Im Grätzel des Schauspielers
Christian Strasser liebt die Improvisation. Er mag es, Schurken zu spielen, macht gerne den Kasperl, denn für ihn liegt in der Komik auch immer das Tragische.
Ursprünglich hat der 37-jährige Oberösterreicher Bürokaufmann gelernt, um schon während seiner Ausbildung festzustellen, dass ihn eigentlich das Schauspiel reizt, was seine Eltern spätestens bei seinem ersten großen Auftritt in Linz akzeptieren - und gut heißen mussten. Er studierte bis 1998 bei Elfriede Ott am Konservatorium und glänzt seither in ganz unterschiedlichen Rollen, am Theater, im Kino und Fernsehen, als Schauspieler, aber auch als Regisseur und Musiker mit seiner Gruppe „Christian & Michael & die emotionale Rock & Showband“.
Theater und Film sind zwei Paar Schuhe
So hat er zuletzt dreimal in "Soko Donau" gespielt, am 14.12. hatte der Film „Endlich Weltuntergang“ unter der Regie von Barbara Gräftner Österreichpremiere und sein neuester Film "Zweisitzrakete" (Regie: Hans Hofer) kommt am 1. März ins Kino. Bis 20. Jänner brilliert er noch als Jago in „How to Kill an Othello“ im Theater Hamakom, einer spannende Rolle ganz nach seinem Geschmack. Es ist seine erste Zusammenarbeit mit dem "postmigrantischen" Theaterensemble daskunst und Regisseurin Asli Kislal. „Während der Proben hat sich das Stück von Mal zu Mal verändert, ist gewachsen, es wurde improvisiert, der Text ständig umgeschrieben. Kein Shakespeare wie üblich, sondern eine lebendige Demonstration der Lust am Manipulieren, die Menschen in Abgründe stürzen kann.“
Am Theaterspielen mag er das Wachsen einen Stückes, die Teamarbeit und natürlich den Kontakt mit dem Publikum. „Film dagegen ist ein ganz genaues, zeitlich limitiertes, hochprofessionelles Arbeiten im intimsten Rahmen.“ Beides sei für ihn lebenswichtig, ergänze einander ideal.
Daheim in der Leopoldstadt
Christian Strasser liebt sein Grätzel im zweiten Bezirk. „Es ist ein lebendiges Miteinander aller Kulturen und man spürt jeden Tag aufs Neue, wie gut es funktioniert.“ Die Heinstraße mit ihrer schönen Allee, in der er auch wohnt, mag er schon deshalb, weil „Ich nur aus dem Fenster schauen muss, um zu wissen, welche Jahreszeit wir haben.“ Wenige Schritte entfernt und besonders im Winter „charmant wie sonst nie“: Der Wurstelprater. Und natürlich geht der überzeugte Grün-Weiße Fußballfan und Fußballer (er spielt aktiv beim FC Wojtyla, der wegen seines Namens sogar eine Papstaudienz bekam!) auch regelmäßig ins Ernst-Happel-Stadion. Fixpunkt im nahen Karmeliterviertel: Joe Messners offener Kunstraum "modulart" in der Großen Sperlgasse 32–34. Dort hat der Bühnenbildner und Designer Messner ein altes Geschäftslokal zu einem Atelier mit Werkstatt umgebaut, das Studenten, bildenden Künstlern, Designern, Musikern und DJs für Workshops und mehr offen steht.
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