Die Spur der Drogen im Bezirk
Längst sind Drogen nicht mehr nur ein Problem der Städte. Auch im Traisen- und Gölsental wird konsumiert.
BEZIRK LILIENFELD. In St. Pölten flog in der Vorwoche ein Dealer auf, der 12-Jährige mit Drogen versorgt hatte. Längst haben Cannabiskraut, MDMA, Ecstasy und Co. auch die entlegensten Gebiete des Landes erreicht. Die Konsumenten sind teils Jugendliche. Die Bezirksblätter haben nachgefragt, wie groß das Drogenproblem im Bezirk Lilienfeld ist.
"Stoff" aus Großstädten
Lilienfelds Polizei kennt die Drogenszene im Bezirk durch ständige Kontrollen und Ermittlungen genau. Etwa 100 Anzeigen wegen Suchtmitteln gab es im vergangenen Jahr zwischen Mitterbach und Kaumberg. "Dabei haben wir es großteils mit Konsumenten und nicht mit Dealern zu tun. Die Drogen werden vor allem in St. Pölten und Wien beschafft", berichtet Bezirkspolizeikommandant Michael Hochgerner im Gespräch mit den Bezirksblättern.
Etwa 80 Prozent der Anzeigen betreffen Cannabiskonsum. "Auch die Partydroge Ecstasy finden wir immer wieder", so Hochgerner, der mit Recht stolz auf die Arbeit seiner Beamten sein kann: "Unsere Aufklärungsquote liegt im Bezirk Lilienfeld seit Jahren weit über dem niederösterreichischen Durchschnitt".
Regionale Unterschiede
Die Gemeinden mit den meisten Drogendelikten sind Traisen und Lilienfeld. "Aber auch in Türnitz, St. Aegyd und Hainfeld gab es schon Fälle. Bei den Ermittlungen entdeckten wir auch Cannabis-Plantagen, die jedoch nicht im großen Stil für den Handel, sondern für den Eigenkonsum angelegt waren", berichtet der Bezirkspolizeikommandant.
Auch die Bezirkshauptmannschaft behält die Entwicklung der Drogenkriminalität in der Region laufend im Auge: "Es gibt auch im Bezirk Lilienfeld immer wieder Mitteilungen von der Polizei an die Bezirkshauptmannschaft wegen Suchtmittelmissbrauch von Einzelpersonen. Überwiegend handelt es sich dabei um Cannabis, selten um Substitutionsmedikamente, Amphetamin oder Kokain. Mitteilungen über Suchtmittelmissbrauch von Minderjährigen kommen sehr selten vor. Hierbei handelte es sich bis dato aber ausschließlich um Cannabis", erklärt Lilienfelds Bezirkshauptmann Franz Kemetmüller.
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