Nach Aus der Wiener Wiesn
Das bietet die erste "Kaiser Wiesn" im Herbst
Nach dem Aus der Wiener Wiesn: Im Herbst findet erstmals die Kaiser Wiesn im Prater statt. Versprochen wird "Österreichs größtes Oktoberfest" für die ganze Familie. Gleichzeitig gibt es von den Wiener Wiesn-Betreibern scharfe Kritik.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Am Mittwoch, 20. April, wurde das Aus der Wiener Wiesn bekannt – die Bezirkszeitung hat berichtet. Einen Tag später wurden nun die detaillierten Pläne für die erste "Kaiser Wiesn" auf der gleichnamigen Kaiserwiesn im Wiener Prater präsentiert. Doch das nicht ohne Kritik der Veranstalter der Wiener Wiesn. Neben dem Vorwurf der Nachahmung, sei man auch über das Abwerben von Kunden verärgert.
Kaiser Wiesn: "Österreichs größtes Oktoberfest"
Doch alles der Reihe nach. Die Kaiser Wies'n findet heuer zum ersten Mal statt, am Donnerstag präsentierten die Geschäftsführer Johann Pittermann und Thomas Waldner ihr Konzept. Von 22. September bis 9. Oktober wollen sie "die größte Brauchtumsveranstaltung des Landes" über die Bühne bringen.
Die Kaiser Wiesn schlägt drei große Festzelte im Wiener Prater auf – genau dort, wo in den vergangenen Jahren die Wiener Wiesn stattgefunden hatte. Versprochen wird "Österreichs größtes Oktoberfest" für die ganze Familie.
Gemeinsam mit regionalen Partnern wie Gösser, Wiesbauer und Wojnar’s tischen die Veranstalter ein 18-tägiges Festprogramm auf. Die heimischen Unternehmen konnten als Partner der Kaiser Wiesn gewonnen werden und übernehmen die Patronanz über die drei großen Festzelte.
Auf einer Fläche von insgesamt rund 20.000 Quadratmetern erwartet Besucherinnen und Besucher ein buntes Programm. Drei große Festzelte, fünf Almen und Gastronomiestände sollen den Besuch für Jung und Alt attraktiv machen. Nicht fehlen darf dabei volkstümlichen Musik mit Die Lauser, Mountain Crew, Die Draufgänger oder Die Drindlrocker.
Ähnliches Konzept wie die Wiener Wiesn
„Natürlich schmerzt es zu sehen, dass nun ein Neuling ohne gesamtheitliche Wiesn-Erfahrung sich sehr stark an unserem Fest orientiert", so der Wiener Wiesn-Veranstalter Christian Feldhofer. Auf Nachfrage der BezirksZeitung lässt die Prater Wien GmbH wissen, dass man die Entscheidung, den Vertrag mit der Wiener Wiesn nicht zu verlängern, bereits im Frühjahr 2021 getroffen habe.
"Mit dem neuen Betreiber der Kaiserwiesn wurde eine Vertragsvereinbarung getroffen, welche die Interessen des Standortes Prater und jene der Betreiber berücksichtigt und einen Mehrwert für alle Beteiligten der Veranstaltung generiert", so die Prater Wien GmbH. Dabei berücksichtige die neue Kaiser Wiesn die Interessen der Wiener Wirtschaft in einem größeren Ausmaß als bisher bei der Wiener Wiesn der fall.
Sicherheit und geringe Umweltbelastung
Trotz Großveranstaltung will das Team um Pittermann und Waldner für eine möglichst geringe Umweltbelastung im Wiener Prater sorgen. Etwa wurde ein umfangreiches Konzept zur Müllvermeidung und -trennung entwickelt. Beispielsweise serviert man das Maß Kaiser-Wiesn-Bier von Gösser in einem Mehrwegkrug. Zudem werden die Besucherinnen und Besucher dazu animiert, die Wiener Linien und ÖBB für die Anreise zu nutzen. Auch Getränke in Mehrwegbechern wird es geben.
Oberste Priorität haben für die Veranstalter die Sicherheit und das Wohlergehen der Gäste. Umfangreiche Konzepte und die enge Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Initiativen und Blaulichtorganisationen legen einen Schwerpunkt auf ein hohes Sicherheitsgefühl für Besucherinnen und Besucher.
Dabei beachtet man auch genau die Entwicklung der Pandemie. Bereits jetzt hat man mehrere Szenarien ausgearbeitet, um rasch reagieren und die Kaiser Wiesn im Wiener Prater gegebenenfalls an neue Rahmenbedingungen anpassen zu können.
„Eine Veranstaltung dieser Größenordnung viele Monate im Voraus zu planen erfordert Mut und Umsicht. Wir wappnen uns für unterschiedliche Pandemieszenarien, sind aber sehr zuversichtlich, dass wir heuer ein großes Oktoberfest in Wien feiern können", sagt Pittermann. Dabei möchte man durch die eigene Entschlossenheit auch Zuversicht und Optimismus an alle Kulturschaffenden, Gastronominnen und Gastronomen und vor allem für die Gäste vermitteln.
Eigene Servicenummer für Beschwerden
Entsprechend intensiv ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Wien, dem 2. Bezirk und den öffentlichen Stellen. „Mit den neuen Veranstaltern haben wir sehr konstruktive Vorgespräche geführt und unsere Anliegen sind auf offene Ohren gestoßen", erzählt Bezirksvorsteher-Stellvertreter der Leopoldstadt, Christoph Zich (SPÖ).
Vereinbart habe man auch eine enge Kommunikation, um auf Anliegen der Anrainerinnen und Anrainer rasch lösungsorientiert reagieren zu können. Dafür will der Veranstalter auch eine eigene Servicenummer für Beschwerden und Anregungen einrichten.
An allen 18 Tagen öffnet das Festgelände um 11.30 Uhr. Tickets sind ab 44 Euro auf kaiserwiesn.at erhältlich. Weitere Informationen erhalten Interessierte direkt hier online.
Wiener Wiesn gibt nicht auf
Auch wenn die Prater GmbH den Vertrag der Wiener Wiesn im Prater Wien nicht gewährt hat, wollen die Veranstalter nicht aufgeben und zeigen sich optimistisch. „Wir schauen nach vorne. Unser neues Produkt, der ,Wiener Fasching` hat in diesem Jahr auf der Messe Wien Premiere gefeiert", sagt Feldhofer.
Weitere Events sollen folgen. "Auch das Original-Wiener Wiesn Fest wird einmal, in welcher Form auch immer, zurückkommen. Versprochen! Wo und wann, können wir noch nicht verraten, nur so viel: Es wird euch alle überraschen!“, so Feldhofer.
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