Neue In-Location für Kunstliebhaber
Die 25-jährige Kulturmanagerin Lisa Kandlhofer mischt mit einem ambitionierten Projekt die Kunstszene auf
„Lisabird‘s Art Collective“ heißt ein neuer Kunstraum in der Leopoldstadt. Die junge Kulturmanagerin Lisa Kandlhofer hat mit ihrem Projekt einen Nerv getroffen und konnte mit den von ihr ausgewählten Künstlern auch Prominente wie Frank Stronach überzeugen.
Lisa Kandlhofer ist erst 25 Jahre alt, hat sich aber bereits in New York und auch Kanada in der Kunstbranche einen Namen gemacht – allerdings nicht als Künstlerin selbst, sondern als Kulturmanagerin. Nun ist die gebürtige Grazerin nach Österreich zurückgekehrt und hat einen Hauch New Yorker Undergroundszene mit nach Wien genommen. In der Großen Mohrengasse 8 in der Leopoldstadt hat sie sich einer heruntergekommenen Location angenommen und einen trendigen Kunstraum daraus gemacht. Die knarrenden Holzdielen und die nackten Wände machen das ganz besondere des Ortes aus und sorgen für die richtige Portion In-Potenzial.
„Alle haben gesagt, ich bin verrückt, als ich das hier mieten wollte und haben mir davon abgeraten“, sagt Kandlhofer und lacht dabei. Doch davon hat sich die zielstrebige 25-Jährige nicht abhalten lassen. Bei der Auswahl der ausstellenden Künstler hat Kandlhofer ein glückliches Händchen bewiesen. Viele der Maler sind international aufstrebend, haben sich in Wien einstweilen aber noch keinen Namen gemacht wie Yared Nigussu, Issa Salliander, Adel Abi oder Attila Szücs und
Szilard Ceseke.
Interaktion mit Interessierten
Der Ort bietet internationalen Kunstschaffenden auf den insgesamt 500 Quadratmetern nicht nur großzügige Ausstellungsflächen, um die Arbeiten auszustellen. Zeitgleich wird den Künstlern in den vorhandenen Atelier- und Wohnräumen interkulturelles, interdisziplinäres und selbstbestimmtes Arbeiten ermöglicht. Lisabird’s Art Collective ist ein offener Kunstort, an den auch Kunstinteressierte eingeladen sind, den Künstlern bei deren Arbeit über die Schulter zu blicken und den Entstehungsprozess der Werke unmittelbar mitzuerleben. „Die Künstler sollen sich hier austauschen und auch gegenseitig beeinflussen können“, erklärt Kandlhofer ihr Konzept.
Auswahlkriterien
Bei der Auswahl der Künstler hat Kandlhofer besonders auf Qualität geachtet. „Das ist natürlich ein subjektives Kriterium, aber man wählt dann einfach nach seinen eigenen Qualitätsstandards aus“, so Kandlhofer.
Der Erfolg scheint ihr Recht zu geben, denn bereits vor der Eröffnung wurden sechs Bilder verkauft, eines davon ging unter anderem an den Industriellen und Milliardär Frank Stronach. Die Verkauf-Ausstellung ist noch bis zum 15. Dezember zu sehen, immer Dienstag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr. Ob das Projekt nachher auch noch weitergeht ist noch nicht entschieden.
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