St. Leopold: Aus zwei Chören wird einer
Der klassische Chor der Kirche hatte zu Weihnachten 2015 seinen letzten Auftritt. Der Chor "nota bene" musiziert aber munter weiter.
LEOPOLDSTADT. "Unseren freiwilligen Chor 'nota bene' gibt es seit 13 Jahren. Wir haben rund 40 Mitglieder, die einmal pro Woche, immer am Donnerstag Abend im Pfarrsaal von St. Leopold proben", erklärt Chorleiter Georg Plattner.
Das Repertoire reicht von Barock bis Klassik. Alle Mitglieder sind neben ihren Berufen mit Leidenschaft und Freude und natürlich ehrenamtlich mit dabei
"Aber wir sehen uns natürlich nicht als Ersatz für den nunmehr aufgelösten klassischen Chor, wir haben ja auch keine Solisten, die für die großen Messen benötigt werden", so Plattner.
Vier Solostimmen mussten ja auch bisher vom klassischen Chor "St. Leopold" für die drei Festmessen jährlich zugekauft werden, genauso wie die Orchesterunterstützung.
Ein teures Unterfangen, wie Boleslaw J. Krawczyk, Pfarrer von St. Leopold und St. Josef erklärt: "Für die Auflösung des klassischen Chores "St. Leopold" gibt es zwei Gründe: Mangel an freiwilligem Personal und natürlich die hohen Kosten. Für drei Hochamte im Jahr fallen rund 6.000 Euro an. Das ist künftig leider nicht mehr leistbar."
Jugendchor wird erwachsen
Der freiwillige Chor 'nota bene' unter Chorleiter Georg Plattner geht ursprünglich aus dem Chor "Vox Juventutis" in der Servitenkirche im 9. Bezirk hervor. Auch dort hat Plattner schon den Chor geleitet, fünf Sänger im Chor 'nota bene' sind ehemalige Mitglieder dieses Jugendchores und gemeinsam mit ihm "erwachsen geworden".
"Ich selbst bin mit dem Chor in meine ursprüngliche Heimatpfarre zurückgekehrt, wo ich seit über 20 Jahren auch im Pfarrgemeinderat aktiv bin." Plattner ist übrigens im "normalen Leben" Direktor der Antikensammlung und des Ephesos Museums des Kunsthistorischen Museums und liebt es, in seiner Freizeit mit seinen Sängerinnen und Sängern gemeinsam auch anspruchsvolle Themen musikalisch zu erarbeiten.
"Schon das Aufwärmen von Stimme und Körper macht uns Spaß!" Was man bei jeder Chorprobe live erleben kann: Lauter strahlende Gesichter, alle sind mit Feuereifer dabei! "Fixpunkte für uns sind natürlich das Advent- und das Sommerkonzert, wir sind aber auch bei rhythmischen Messen mit Gitarrenbegleitung dabei."
Drei Messen sind Pflicht
Drei bis vier Messen pro Semester sind da "Pflicht", gesungen wird aber auch auf Taufen und Hochzeiten. "Und natürlich sind wir bei der Woche der Wiener Chöre dabei!"
Das Alter der Chormitglieder reicht von 17 bis 70 plus. Fast alle kamen durch ältere Mitglieder dazu, viele davon singen mit dem Lebenspartner. Der Chor agiert ehrenamtlich, es gibt keinen Mitgleidsbeitrag, Noten etc. werden über Spenden finanziert. Übrigens: Neue Chormitglieder sind immer willkommen.
Kontakt: Dr. Georg Plattner
Chorprobe "nota bene" im Pfarrsaal St. Leopold: Immer Donnerstag Abend, Beginn 19.30 Uhr
2., Alexander Ploch Platz 6
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