Entwicklungshilfe aus der Leopoldstadt
Hilfe zur globalen Selbsthilfe
Der Entwicklungshilfeklub betreut von der Leopoldstadt aus lebenswichtige Projekte in vielen Ländern.
Im Souterrain der Böcklinstraße 44 befand sich früher eine Wäscherei. Heute hat dort der Entwicklungshilfeklub sein Büro. "Begonnen hat alles vor mehr als 40 Jahren als Initiative von ein paar Idealisten", erzählt Daniela Schmid, die die Öffentlichkeitsarbeit des Klubs erledigt. "Heute ist daraus eine richtige kleine Organisation mit fünf hauptamtlichen und rund 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern geworden."
In der Coronakrise war der Entwicklungshilfeklub besonders gefordert: "Unsere Selbsthilfenetzwerke, die wir in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben, haben sich bei der Bekämpfung des Coronavirus und dessen Auswirkungen auf das Leben der Ärmsten im globalen Süden vielfach als lebensrettend erwiesen", so Schmid. „Dabei achten unsere Projektpartner besonders darauf, dass gerade die unterdrückten Bevölkerungsgruppen, also Minderheiten, Tagelöhner oder Flüchtlinge, Zugang zur öffentlichen Lebensmittelverteilung erhalten. Sie fordern die Gleichbehandlung der gesamten Bevölkerung dort, wo Regierungsmaßnahmen nicht oder erst zu spät greifen“, erläutert Gabriele Tabatabai, Geschäftsführerin des Entwicklungshilfeklubs.
Hunger durch das Coronavirus
Etwa in Bangladesch, einem Land mit 161 Millionen Einwohnern: "Dort haben internationale Textilfirmen wegen der Coronakrise Aufträge in Milliardenhöhe storniert, sodass tausende Textilarbeiterinnen nun kein Einkommen mehr haben. Ohne Geld können sie aber ihre Familien nicht mehr ernähren", so Schmid. "Durch unsere unbürokratischen Hilfsmaßnahmen können wir auch in Bangladesch schnell helfen."
Das Büro in der Böcklinstraße fungiert dabei als Schnittstelle zwischen Österreich und den Ländern, in denen die Projekte durchgeführt werden. Was tun die Mitarbeiter des Entwicklungshilfeklubs dabei konkret? "Wir machen auf unsere Projekte aufmerksam. Ganz wesentlich ist das ordnungsgemäße Weiterleiten von Spendengeldern, schließlich hängt davon das Schicksal vieler Menschen direkt ab", sagt Schmid beim Rundgang durch das enge Klubbüro.
Die rund 80 ehrenamtlichen Mitarbeiter aus allen Bezirken leisten dabei tausende Arbeitsstunden pro Jahr, vom Schüler bis zum Universitätsprofessor. Wie gelingt es, so ein großes Team auf die Beine zu stellen? "Mit viel Teamgeist und vor allem mit der unkomplizierten Bereitschaft unserer Ehrenamtlichen."
Weil die Aufgaben stetig zunehmen, sucht der Klub nun ein neues Zuhause: "Wir haben kreative, platzsparende Lösungen entwickelt, aber jetzt platzen wir wirklich aus allen Nähten. Deshalb suchen wir ein neues Büro, das mit Öffis gut erreichbar und etwa 300 bis 400 Quadratmeter groß sein soll", so Schmid. "Und bitte auch kostengünstig." Wer ein Büro kennt oder beim Entwicklungshilfeklub mithelfen will, schreibt an office@eh-klub.at. Das Spendenkonto lautet AT95 2011 1310 0540 5150. Alle Infos: www.entwicklungshilfeklub.at
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