Wirbel im Bezirk
Anrainer wollen die Schnellstraße S34 stoppen
Eine Evaluierung des Projekts "S34" – das wurde nun durch das Umweltministerium angekündigt. Die neue Schnellstraße soll sich erst einmal vom Traisental nach Wilhelmsburg ziehen. Ab da soll die B334 bis nach Traisen führen. Wir haben auf der Facebook-Seite der BEZIRKSBLÄTTER Lilienfeld nachgefragt, was die Leute aus dem Bezirk davon halten. Spoiler: Nicht besonders viel.
BEZIRK. "Absolut unnötig. Das Argument, dass die Lärmhölle B20 dadurch entlastet wird, ist vollkommener Schwachsinn! Ich möchte zukünftigen Generationen nicht erklären wollen, warum diese sündhaft teure, neun Kilometer lange Straße gebaut wurde!", schreibt zum Beispiel Thorsten Taboga. Mit dieser Meinung steht er keinesfalls alleine da.
Dinge wie "Eine riesengroße Schande ist dieses Projekt! Gehört sofort gestoppt!" oder "Furchtbar. Das darf auf keinen Fall umgesetzt werden" sind oft zu lesen. Einige Anrainer sprechen sogar von "dem Verlust ihres ganzen Waldbesitzes".
Dabei soll die S34 laut Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, eigentlich eine Hilfestellung sein. Vor allem für Industrie und Wirtschaft.
"Pendler brauchen die S34!"
„Im Unteren Traisental sind viele große, weltweit tätige Industrieunternehmen ansässig. Die Traisental-Schnellstraße S34 würde den Wirtschaftsstandort enorm aufwerten", erklärt Salzer. "Die Unternehmen sowie die Pendler brauchen die S34, damit es endlich zu einer Entlastung des Nadelöhrs bei der Südeinfahrt der B20 kommt“, so Salzer. Darüber hinaus sollen durch den Bau der S34 rund 550 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Pendler Wolfgang Weinzierl kann Salzers Aussage jedoch nicht nachvollziehen. Er meint: "Ich fahre täglich auf der B20. Ja, es ist viel Verkehr, aber das bedingt keine vierspurige Autobahn durch die Natur!"
"Stopp S34"-Initiative gestartet
Mit 12. März 2021 wurde vom Land NÖ der Bau der S34 per Bescheid genehmigt. Dennoch tut die Bürgerinitiative "Stopp S34" alles dafür, um diesen zu verhindern. Initiatorin Romana Drexler sagt: "Ich dachte mir einfach, ich muss es versuchen. Muss versuchen, etwas zu ändern. Für uns ist auch wichtig die Bevölkerung aufzuklären. Die meisten wissen gar nicht, wo genau die Straße entlangführen soll."
Inzwischen hat die Initiative bereits 4.134 Unterschriften von den benötigten 10.000 gesammelt. Zusätzliche Hoffnung, dass das Projekt doch noch abgeblasen wird, gab Drexler der Besuch der Bundesministerin Leonore Gewessler. "Sie hat uns besucht und sich all unsere Sorgen angehört."
Die Alternative
Die Alternative zur Traisental-Schnellstraße liegt für Romana Drexler bei den Öffis: "Es wäre gut, die Traisentalbahn zu modernisieren, damit sich die Leute wieder in den Zug setzen. Auch ein Ausbau der Radwege wäre angebracht. So würde der Pendlerverkehr deutlich reduziert werden. Dann wäre – außer bei den Stoßzeiten – auch der Verkehr auf der B20 nicht so schlimm", so Romana Drexler abschließend.
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