Der Mist darf noch auf´s Feld
Anrainer klagen über "unerträgliche Geruchsbelästigung" im Gölsental durch Tonnen von Gülle.
BEZIRK (mg). Die Beschwerden über Landwirte, die noch Mitte November nahe von Wohnsiedlungen ihre Güllevorräte verstreuten, häuften sich zuletzt in der Redaktion. "Bauern nutzen ihre Felder offensichtlich nur noch als Deponieflächen. Sie verstinken die Umgebung und belasten das Grundwasser", so ein Leser.
Traisner rebellieren
Besonders die landwirtschaftlichen Düngefahrten in der Steinwandleiten und am Traisner Hubhof sorgen für Ärger. An den Gestank im Frühjahr habe man sich bereits zähneknirschend gewöhnt, doch es sei nicht hinnehmbar, auch noch Mitte November frische Fuhren "wenige Meter neben der Haustür" gestreut zu bekommen.
"Fauna und Flora leiden"
"Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist aus dem Ruder gelaufen. Wiesen werden bewusst überdüngt, um die Gülle wegzubekommen. Es ist daher kein Wunder, dass Schmetterlinge und andere Insekten längst verschwunden sind", ärgert sich ein Traisner, der nach einem Streit mit einem Landwirt in letzter Minute davon Abstand nahm, namentlich genannt zu werden, "da er (der Landwirt) mir ansonsten im Frühjahr noch mehr Mist vor mein Grundstück schüttet."
Veraltete Informationen
Walter Grasberger von der Landwirtschaftskammer kennt die Vorwürfe: "Dass Bauern nur bis 14. November Gülle ausbringen dürfen, ist ein Irrglaube. Das Gesetz wurde geändert. Durch den Klimawandel und die dadurch entstandenen wärmeren Temperaturen im Herbst ist es Landwirten bis 28. November erlaubt zu düngen."
Zudem verweist der Rainfelder darauf, dass der Bezirk Lilienfeld die niedrigste Nitratbelastung des gesamten Landes Niederösterreich aufweise.
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