Die Geschichte des Circus Renz in der Leopoldstadt
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Der deutsche Zirkusunternehmer Ernst Jakob Renz ließ 1853 einen steinernen Zirkusbau in der Großen Fuhrmanngasse – die 1862 in Zirkusgasse umbenannt wurde – errichten. Am 18. Februar 1854 wurde der von K. May und Franz Schebek errichtete Bau feierlich eröffnet.
Platz für 3.559 Zuschauer
Das zwölfeckige Gebäude hatte einen Durchmesser von 40 Metern und der Innenraum verfügte über einen Kronleuchter mit 150 Gaslichtern. Der Zirkus verfügte über 3.559 Sitzplätze.
Als Folge des Ringtheaterbrandes 1881 wurde das Gebäude 1883 durch Oskar Laske umgebaut und sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Die bisherigen Holzkonstruktionen wurden durch Eisengestänge ersetzt und die alten Stiegenanlagen wurden zu Notstiegen umfunktioniert und vier neue, breitere Stiegenanlagen ergänzt.
Zirkus wird Lager
1897 gab Ernst Jakob Renz sein Zirkusunternehmen auf und schloss all seine Standorte, auch den in Wien. Das Gebäude diente als Lager bevor ab 1923 nach einer größeren Renovierung von Carl Hagenbecks Zirkus genutzt wurde.
Nach einem Brand des Dachstuhls 1930, bei dem auch Teile des Zuschauerraumes zerstört wurden, zog bezog das Varieté Renz die Räumlichkeiten. 1940 oder 1943 kaufte Carl Hagenbeck den ehemaligen Circus Renz.
Endgültiges Aus 1956
1944 wurde der Bau durch Bomben schwer zerstört. Die sowjetische Besatzung beschlagnahmte das Gebäude als „deutsches Eigentum“. 1956 wurde es schließlich abgerissen und an seiner Stelle ein Wohnhaus der Gemeinde Wien errichtet.
© Helen Schmitt-Lohmann vom Bezirksmuseum 2
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