Leopoldstädter Porträt
Gernot Kranner ist mit ganzem Herzen Künstler
Gernot Kranner ist Schauspieler und lebt in der Leopoldstadt. Warum, hat er der BezirksZeitung erzählt.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Vom Tanz der Vampire über die Zauberflöte bis zu Kommissar Rex - Schauspieler Gernot Kranner ist aus Musical, Theater und Fernsehen bekannt. War dem im Murtal gebürtigen Steirer, der heute in der Leopoldstadt lebt, immer schon klar dass er eine Bühnenkarriere anstreben will? "Ganz und gar nicht", sagt Kranner schmunzelnd, "ich habe meine Mäander gezogen und zuerst Philosophie und sogar Jus ausprobiert, bis ich in Wien, Paris und London die Fächer Schauspiel, Regie, Pantomime, Tanz, Operette, Musical und Sologesang studiert habe."
Nach Engagements an den wichtigsten Bühnen im deutschsprachigen Raum kam er in den 1990er-Jahren nach Wien und spielte rund 1.000 mal den „Professor Abronsius” bei der Uraufführung von Roman Polanskis Musical „Tanz der Vampire“ am Raimund Theater.
Seit zwei Jahrzehnten ist das Multitalent als Ensemblemitglied an der Volksoper engagiert und dort von der Lustigen Witwe bis zur Zauberflöte in verschiedenen Rollen zu sehen.
Was gefällt dem facettenreichen Schauspieler an seinem Wohnbezirk so gut? "Dass es ein multikultureller Bezirk ist. Außerdem bin ich von meiner Wohnung beim Augarten mit dem Fahrrad genauso schnell im Grünen, wie auch im Theater oder in der Volksoper", erklärt Kranner. "Der 2. Bezirk ist einzigartig, weil er Grünoasen, die hohe Lebensqualität bieten, mit intensiver Urbanität verbindet."
Umweltschutz ist ihm wichtig
Weil dem Vater zweier Söhne, die beide bei den Sängerknaben ausgebildet wurden, die Erhaltung der Natur sehr wichtig ist, engagiert er sich seit Jahrzehnten für den Umweltschutz. Aktuell spielt er jeden Sonntag um 14 Uhr ein Kindertheaterstück im Stadtstraßen-Protestcamp an der Donaustädter Hausfeldstraße. "Dort befinden sich die letzten freien Grünflächen der Stadt, deshalb muss man alles tun, um die Verbauung zu verhindern und damit die Klimakrise zu bremsen", so der 59-Jährige.
"Ich fahre selber dann und wann mit dem Auto. Meinen beiden Kindern will ich aber keine Betonwelt, sondern eine lebenswerte Zukunft hinterlassen - deswegen muss ich etwas tun." Kranner erklärt, dass "neue Straßen keine Verkehrsprobleme lösen, sondern sie noch verschärfen", und schlägt vor, das Geld stattdessen in neue Öffis zu investieren. "So könnte Wien zur Vorzeigestadt werden. Dafür ist gar nicht viel notwendig, man müsste einfach nur ein bisschen neu denken."
Ist es Aufgabe der Künstler, ihrem Publikum neue Ideen und unkonventionelle Denkweisen näherzubringen? "Das weiß ich nicht. Aber vielen Menschen fehlt der Mut, anders zu denken", sagt Kranner. "Bei Kunst und Kultur kommen die Menschen zusammen, dabei werden auch neue Ideen geboren. Denn besonders wenn man Kinder hat, darf man nicht nur an sich selber denken. Man sollte sich alles anhören, und dann eigene Entscheidungen für eine gute Zukunft treffen." Infos online auf www.gernotkranner.com
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