Zwei Verträge
Endloser Streit um das Toboggan-Dach im Wiener Prater
40 Zentimeter – um so viel dreht sich ein Streit rund um den Toboggan. Grund dafür ist eine Verbreiterung des Dachs sowie zwei unterschiedliche Verträge.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Mit seiner 110-jährigen Geschichte ist der Toboggan eine Attraktion wie keine andere im Prater. Denn es ist die weltweit älteste Holzrutsche. Aber aktuell macht der Toboggan auf sich aufmerksam. Grund dafür ist das Dach, welches der Eigentümer Sammy Konkolits um 40 Zentimeter verbreitert hat. Seit 13 Jahren sorgt genau dies zu Uneinigkeiten.
Das Dach hat Konkolits – basierend auf dem Gutachten des Bundesdenkmalamts von 2017 – originalgetreu verbreitern lassen. Damit wolle er seine Turmrutsche vor Regen und Schnee schützen. Weniger glücklich darüber ist aber der Besitzer des Nachbargrundstückes. Denn das Dach soll über die Grundstücksgrenze ragen.
Zwei unterschiedliche Verträge
Laut Konkolits war die Verbreiterung des Dachs legitim und auch erlaubt. Nach einem entsprechenden Gutachten hat das Bundesdenkmalamt mit 47.000 Euro den Großteil der Bauarbeiten finanziert. Demnach habe der Toboggan-Betreiber auch einen bestätigten Vertrag von Baupolizei und Denkmalamt. Ansonsten hätte er das Dach nicht verbreitern dürfen.
Ganz anders sehe das Ganze laut Konkolits beim Vertrag des Nachbarn aus: Der Grundstücksplan sei nicht beglaubigt. Zudem beinhaltete dieser auch Maße, die laut Konkolits nicht korrekt seien und ein Wasseranschluss, der auf dem Grundstück des Toboggans liege, sei auf dem Nachbargrundstück eingezeichnet.
Vermessung soll Klarheit bringen
Wird der Vertrag des Nachbarn nun anerkannt, könnte das Dach des Toboggan weichen müssen. Genau das macht dem Eigentümer aber zu bedenken. Denn das verbreiterte Dach sei nötig, um die Holzrutsche zu schützen. Ohne diese gebe es die Gefahr vor Nässe und Wasserschäden. Das ist laut Konkolits auch der Grund, warum er das Dach überhaupt verbreitert hat.
Deshalb fordert der Toboggan-Eigentümer jetzt die zuständigen Behörden dazu auf, das Grundstück des Nachbarn korrekt zu vermessen. Dies soll endlich Klarheit bringen und den Streit beenden.
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