Wolfgang Gallant/Lavamünd
"Der Erwartungsdruck ist natürlich groß"

- Wolfgang Gallant hat nicht nur das Rennen um den Bürgermeister-Sessel gewonnen, sondern auch die stimmenstärkste Fraktion im Gemeinderat.
- Foto: Privat
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Als Bürgermeister kämpft Wolfgang Gallant nun weiter gegen die Verkehrsbelastung in Lavamünd.
LAVAMÜND. Schon nach dem ersten Wahlgang lag Quereinsteiger Wolfgang Gallant (LWG) mit den meisten Stimmen für das Bürgermeisteramt in Lavamünd vorne, in der Stichwahl holte sich der 58-Jährige mit knapp 60 Prozent den endgültigen Sieg. Die Lavanttaler WOCHE hat mit ihm über seine ersten Wochen im Amt und seine Vorhaben gesprochen.
WOCHE: Die Umfahrung war im Wahlkampf großes Thema: Wie groß ist der Erwartungsdruck, dass Sie als Bürgermeister (und Sprecher der Bürgerinitiative) genau dieses Projekt vorantreiben?
WOLFGANG GALLANT: Natürlich ist der Erwartungsdruck groß. Die Bevölkerung hofft, dass wir hier so rasch wie möglich zu einer Lösung kommen. Man könnte sagen, die gesamte Weiterentwicklung unserer Gemeinde ist davon abhängig, wie schnell wir hier eine Lösung für die unzumutbare Situation der Verkehrsbelastung finden.
Wie stehen Sie zur Umfahrung und welche Schritte sind geplant?
Ich stehe jedenfalls für eine großräumige Lösung, die die Weiterentwicklung unserer Marktgemeinde für die nächsten 50 Jahre nicht bremst. Derzeit warten wir auf die Pläne vom Land Kärnten, die uns noch im Mai vorgestellt werden sollen. Weiters ist ein Gespräch mit der Bürgermeisterin von Dravograd geplant, um auch einen aktuellen Überblick über die Pläne auf slowenischer Seite zu bekommen.
Steht in den nächsten Monaten eine Straßensperre an?
Das wird jetzt einmal mit der Bürgerinitiative diskutiert werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir wieder auf die Straße gehen werden, wenn es in nächster Zeit keine Lösung gibt. Vorausgesetzt die Corona-Bestimmungen lassen es zu.
Wie hat sich die Belastung durch den Schwerverkehr bis heute entwickelt und was halten Sie von den "verkehrsberuhigenden Maßnahmen" seitens des Landes?
Zu Beginn der Corona-Krise war ein kleiner Rückgang spürbar, nun ist die Belastung aber wieder unverändert hoch. Es fällt mir derzeit noch schwer, diese erste Maßnahme als verkehrsberuhigend zu sehen. Das besagte Projekt ist auch bei der Bevölkerung nicht gut angekommen und hat für viel Kopfschütteln gesorgt. Ende Mai gibt es ein nächstes Treffen mit dem Straßenbauamt Wolfsberg, wo wir die zukünftig geplanten "verkehrsberuhigenden Maßnahmen" besprechen werden. Diese Maßnahmen stehen nicht im Zusammenhang mit der Umfahrung, sondern dienen zur Beruhigung in Bereichen wie beispielsweise der Mittelschule Lavamünd.
In Ihrem Wahlprogramm haben Sie von einer Bildungsoffensive gesprochen, was stellen Sie sich darunter vor?
Ich durfte letzte Woche das erste Mal als Bürgermeister an einer Sitzung des Schulgemeindeverbandes teilnehmen. Aus dieser Sitzung nehme ich mit, dass wir uns intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Der Schulstandort ist eine zentrale Säule in unserer Gemeinde, Schulen müssen erhalten bleiben. Wir werden alles Mögliche versuchen und hoffentlich die richtigen Schritte setzen. Unter anderem wollen wir die Volksschule und Mittelschule stärker verbinden, um den Standort weiter aufzuwerten.
Wie geht es mit dem Schulgebäude der ehemaligen Volksschule (VS) Ettendorf weiter?
Hier gibt es Überlegungen zu sowohl kurzfristigen als auch langfristigen Nachnutzungskonzepten. Die Pläne für eine kurzfristige Nachnutzung sind schon sehr konkret. Fest steht, dass wir auf jeden Fall mit allen Fraktionen ein gemeinsames Projekt ausarbeiten wollen.
Spielplatz Ettendorf: Was hat sich bis heute getan?
Den Spielplatz wird es geben. Es fehlen nur noch wenige Details, die geklärt werden müssen. In der Zwischenzeit haben wir den Tennisplatz und den Mehrzweckplatz auf Vordermann gebracht. Zukünftig sollen die Tennisplätze in Ettendorf und Lavamünd mit dem gleichen Abo bespielbar sein.
Was hat Sie an Ihrer neuen Aufgabe am meisten überrascht und welche Hürden gibt es zu bewältigen?
In den nächsten Jahren warten große finanzielle Hürden auf uns. Einerseits ist mit Mehrkosten beim Jahrhundertprojekt des Hochwasserschutzes zu rechnen, andererseits muss das Grundstück der alten Bahnstrecke zurückgekauft werden, da sich teilweise unser Radweg und wichtige Infrastruktur darauf befinden. Am meisten überrascht war ich von den vielen Personen, die seit dem ersten Tag als Bürgermeister ununterbrochen meinen Terminkalender voll auslasten. Scheinbar haben sich in den letzten Monaten viele Themen angestaut, die nun Schritt für Schritt abgearbeitet werden.
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