Lavanttal
Unternehmer einig – 8. Dezember kein echter Umsatzbooster
Der 8. Dezember als großer Einkaufstag? Lavanttaler Geschäftsleute zeigen sich eher wenig optimistisch.
LAVANTTAL. Maria Empfängnis, ein katholischer und in Österreich ein gesetzlicher Feiertag, fällt dieses Jahr auf einen Freitag. In Österreich darf an diesem Feiertag allerdings seit geshoppt werden. Allerdings: nicht alle Geschäftsleute sehen in dem Tag einen wirklichen Umsatzbooster. Wie schaut es im Lavanttal bei den Handelsbetrieben aus?
„Leute fahren in große Städte“
Bei Spiel Rad Kienzl in St. Paul hat man mit dem 8. Dezember als vermeintlich großen Einkaufstag keine guten Erfahrungen gesammelt: „Wir hatten an diesem Tag ursprünglich immer geöffnet, doch meist bin ich dann allein im Geschäft gestanden oder es sind zwei, drei Kunden gekommen“, berichtet Gabriele Kienzl. Darum habe man sich vor etwa sieben Jahren dazu entschlossen, das Geschäft an diesem Tag nicht mehr zu öffnen. „In einem kleinen Ort wie St. Paul zahlt sich das Offenhalten zu Maria Empfängnis absolut nicht aus“, sagt die erfahrene Geschäftsfrau. „Ich vermute, die Leute fahren eher in die großen Städte zum Einkaufen.
„Toter Tag“
Dem pflichtet auch Peter Harrys-Fedynjak von der Modeboutique Harrys in Wolfsberg bei: „Wir haben zu Maria Empfängnis bestimmt schon seit fünf Jahren geschlossen, weil das für uns eigentlich immer ein toter Tag war. Wer am Feiertag wirklich shoppen will, fährt in die großen Einkaufszentren in Klagenfurt oder Graz.“
Weniger Stress
Für den Buchhandel ist die Vorweihnachtszeit die umsatzstärkste Phase des Jahres. Darum bleiben alle Morawa-Standorte – darunter auch die Kärntner Buchhandlung am Bahnhofsplatz in Wolfsberg – zu Maria Empfängnis geöffnet. „Ich würde nicht sagen, dass der 8. Dezember ein deutlich stärkerer Tag ist als die restliche Vorweihnachtszeit, allerdings ist er für uns ein willkommener zusätzlicher Verkaufstag“, sagt Leiterin Kathrin Friesacher. „Im Gegensatz zu den langen Einkaufssamstagen im Vorfeld zum Heiligen Abend habe ich aber den Eindruck, dass die Kunden am 8. Dezember deutlich weniger gestresst sind. Es herrscht noch nicht dieser Kaufzwang, den viele kurz vor Weihachten haben, wenn sie unbedingt noch Geschenke brauchen.“
Euco macht dicht
Im Wolfsberger Einkaufszentrum Euco Center sind die Geschäfte am 8. Dezember schon seit jeher geschlossen. „Es löst bei den Mitarbeitern nicht unbedingt große Freude aus, wenn sie an diesem Tag arbeiten müssen“, meint Arno Riedl, Geschäftsführer der Adeg Wolfsberg Genossenschaft. „Auch ist der Handel mit Weihnachtsgeschenken bei uns nicht so stark ausgeprägt, vor allem weil ja die Spielwarenabteilung im Untergeschoß schließen wird und der Abverkauf schon ziemlich weit fortgeschritten ist.“
„Kein großer Entgang“
Im Orthopädie-Fachgeschäft Orthofuß in St. Stefan ist am 8. Dezember seit jeher geschlossen. „Meiner Ansicht nach sollte man gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit diesen katholischen Feiertag nutzen, um sich ein bisschen Ruhe zu gönnen und Zeit mit der Familie zu verbringen“, meint der Orthopädieschuhmachermeister Andreas Grinschgl, der in seinem Geschäft fünf Mitarbeiter beschäftigt. Den Umsatzentgang an diesem Tag schätzt er nicht allzu hoch ein: „Als Fachgeschäft sind wir ja nicht unbedingt eine Anlaufstelle für klassisches Weihnachtsshopping. Ob man an dem Tag offenhalten sollte oder nicht, kann man nicht verallgemeinern, weil das sehr branchenabhängig ist. Große Geschäfte und Ketten können es sich nicht leisten, an diesem Tag zuzusperren. In anderen Branchen fällt der 8. Dezember als Einkaufstag weniger ins Gewicht“, so Grinschgl.
Mamiladen zu, Filina offen
Sabrina Schubert und Kerstin Edelmann hielten ihren Mamiladen in Wolfsberg am 8. Dezember bisher immer offen. Heuer ist das erstmals anders: „Weil wir ja auch den Filina Lifestyle Shop im Tenorio betreiben und dort alle Geschäfte einheitlich geöffnet haben, bleibt der Mamiladen heuer zu“, sagt Edelmann. „Der 8. Dezember war für uns bisher kein überragender Verkaufstag, eher ein Tag wie jeder andere. Wenn man selbst im Geschäft stehen kann, ist das okay, aber wenn man für den Feiertag eine Angestellte benötigt, muss man sich das schon überlegen.“
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