Stromsparen ist angesagt
Welche Maßnahmen Lavanttaler Gemeinden treffen

- Von links: Stadtrat Christian Taudes (Energiereferent), Stadtrat Peter Litwin, Bürgermeister Maria Knauder, Amtsleiter Robert Astner, Gemeinderat Robert Quendler (e5-Sprecher) bei der neuen Photovoltai-Anlage am Dach des St. Andräer Rathauses.
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Die steigenden Stromkosten setzen auch die Gemeinden in Alarmbereitschaft. An allen Ecken und Enden wird eingespart, zunehmend aber auch selbst produziert.
KÄRNTEN. Die steigenden Energiepreise treffen neben Privatpersonen auch die Gemeinden. Ein großes Thema ist dabei die Straßenbeleuchtung. Welche Vorkehrungen zum Energiesparen getroffen wurden, berichten uns die zuständigen Referenten aus drei Lavanttaler Gemeinden.
40.000 Euro Ersparnis
In St. Andrä will man einerseits beim Verbrauch einsparen, andererseits aber auch selbst mehr Strom produzieren. „Wir haben unsere Straßenbeleuchtung schon 2015/2016 auf LED umgestellt“, berichtet Umweltreferent Christian Taudes. „Damit sparen wir rund 40.000 Euro Strom im Jahr.“
Neuer Stromvertrag bringt Teuerung
Jedoch läuft in St. Andrä der alte Stromtarif aus. Mit 1. Jänner tritt ein neuer in Kraft, der noch nicht fixiert ist. „Die Ausschreibung läuft, wir warten auf Angebote“, so Taudes. Sicher scheint, dass der bisherige Preis von rund 20 Cent pro Kilowattstunde nicht gehalten werden kann. „Wir rechnen eher mit einer Preisklasse von 35 Cent“, so Taudes. Für die Gemeinde sei dies eine gröbere finanzielle Belastung.
Neue PV-Anlage
Positiv hingegen sieht man die Installation einer neuen Photovoltaikanlage am Dach des St. Andräer Rathauses. Die Anlage mit einer Leistung von 16 kW und einem Speicher von 20 Kilowattstunden schlägt mit rund 36.000 Euro zu Buche und wird voraussichtlich mit bis zu 17.000 Euro gefördert – die Förderansuchen befinden sich noch in Bearbeitung. „Die Anlage dient auch zur kurzen Überbrückung bei einem Blackout. Für diesen Fall haben wir außerdem ein Dieselaggregat mit einer Leistung von 48 Kilowatt besorgt, welches bald in den Dienst gestellt wird und das Rathaus versorgen soll.“
Weitere Anlagen geplant
Neben dem Rathaus verfügen in St. Andrä auch die Volksschule, das Feuerwehrhaus, der Tiefenbrunnen und die Freizeitanlage St. Andräer See über PV-Anlagen, Installationen auf weiteren Gebäuden sind für das nächste Jahr geplant.

- Wolfsbergs Umweltreferent Stadtrat Jürgen Jöbstl (SPÖ)
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Maßnahmenmix in Wolfsberg
Auch in Wolfsberg verfolgt man seit mehreren Jahren den Weg, Energiekosten durch Sparmaßnahmen und durch das Nutzen erneuerbarer Energien nachhaltig zu senken. „Wo Anschlussmöglichkeiten bestanden, haben wir Stromheizungen durch Fernwärme ersetzt, zum Beispiel in der Musikschule. Es wurden auch thermische Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden durchgeführt, die unter Denkmalschutz stehen, wie im Rathaus der Alten Post“, berichtet Umweltstadtrat Jürgen Jöbstl. „Außerdem wurden 26 Photovoltaik-Anlagen installiert und bisher 95 Prozent der Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Die letzten noch offenen 150 Lichtpunkte folgen 2023.“
Ein Drittel weniger Verbrauch
Es gibt aber auch eine Reihe kleinerer Maßnahmen, wie etwa die Reduktion der öffentlichen Beleuchtung, der vermehrte Einsatz von Bewegungsmeldern in öffentlichen Gebäuden, die Nachtabsenkung von Heizungen in öffentlichen Gebäuden und Energiespar-Tipps für Mitarbeiter. Der Maßnahmenmix scheint zu funktionieren: „Von Beginn der Energieoffensive 2015 bis jetzt konnte die Stadtgemeinde Wolfsberg ihren Stromverbrauch um rund ein Drittel senken. Das entspricht dem Energieverbrauch von 250 Haushalten. Allein durch die Umstellung auf LED ersparen wir uns jährlich 160.000 Euro“, so Jöbstl.
Energie-Gemeinschaft gegründet
Wie auch in St. Andrä setzt man in Wolfsberg auf den Bau weiterer Photovoltaikanlagen und zusätzlicher Stromspeicher. Derzeit wird eine Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft zur optimalen Ausnutzung des PV-Potentials gegründet.

- St. Pauls Umweltreferentin Gemeindevorständin Elisabeth Laure-Pirker
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Reduktion der Beleuchtung
Ähnlich geht man in St. Paul vor, wo der Umstieg auf LED-Straßenbeleuchtung mittlerweile abgeschlossen wurde. „Wir haben in einigen Bereichen, wo es möglich ist, eine Reduzierung der Beleuchtung zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens veranlasst“, berichtet Gemeindevorständin Elisabeth Laure-Pirker. „Die Höhe der Einsparung können wir allerdings erst im Laufe des ersten Halbjahres ersehen.“ Langfristig will man in der Marktgemeinde auch die Heizkosten senken, indem man Fernwärmeanschlüsse forciert, zudem soll die Photovoltaik weiter ausgebuat werden.



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