100 Jahre Erste Republik
Wenig Lohn für viel Arbeit

Pflegedienstleiterin Sigrid Tatschl vom Wolfsberger Sozialhilfeverband und Johanna Tamegger (von links) | Foto: Foto: Teferle
  • Pflegedienstleiterin Sigrid Tatschl vom Wolfsberger Sozialhilfeverband und Johanna Tamegger (von links)
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Johanna Tamegger wuchs in der Zwischenkriegszeit in Aichberg auf der Saualpe auf.  

WOLFSBERG (tef). Vor genau hundert Jahren proklamierte die Österreichische Nationalversammlung in Wien die Erste Republik. Ein Jahr später erblickte Johanna Tamegger aus Aichberg das Licht der Welt. Vom kargen Leben, das sie und ihre elf Geschwister auf der Saualpe führten, waren die Politiker in Wien weit entfernt. "Für zehn Schilling pro Monat arbeitete ich schon als Kind auf dem Hof eines Bauern. Zweimal konnte ich das ganze Jahr nicht einmal in die Schule gehen, weil wir das Geld gebraucht haben", erinnert sich Johanna Tamegger an ihre Kindheit.

Karge Zeiten
"Es kam auch immer wieder vor, das uns sogar das Geld für Mehl fehlte. Dann gab es nicht einmal eine Mehlsuppe. Gelebt haben wir von dem, was im Garten gewachsen ist und von unseren wenigen Tieren", erzählt die betagte Frau. Sie erinnert sich auch noch genau daran, "dass wir für das Hüten der Tiere vor Schulbeginn vom Bauern ein Paar Schuhe bekommen haben. Obwohl es nicht immer die besten waren, mit ihnen mussten wir über den Winter kommen, andere hatten wir nicht". Gutes Schuhwerk wäre aber wichtig gewesen.

Weite Wege
Allein Johanna Tameggers Weg von und zur Schule dauerte zirka eine Stunde und zwei bis zweieinhalb Stunden brauchten die Aichberger zu Fuß bis nach St. Andrä. Ein alljährlich herbeigesehntes Erlebnis war der Kolomonimarkt. Auf dem Markt konnte sich Tamegger endlich wieder einmal günstig von Kopf bis Fuß einkleiden und ihrer Mutter Stoffe mitbringen, damit sie für sich und die Kinder Kleidung nähen konnte. Verbittert ist Johanna Tamegger aber nicht. "Wir hatten eigentlich alles, was wir gebraucht haben", sagt sie rückblickend.

Zur Person: 

Name: Johanna Tamegger, geborene Klösch
Geburtstag: 19. Mai 1920
Wohnort: Bezirksaltenwohnheim des Sozialhilfeverbandes (SHV) Wolfsberg in Wolfsberg
Familienstand: Witwe; war mit Franz Klösch verheiratet; vier Stiefkinder
Beruf: Pensionistin
Sternzeichen: Stier
Hobbys: Spazierengehen, Stricken, Nüsse knacken

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