Letzte Züge am 10. Dezember
Wird St. Pauler Bahnhof dann abgerissen?

Am 10. Dezember fahren die allerletzten Züge in den St. Pauler Bahnhof ein. | Foto: Wikipedia/Mefusbren69
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  • Am 10. Dezember fahren die allerletzten Züge in den St. Pauler Bahnhof ein.
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Obwohl keine Züge mehr fahren, bleibt der St. Pauler Bahnhof als Zu- und Umsteigeplatz erhalten – zumindest bis die Koralmbahn fährt. 

ST. PAUL. Zug Nummer 4528 von Klagenfurt nach Wolfsberg wird am Samstag, 10. Dezember, um 21.34 Uhr in St. Paul Halt machen. Ein historisches Ereignis - denn es handelt sich nach 143 Jahren um den letzten besetzten Personenzug überhaupt, der am Bahnhof St. Paul einfahren wird. Die tatsächlich letzte Fahrt ist aber der Leerpersonenzug Nummer 97725 von Wolfsberg nach Klagenfurt, der ebenfalls am 10. Dezember um etwa 22.25 Uhr St. Paul erreichen wird. Danach gibt es bis Ende Juni 2023 nur noch Baustellenfahrten im Bereich des Bahnhofs im Zuge der Koralmbahn-Baustelle.

Schienenersatzverkehr

Grund für die Streckensperre sind umfassende Arbeiten in der letzten Bauphase der Koralmbahn. Die Jauntalbrücke wird modernisiert, zudem wird auf der gesamten Neubau-Strecke die Bahntechnik fertiggestellt und alle Oberleitungsarbeiten an den Zulaufstrecken Bleiburg und Wolfsberg für die Elektrifizierung der Strecke abgeschlossen. Die ÖBB beginnen mit einem großangelegten Schienenersatzverkehr – eine Mammutaufgabe, wie Reinhard Wallner, Regionalmanager der ÖBB meint. Es werden über 20 Busse und 30 Buslenker zusätzlich zum Einsatz kommen, um alle Reiseketten bis zur geplanten Inbetriebnahme der kärntnerischen Seite der Koralmbahn Ende 2023 sicherzustellen.

Was soll Ihrer Meinung nach mit dem alten Bahnhof in St. Paul geschehen?

Wartehalle bleibt offen

Was aber geschieht mit dem alten St. Pauler Bahnhof? Vielfach wird bereits befürchtet, dass das Gebäude, das für viele Lavanttaler mit schönen Erinnerungen verknüpft ist, bald abgerissen wird. Eigentümer der Liegenschaft sind die ÖBB, von deren Seite zumindest zum jetzigen Zeitpunkt keine Pläne zur Schleifung des Bahnhofs vorliegen: „Obwohl keine Züge mehr fahren, bleibt das Bahnhofsgebäude für die Reisenden vollumfänglich in Betrieb. Die Wartehalle bleibt in der jetzigen Form erhalten, geöffnet und wird auch weiterhin gereinigt“, sagt Rosanna Zernatto-Peschel, Pressesprecherin der ÖBB. Denn der Bahnhof sei weiterhin – auch ohne Züge – ein wichtiger Um-, Aus- und Zusteigeplatz vor allem für Pendler und Schüler.

Der St. Pauler Bahnhof in den 1980er-Jahren. | Foto: Lebitsch/TAÖ
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Fahrdienstleiter hört auf

Auch der Fahrdienstleiter beendet seine regelmäßige Tätigkeit am 10. Dezember, Ticketverkäufe sind dann keine mehr möglich. Sehr wohl wird aber weiterhin ÖBB-Personal am Bahnhof unterwegs sein. Es handelt sich um Reinigungskräfte, den Sicherheitsdienst sowie betriebliche Unterstützung im Zuge der schienengebundenen Baustellenfahrten. 

Gespräche mit Land Kärnten

Seine Bedeutung als Zu- und Umsteigeplatz würde der alte Bahnhof weitgehend also erst mit Inbetriebnahme der Koralmbahn verlieren. Was dann mit dem Gebäude geschehen soll, ist noch nicht ganz klar. Derzeit sieht es aber danach aus, dass die Liegenschaft in den Besitz des Landes Kärnten übergehen könnte. Zernatto-Peschel: „Es gibt bereits konkrete Überlegungen und Gespräche mit dem Land Kärnten über eine Weiterverwendung des Bahnhofes.“

Gemeinde für den Erhalt

Auch die Bürger und die St. Pauler Gemeindepolitik beschäftigen sich mit der Frage, was mit dem St. Pauler Bahnhof geschehen soll. "Ideal wäre, wenn das Land Kärnten nicht nur die Trasse der Jauntalbahn von den ÖBB kaufen würde, sondern auch die Bahnhöfe und Haltestellen, die entlang dieser Trasse liegen", meint St. Pauls Vizebürgermeister Karl Schwabe (ÖVP). Auch er würde es begrüßen, wenn man für den alten Bahnhof eine neue Funktion finden könnte. "Aber da der Schülerverkehr vom neuen Bahnhof Lavanttal in den Ortskern auch nach Inbetriebnahme der Koralmbahn per Bus geschehen wird, wird auch das Bahnhofsareal weiterhin eine Drehscheibe für den Busverkehr bleiben." Im Falle eine Abrisses könnte sich Schwabe eventuell neue Geschäftsflächen oder Büros vorstellen, Wohnraum hingegen weniger. "Dafür ist die Bahnnhofstraße viel zu stark befahren", meint Schwabe.

Infos zum Schienenersatzverkehr

Bleiburg – Wolfsberg: Sonntag, 11.12.2022 bis Sonntag, 02.04.2023 (Fahrplan hier)
Klagenfurt – Wolfsberg: Montag, 03.04.2022 bis Samstag, 09.12.2023 (Fahrplan hier)

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