Raus aus Gas
Erste Fernwärmeleitung des Alliiertenviertels wird verlegt

- In der Springergasse haben die Bauarbeiten für die erste Fernwärmeleitung begonnen. Damit soll das Alliiertenviertel "Raus aus Gas".
- Foto: Wien Energie/Christian Hofer
- hochgeladen von Kathrin Klemm
160 Millionen Euro investiert Wien Energie bis 2026 in den Fernwärmeausbau. Ein Pioniergebiet ist das Alliiertenviertel, wo die Bauarbeiten für die erste Fernwärmeleitung des Gebietes ihren Lauf genommen haben.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Der Umstieg auf Fernwärme im Alliiertenviertel ist in vollem Gange. Seit vergangenem Sommer werden im Pioniergebiet alle nötigen Vorarbeiten geleistet, um das ganze Grätzl "Raus aus Gas" zu bringen. Bereits errichtet ist eine sogenannte Gebietsumformerstation (kurz: Gufo), welche für den Umstieg unerlässlich ist.
Sie wandelt das heiße Wasser aus dem zentralen Fernwärmenetz um, sodass dieses die nötigen 60 zu 90 Grad Celsius erhält. So können die Haushalte mit Warmwasser und Heizwärme versorgt werden. Wie das genau funktioniert, hat sich MeinBezirk.at in einem der 600 städtischen Gufos angesehen:
Der Gebietsumformerstation im Alliertenviertel soll bis September errichtet werden. 2025 wird Wien Energie dann noch Wärmetauscher und Pumpen ergänzen. Schließlich soll der Gufo dann im Herbst 2025 in Betrieb gehen können.
Bereits fertig errichtet ist hingegen die zentrale Fernwärmeleitung. Sie führt von der Taborstraße bis ins Nachbargrätzl des Alliertenviertels, das Nordbahnivertel. Nun folgt der nächste Schritt: Die erste lokale Leitung in der Springergasse wird errichtet. Diese wird die Fernwärme dann bis zu den Gebäuden bringen.
Erste Anschlüsse 2026
"Leitung für Leitung werden wir unserem Ziel, das Alliiertenviertel komplett mit Fernwärme zu versorgen, näherkommen", sagt Gerhard Fida, Geschäftsführer der Wiener Netze. Bis September soll der Bau der Fernwärmeleitung in der Springergasse abgeschlossen sein, was den Anschluss der ersten Gebäude ermöglichen wird. Bis 2026 sollen zunächst 60 Gebäude auf Fernwärme umgestellt werden, danach sind die weiteren rund 200 an der Reihe.
Der Fernwärmeausbau im Alliiertenviertel ist eine Art Probelauf für ganz Wien. Denn die Stadt soll bis 2040 raus aus Gas. Dabei will man aber auch die Abhängigkeit von Öl und Kohle überwinden. Anhand des Alliiertenviertels, aber auch weiterer drei Pioniergebiete – Rossau (9.), Gumpendorfer Straße (6.) und Huber-Block (16.) – will man Erkenntnisse für die ganze Stadt sammeln.

- Das sind die vier Wiener Pilotgebiete für "Raus aus Gas": Alliiertenviertel (2.), Rossau (9.), Gumpendorfer Straße (6.) und Huber-Block (16.).
- Foto: Wien Energie / FotobyHofer Christian Hofer
- hochgeladen von Antonio Šećerović
"Hierbei ist es wichtig, Synergien zu nutzen und möglichst vieles auf einmal zu machen", erläutert Dominik Pernsteiner von Wien Energie gegenüber MeinBezirk.at. So werden die Straßenarbeiten nicht nur für das Alliierten-, sondern auch für das angrenzende Nordbahnviertel durchgeführt, erklärt Pernsteiner, der als technischer Koordinator des Programms "Raus aus Gas" fungiert. In der Springergasse sind es etwa die Wiener Stadtwerke und die Stadt Wien, die zusammenarbeiten.
160 Millionen Euro für Fernwärme
"Wir haben ein klares Ziel: eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt mit einer sicheren und leistbaren Wärmeversorgung", sagt so Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Finanzen und Wiener Stadtwerke (SPÖ). Ein modernes Wien benötige ein umfassend ausgebautes und effizientes Fernwärmenetz. "Daher werden wir in den nächsten fünf Jahren über eine Milliarde Euro in den Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme investieren", so Hanke.

- Auch in der Nordbahnstraße werden Arbeiten für den Fernwärmeausbau im Alliiertenviertel durchgeführt.
- Foto: Kathrin Klemm/RMW
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Bis 2026 investiert Wien Energie 150 Millionen Euro in den strategischen Fernwärmeausbau. Dabei orientiert man sich an dem "Wiener Wärmeplan". Dieser zeigt auf, wo es bereits Fernwärmeleitungen gibt und wo Fernwärme als alternatives Heizsystem sinnvoll eingesetzt werden kann.
"Der Wiener Wärmeplan unterstützt die Wienerinnen und Wiener dabei, ihren Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme sinnvoll und nachhaltig zu planen und bildet für uns die Grundlage für den flächendeckenden und strategischen Fernwärmeausbau", sagt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Man wolle bis 2040 allen Wienerinnen und Wienern eine Lösung anbieten, egal ob Fernwärme oder eine individuelle Wärmeversorgung.






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