Eine nicht ganz umstrittene Gebäuderäumung

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Rund die Hälfte der Festgenommenen waren deutsche Staatsbürger erfuhr man aus Polizeikreisen. Die Polizei war mit einem personellen Großaufgebot - angeblich weit mehr als 1.000 Beamte - an Ort und Stelle und setzte u.a. Räumpanzer und Wasserschläuche ein..
Die Vorbereitungen für die gerichtlich angeordnete Räumung des von den Aktivisten verbarrikadierten Hauses liefen bereits zeitig in der Früh an. Ab 5.00 Uhr errichtete die Polizei eine Platzsperre, der Einsatz der Polizisten - unter denen auch Sondereinheiten wie die WEGA waren - begann kurz vor 10.00 Uhr.
Nach Einsatzbeginn mussten sich die Polizeibeamten von Anfang an durch massive Sperren zuerst im Hauseingangsbereich, später im Erdgeschoss, im Keller und dann in jedem Stockwerk vorarbeiten. Dabei trafen sie auf eine Unzahl von Hindernissen und Barrikaden, die nicht nur schwer zu räumen waren, sondern insbesondere auch die Sicht auf den folgenden Einsatzbereich verhinderten. Im Hinblick auf die Eigensicherung, aber auch auf das klare Ziel, die körperliche Unversehrtheit aller Beteiligten möglichst zu wahren, musste bei der Räumung der jeweiligen Hindernisse mit größter Vorsicht vorgegangen werden. Dadurch ergab sich eine Einsatzzeit von zirka 8 Stunden im Objekt selbst. Diese Vorsicht hatte mehr als Berechtigung, war doch unter anderem z.Bsp. eine lebensgefährliche Falle, bei der ein Herd aus großer Höhe auf die Einsatzkräfte fallen hätte sollen, aufgerichtet. Beim Einsatz kam es weiters wie berichtet zum Bewurf mit verschiedenen Gegenständen. Insgesamt wurden 19 Personen angetroffen und wegen des Verdachtes des Widerstandes gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung festgenommen. Offensichtlich waren die Hindernisse und Sperren im Hause bereits seit Längerem vorbereitet, um das Vordringen der Gerichts- und Polizeiorgane möglichst nachhaltig zu behindern. Nur eine kleine Gruppe blieb für Störaktionen aus den Fenstern im Haus zurück.
Dementsprechend konnten die Beamten nur mühsam Schritt für Schritt in das Haus in der Mühlfeldgasse 12 eindringen. Die Aktivisten reagierten mit Gegenwehr: Sie bewarfen die Polizisten mit Eiern, Federn, Farbe und Buttersäure, wodurch auch der zum Einsatz gekommene Räumpanzer in (optische) Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch wurde aus dem Fenster uriniert und mit fäkalien gegen die Beamten geworfen. Die Polizei setzte Wasserschläuche ein, ein Wasserwerfer stand bereit.
Am Nachmittag ging die Exekutive dann zunächst gegen jene Demonstranten vor, die sich trotz Platzverbots vor der "Pizzeria Anarchia" befunden hatten. Rund 30 Personen wurden dabei abgeführt. Zwölf wurden wegen Verwaltungsübertretungen festgenommen. Bis 18.30 Uhr war es schließlich gelungen, bis ins oberste der drei Stockwerke vorzudringen und die ersten Hausbewohner nach draußen zu begleiten. Danach wurde Wohnung für Wohnung geräumt. Die Aktion ging äußerst friedlich vor sich. Die 16 Personen, die nach 20 Uhr aus der Pizzeria geholt wurden, waren zuvor laut Behördensprecher Roman Hahslinger "von der Polizei unbemerkt" vom dritten Stock ins Erdgeschoß gelangt. Sie hatten sich angeblich abgeseilt.
Noch vor dem Beginn der eigentlichen Räumung hatte die Causa bereits gegen Mittag auch die Kommunalpolitik beschäftigt. Debattiert wurde vor allem die Frage, ob der hohe Personalaufwand angesichts der überschaubaren Anzahl an Aktivisten gerechtfertigt sei. Vor allem die FPÖ, aber auch die ÖVP, stellten sich hinter die Exekutive und verwiesen auf die Rechtsgültigkeit der angeordneten Räumung. Die Grünen übten indes massive Kritik am "überbordenden" Einsatz und zweifelten zudem an der Kompetenz von Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl.
Die Polizei selbst wollte die Mannstärke von kolportierten 1.700 Beamten nicht bestätigen. Ein Polizeisprecher sprach im Laufe des Tages von "sicher nicht weniger als 1.000", wobei man die genaue Zahl nicht wisse, wie er später ergänzte." Die Anzahl der eingesetzten Polizeikräfte betrug im Aktionsbereich im Schnitt um die 400, zu Spitzenzeiten 500 Beamte", hieß es am Abend in einer Aussendung.
Die "Pizzeria Anarchia" war zweieinhalb Jahre lang besetzt. Zuvor war den Besetzern von den Hauseigentümern selbst angeboten worden, in die Immobilie kostenfrei für sechs Monate einzuziehen. Vermutetes Ziel: Die vermeintlichen Störenfriede sollten die letzten Mieter des Hauses gewissermaßen hinausekeln, damit die Liegenschaft danach umgebaut und gewinnbringend verwertet werden könne. Die Neo-Bewohner solidarisierten sich jedoch mit den Stammmietern und blieben nach Ablauf der Halbjahresfrist.
Insgesamt wurden 19 Personen angetroffen und wegen des Verdachtes des Widerstandes gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung vorübergehend festgenommen. Derzeit kann von 12 Festnahmen wegen Verwaltungsübertretungen, 19 wegen gerichtlicher Straftaten ausgegangen werden und befinden sich schon wieder auf freien Fuss.
Laut derzeitiger Bilanz wurden 3 Polizeibeamte durch Flüssigkeiten leicht verletzt,
Für die Polizei sei der Einsatz jedenfalls noch am Montagabend beendet worden. Noch abends sei das Gebäude vom Gerichtsvollzieher dem Hauseigentümer übergeben worden. Die Räumung war vom Bezirksgericht Leopoldstadt gerichtlich, aufgrund eines rechtskräftigen Räumungsurteil am Exekutionsweg, angeordnet worden.

Wo: Pizza Anarchia, Mühlfeldg., 1020 Wien auf Karte anzeigen
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