20 Jahre Gebietsbetreuung

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Die „Gebietsbetreuung Leopoldstadt“ nahm 1991 ihre Arbeit auf. Eine umfassende Ausstellung rückt die Arbeit der vergangenen 20 Jahre der Gebietsbetreuung Stadterneuerung in der Leopoldstadt – von Partizipationsverfahren bei der Umgestaltung von öffentlichem Raum bis hin zu kulturellen Initiativen als festem Bestandteil der Stadtteilarbeit – ins Zentrum. Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig und Bezirksvorsteher Gerhard Kubik eröffneten gestern, Mittwoch, die Ausstellung.****

„Stadterneuerung ist ein dynamischer Prozess, der immer häufiger direkt von der Bevölkerung ausgeht. Die GB*2 unterstützte in den vergangenen beiden Jahrzehnten einerseits Initiativen, die an sie herangetragen wurden und setzte andererseits selbst zahlreiche Schwerpunkte, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu aktivieren und in Veränderungsprozesse in der unmittelbaren Wohnumgebung einzubinden. Das macht sie zu unersetzlichen Partnern in der Steuerung von Beteiligungsprozessen sowie bei der Planung und Umsetzung von gezielten Maßnahmen. Von der GB*2 aus wurden zahlreiche Impulse gesetzt, die mittlerweile fixer Bestandteil der Arbeit der Gebietsbetreuungen sind, etwa mit dem Stadtteilmanagement, das auch maßgeblich dazu beiträgt, die Identität mit dem eigenen Grätzel zu fördern“, hielt Stadtrat Michael Ludwig fest.
„Mit ihrem Engagement und Arbeitseinsatz haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gebietsbetreuung Stadterneuerung in vielfältiger Hinsicht zur Steigerung der hohen Wohn- und Lebensqualität im Bezirk beigetragen. Die GB*2 hat sich durch ihre erfolgreiche Arbeit und ihr umfangreiches Leistungsangebot längst als zentrale Drehscheibe im Bezirk für die Leopoldstädterinnen und Leopoldstädter und zahlreiche Institutionen bestens etabliert“, erklärte Bezirksvorsteher Gerhard Kubik.
„20 Jahre Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 2. Bezirk sind kein ,Ruhekissen’ – Stadterneuerung bleibt eine sich ständig ändernde Herausforderung, der sich das engagierte und erfahrene Team der GB*2 gerne stellt“, so DI Peter Mlczoch und Mag. Michael Mann, Auftragnehmer der GB*2.

Zunächst war die Spekulationsbekämpfung im Vorfeld der damals geplanten EXPO ein besonders wichtiges Thema. Das „Afrikanerviertel“ – zwischen Praterstraße und Taborstraße gelegen – bildete einen weiteren Brennpunkt, neben dem schon seit 1984 von der dortigen Gebietsbetreuung bearbeiteten Karmeliterviertel. In den ersten Jahren waren große Teile des 2. Bezirks als „Assanierungsgebiet“ verordnet worden, um Liegenschaftsverkäufe preislich kontrollierbar zu machen.
Neben der intensiveren Arbeit mit einer Reihe von Spekulationshäusern werden bis heute Mieter aus anderen Häusern bei wohnrechtlichen Sorgen beraten.
Die Initiierung von geförderten Haussanierungen und Hofbegrünungen war in all den Jahren ein Anliegen, um die Wohnsituation auf diesem „sanften“ Weg nachhaltig zu verbessern. Mit zahlreichen Hausversammlungen bei Sanierungshäusern wurden Konflikte zwischen Mietern und Eigentümern bereinigt. In den vergangenen 20 Jahren wurden 260 Projekte mit rund 8.900 Wohneinheiten saniert. Bei Gesamtbaukosten von rd. 230 Millionen Euro betrugen die Zuschüsse aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung rd. 158 Millionen Euro.

