrate von 9,3 Prozent für den Monat Juli – die höchste Teuerungsrate seit 47 Jahren – sorgt dafür, dass sich vor allem Menschen mit "Mini-Pensionen" kaum noch das Notwendigste leisten können.

Immer mehr Altersarmut

Laut einer aktuellen Berechnung der Arbeiterkammer sind 26 Prozent der alleinlebenden Pensionistinnen armutsgefährdet, bei den Männern sind es 15 Prozent. Dieter Hacker, Bezirksvorsitzender und Landesvizepräsident des Pensionistenverbandes, berichtet: „Viele Senioren und Seniorinnen sind mit ihren Pensionen und Einkommen schon unter oder am Rande der Armutsgrenze angekommen. Das Leben ist für viele kaum noch finanziell zu schaffen und Qualität nicht mehr leistbar.“

"Saftige Nachzahlungen"

Schon jetzt befürchtet Hacker saftige Nachzahlungen zu Jahresende: „Unter dem Christbaum wird eine Vielzahl an negativen Geschenken liegen. Hohe Nachzahlungen bei Strom und Heizungen, Mietpreiserhöhungen, Indexanpassungen bei Versicherungen, Anpassungen im Gebührenhaushalten, weiterhin hohe Treibstoff- und Lebensmittelpreise – um nur einige zu nennen – sind für viele nicht mehr zu bewältigen.“

Große Verunsicherung

Albert Wutscher, Landesobmannstellvertreter und geschäftsführender Bezirksobmann des Kärntner Seniorenbundes, meint: „Es ist eine große Verunsicherung zu spüren, was die Preissteigerungen betrifft, vor allem bei Nahrungsmitteln und Wohnkosten. Dass beim Einkaufen für das gleiche Geld am Ende weniger im Kühlschrank ist, macht vielen Menschen Sorgen. Viele fragen sich, wie sie diese Herausforderungen bewältigen sollen. Selbst jene mit einer höheren Pension schränken sich im soziale Leben und in der Freizeit bereits ein.“

"Müssen auf vieles verzichten"

Ins gleiche Horn stößt Ludwig Kranewitter, Obmann der Ortsgruppe Wolfsberg-St. Andrä des Kärntner Seniorenrings: „Diejenigen, die Mindestpension beziehen, kommen bei Weitem nicht mehr aus. Sie müssen Abstriche machen und auf vieles verzichten, damit sie das bezahlen können, was man unbedingt zum Leben braucht.“

Pensionserhöhung

Dass der älteren Generation angesichts der hohen Teuerung finanziell unter die Arme gegriffen werden muss, darin sind sich alle Pensionistenvertreter einig. Bei der Vorstellung, wie hoch die Pensionserhöhung ausfallen sollte, scheiden sich allerdings die Geister. Fix ist, dass die Pensionserhöhung angesichts der Teuerung kräftig ausfallen wird. Laut Statistik Austria liegt der Anpassungsfaktor bei voraussichtlich 5,8 Prozent. „Viel zu wenig“, meint Kranewitter vom Seniorenring. „Zehn Prozent wären das Mindeste, damit man von der Erhöhung überhaupt etwas spürt.“ Eine soziale Staffelung hält er für sinnvoll: „Bei einer Pension von 3.000 oder 4.000 Euro ist man nicht von einer Erhöhung abhängig. Lieber denen mit kleinen Pensionen mehr geben.“

Tropfen auf heißen Stein

Auch Hacker hält die prognostizierte Erhöhung für zu gering: „Eine Anpassung der Pensionen im diesen Prozentbereich kann und darf nicht das Maß sein. Die kommende Erhöhung der Pensionen muss deutlich über den berechneten 6 Prozent liegen, da wir in den letzten Jahren schon immer negative Erhöhungen und einen Kaufkraftverlust hinnehmen mussten.“ Der Pensionistenverband wolle auf jeden Fall weiterhin dafür kämpfen, dass die ältere Generation, die das Land mit harter Arbeit aufgebaut hat, nicht um ihre gesicherte Lebensexistenz zittern muss. Von Einmalzahlungen wie etwa dem Pensionsbonus hält er wenig: „Die jetzt ergriffenen Maßnahmen wie Energiescheck, Klimabonus und Teuerungsausgleich sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Sie können kurzfristig im geringen Maße eine Hilfe sein. Bei den nächsten Berechnungen der Pensionen werden sie aber nicht mit berücksichtigt, die Kaufkraft jedes Einzelnen sinkt weiter und die Folgen sind ein Leben lang zu spüren.“

"Profitieren von Boni"

Ein wenig positiver in Bezug auf die Einmalzahlungen äußert sich Albert Wutscher: „Wir profitieren natürlich auch von allgemeinen Unterstützungen wie dem Klima- und dem Entlastungsbonus. Das sind insgesamt 500 Euro steuerfrei, die im Oktober ausbezahlt werden. Rechnet man die Pensionserhöhung und alle bisher getätigten Hilfen zusammen, wurden beispielsweise Bezieher einer Ausgleichszulage im Gegenwert einer Nettopensionserhöhung von 14,66 Prozent unterstützt. Da die Teuerung aber weiter steigt, müssen sicher noch weitere Unterstützungen kommen.“ Ihm geht es darum, die Kaufkraft der Senioren zu erhalten, eine Inflationsabgeltung will man auf jeden Fall erreichen: „Schließlich sind sie für ein Viertel des privaten Konsums verantwortlich."

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