Lavanttal
Zahl der Verkehrstoten gestiegen, aber weiterhin niedrig

Johann Schranzer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Verkehrsreferent | Foto: MeinBezirk.at
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Seit Jahren stagniert die Zahl der Verkehrstoten im Bezirk Wolfsberg auf niedrigem Niveau. Immer mehr Unfälle durch E-Bikes und E-Scooter.

LAVANTTAL. Kärntenweit ist die Zahl der Verkehrstoten von 21 im Jahr 2022 auf 30 im Vorjahr angestiegen. Und auch der Bezirk Wolfsberg blieb von dieser Erhöhung nicht verschont. Freute man sich im Lavanttal 2022 noch darüber, das Ziel „null Verkehrstote“ erreicht zu haben, so kamen im Vorjahr zwei Personen auf den Lavanttaler Straßen ums Leben. „Es handelte sich um zwei Männer im Alter von 19 und 60 Jahren. Beide kamen aus unbekannter Ursache von der Straße ab. Die Unfälle ereigneten sich auf der Hebalm Landesstraße und am Sommerauer Berg“, berichtet Johann Schranzer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Verkehrsreferent.

Stetiger Rückgang

Zwar sind zwei Verkehrstote noch immer zwei zu viel, dennoch hat sich Zahl Unfälle mit tödlichem Ausgang über die Jahre und Jahrzehnte drastisch reduziert. „Die Straßenverkehrsordnung wie wir sie kennen, gib es erst seit etwa 1960. Die Gurtpflicht wurde überhaupt erst 1976 eingeführt“, meint Schranzer. „Davor gab es durchaus Jahre, in denen man allein im Lavanttal zwischen 25 und 30 Verkehrstote verzeichnete – so viel wie heute in ganz Kärnten. Seit etwa fünf bis sechs Jahren hat sich die Anzahl der Verkehrstoten im Bezirk zwischen null und drei eingependelt. Heuer gab es glücklicherweise noch keinen Todesfall.“ Nicht zuletzt hätten die fortgeschrittenen Sicherheitssysteme der Autos ihren Teil dazu beigetragen, doch auch das Gefahrenbewusstsein der Lenker habe sich stetig verbessert.

Hotspots entschärft

Nicht zuletzt arbeitet die Polizei gemeinsam mit der Bezirkshauptmannschaft, Sachverständigen des Landes und dem Straßenbauamt kontinuierlich daran, Unfall-Hotspots durch Geschwindigkeitsbegrenzungen und bauliche Maßnahmen zu entschärfen. Das macht sich mittlerweile vielerorts bezahlt. Als positives Beispiel nennt Schranzer die bei Motorradfahrern beliebte B69 Südsteirische Grenzstraße auf der Soboth, wo sogenannte „Haifischzähne“ – also spezielle Bodenmarkierungen in besonders gefährlichen Kurven – dafür sorgten, dass die Unfallzahlen stark zurückgingen. „Wir nehmen Unfallhäufungspunkte regelmäßig unter die Lupe und arbeiten daran, sie zu entschärfen“, so der Verkehrsreferent.

Handy am Steuer – 100 Euro

Unfälle gibt es aber nach wie vor genug. Die Hauptgründe seien überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, Beeinträchtigungen der Lenker durch Alkohol (218 Alkolenker im Vorjahr), Drogen oder Medikamente sowie Ablenkung durch das Smartphone. Sowohl in puncto Alkoholisierung als auch „Handy am Steuer“ werden regelmäßig Schwerpunktaktionen durch die Polizei durchgeführt. Während dem Fahren zu telefonieren, kann richtig teuer werden: Erst im März 2023 wurde die Strafe dafür von 50 auf 100 Euro verdoppelt. „Dennoch beobachten wir auch hier eine Zunahme. Es wird in nächster Zeit auf jeden Fall die eine oder andere Schwerpunktaktion mit Zivilstreifen geben“, kündigt Schranzer an.

Zur eigenen Sicherheit

Beunruhigend seien auch vermehrte Unfälle mit E-Bikes und E-Scootern. „Bei den E-Bikes wird der Bremsweg im Vergleich zu einem herkömmlichen Rat oft unterschätzt. Und E-Scooter-Fahrer sind auf der Straße generell schlechter sichtbar als beispielsweise Radler. Ich würde Lenkern dieser Fahrzeuge immer dazu raten, beim Fahren eine Warnweste und einen Sturzhelm zu tragen“, meint Schranzer.

St. Veit ist Spitzenreiter

Wenn es um tödliche Verkehrsunfälle geht, dann gibt es nur eine akzeptable Anzahl, nämlich null. Dieses Ziel wurde im Vorjahr leider in keinem Kärntner Bezirk erreicht, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die meisten Todesopfer waren im Bezirk St. Veit an der Glan mit acht zu beklagen. Die meisten Schwerverletzten verzeichnete der Bezirk Spittal an der Drau. Der VCÖ betont, dass mit unfallvermeidenden Maßnahmen die Verkehrssicherheit zu erhöhen ist.

Zunahme in sechs Bezirken

30 Menschen kamen im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Kärnten ums Leben. Zwischen den Bezirken gab es bei den tödlichen Verkehrsunfällen große Unterschiede, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Während in den Bezirk Spittal an der Drau ein Todesopfer zu beklagen war und in den Bezirken Wolfsberg und Klagenfurt Land so wie in den Städten Villach und Klagenfurt jeweils zwei Menschen, kamen im Bezirk St. Veit an der Glan acht Menschen im Straßenverkehr ums Leben. In sechs Bezirken (Hermagor, St. Veit an der Glan, Villach Land, Völkermarkt, Wolfsberg, Feldkirchen) und in Villach nahm die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Jahr 2022 zu.

VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky rät: Fuß vom Gas. | Foto: Christopher Mavric
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Geschwindigkeit entscheidet

Während die Zahl der Verkehrstoten im Vorjahr in Kärnten um neun gestiegen ist, ist die Zahl der Schwerverletzten um 59 gesunken. Aber mit 507 war die Zahl der Schwerverletzten auch im Vorjahr hoch. Die höchste Anzahl an Schwerverletzten verzeichnete der Bezirk Spittal an der Drau mit 100, vor der Stadt Villach mit 71 und dem Bezirk Villach Land mit 65. „Ein zentraler Faktor, ob es überhaupt zu einem Unfall kommt und auch den Schweregrad der Folgen bestimmt, ist die Geschwindigkeit. Ein niedrigeres Tempo bedeutet nicht nur einen kürzeren Anhalteweg, wodurch das Unfallrisiko sinkt. Ist das Tempo niedriger, sinkt auch im Fall eines Unfalls die kinetische Energie, die bei einem Zusammenstoß frei wird und die Unfallschwere wesentlich beeinflusst“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Johann Schranzer, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Verkehrsreferent | Foto: MeinBezirk.at
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