Kleine Sperlgasse soll Schulstraße werden
Direktorin, Eltervertretung und der Verein "geht-doch.wien" fordern eine Entschärfung der Verkehrssitation in der kleinen Sperlgasse. Eine Petition soll Abhilfe schaffen.
LEOPOLDSTADT. Mehr Sicherheit auf den Schulwegen ist momentan das größte Anliegen der Volksschule Kleine Sperlgasse 2A. Direktorin Nicolina Bösch, Elternvertreter Guntram Münster und Hanna Schwarz vom Verein "geht-doch.wien" haben sich zusammengeschlossen, um den Schulweg der Kinder zu entschärfen. Konkret fordert das Bündnis eine temporäre autofreie Zone vor der Volksschule.
Wie diese aussehen soll, wissen sie auch schon. Als Vorbild dient die Stadt Salzburg. Dort wurde ein solcher Vorschlag bereits abgesegnet und durchgeführt. Würde man das Projekt in dieser Form umsetzen, bedeute dies ein Fahrverbot von 7.30 bis 8 Uhr. Eltern sind davon nicht ausgenommen, für sie gelten dieselben Regeln. Dass man Kinder trotzdem mit dem Auto in die Schule bringen kann, sollen Elternparkplätze einige hundert Meter vor der Schule ermöglichen. "Mit dem Argument Sicherheit bringen zahlreiche Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Sie erhöhen auf diese Art jedoch nicht die Sicherheit ihrer Kinder, sondern steigern im Gegenteil die Unfallgefahr für diese", argumentiert Schwarz von der Initiative für Zufußgehende.
Chaos in der Einbahn
Die Kleine Sperlgasse ist für sich ein Härtefall. Drei Schulen öffnen gleichzeitig ihre Pforten für Schüler und Lehrer. Bei einem Lokalaugenschein wird das bunte Treiben sichtbar. Hunderte Schüler und gestresste Eltern prägen das Bild in den Morgenstunden. Unübersichtlich kann es hier leicht werden. Speziell bei den Kleineren birgt dies, in Verbindung mit Autos, Gefahren in sich. "Und viele Autofahrer halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung", erklärt Direktorin Nicolina Bösch. Auch der Schulhof selbst ist nicht sicher. Einige Autofahrer, ob Lieferanten oder Eltern sei dahingestellt, ignorieren das Fahrverbot und verbiegen teilweise die im Hof aufgestellten Poller. "Es ist schon öfter vorgekommen, dass wir bei der Bezirksvorstehung um neue ansuchen mussten", erklärt Bösch.
Der Vorsitzende der Mobilitätskommission Leopoldstadt Wolfgang Kamptner hat bereits erste Gespräche mit der Magistratsabteilung 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) geführt. "Mittlerweile wissen wir, dass es nächstes Jahr einen Pilotversuch zu diesem Vorschlag geben wird", so Kamptner. Wo dieser Versuch stattfinden wird, ist noch unklar. "Wir sind durchaus dazu bereit, dieses Projekt bei uns im Bezirk umzusetzen", ergänzt Kamptner. Baulich steht diesem Piloten auch nichts im Wege.
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