Die Gebietsbetreuung war und ist immer um Verbesserungen im öffentlichen Raum bemüht: Wurden in den Anfangsjahren Fußgeherbereiche und zahlreiche Schulvorplätze noch selbst „beplant“, so hat sich dies im vergangenen Jahrzehnt in der Planungsvorbereitung durch verschiedenste Partizipationsverfahren verschoben. Heute werden Bürger schon im Vorfeld von Planungen einbezogen und können in Form von Arbeitsgruppen, Befragungen oder Grätzelforen mitbestimmen, wie ihr unmittelbares Umfeld umgestaltet werden soll.

Kulturelle Initiativen und Ausstellungen sind fester Bestandteil der Stadtteilarbeit: Anfangs waren dies eher Ausstellungen über die „Leopoldstadt gestern und heute“. In den letzten Jahren werden etwa der Vorgartenmarkt durch kulturelle Initiativen wie die „Agora Marktbiennale“ auch wirtschaftlich unterstützt. Gerade im 2. Bezirk setzt sich die Gebietsbetreuung Stadterneuerung sehr bewusst mit der Geschichte des Bezirks auseinander: Die Ausstellung „Zerstörte Kultur“ (1998) erinnerte an die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung und die Zerstörung aller Synagogen und Bethäuser der Leopoldstadt durch die Nationalsozialisten. Die „Straße der Erinnerung“ (2005) und der „Weg der Erinnerung durch die Leopoldstadt“ (seit 2006) sind ein wichtiges Kooperationsprojekt mit dem Verein „Steine der Erinnerung“, das der ermordeten jüdischen Bewohner gedenkt und ihnen wieder einen sichtbaren Platz im Bezirk gibt.

Mit dem Pilotprojekt „Grätzelmanagement“ (2002 bis 2006) wurden für Wien neue Methoden der Stadtteilarbeit erfolgreich getestet: Empowerment und Vernetzung von Akteuren im Grätzel waren zur wichtigen Aufgabe geworden. Die Einrichtung eines Grätzelbeirates, in dem Bewohner und Politik „auf gleicher Augenhöhe“ Ideen zur Grätzelverbesserung entwickeln, war ein Novum für ganz Wien und ein Schritt zur Erweiterung lokaler Demokratie. Projektideen aktiver Bürger für Initiativen im Stadtteil können durch das Grätzelbeiratsbudget gefördert und somit oft erst ermöglicht werden.
Diese Methodik wird seit 2007 als Stadtteilmanagement weitergeführt und zu einem Standard der Gebietsbetreuungsarbeit. Im Volkert- und Alliiertenviertel und seit 2009 auch im Stuwerviertel werden beim jährlichen Grätzelforum die Delegierten zum Grätzelbeirat gewählt. Zahlreiche Projekte, wie z. B. das seit sieben Jahren erscheinende „Grätzl-Blattl“ oder das alljährliche Grätzelfest am Volkertplatz oder etwa Baumscheibeneinfassungen für gärtnernde Anrainer im Stuwerviertel konnten seither umgesetzt werden.
Mit der Übersiedelung des Hauptlokales von der Mayergasse im „Czerninviertel“, wo auch erste Arbeitsschwerpunkte lagen, in das Grätzelzentrum am Max-Winter-Platz 23 verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt ins Stuwerviertel. Das Grätzelzentrum ist auch mit dem für Bewohner günstig anmietbaren Kulturraum mit wechselnden Ausstellungen bestens etabliert. Zu einer Augenweide und einem Ort der Kommunikation und des gegenseitigen Austauschs hat sich das „Nachbarschaftsgärtchen“ vor dem Grätzelzentrum entwickelt, in dem Anrainer selbst organisiert „garteln“.

Interessierte können die Ausstellung „20 Jahre Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 2. Bezirk“ bis 29. Juli bei freiem Eintritt zu den Öffnungszeiten der GB*2 besuchen.

GB*2
Max-Winter-Platz 23, 1020 Wien
Öffnungszeiten:
Mo bis Mi: 9–12 Uhr und 13–17 Uhr
Do: 13–19 Uhr
Fr: 9–12 Uhr
www.gbstern.at

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