Bezirksfeuerwehrtag Lilienfeld
Feuerwehren leisteten 2022 126.518 Einsatzstunden
Ramsau, wo die Feuerwehr am Sonntag, 25. Juni, ihr 140-Jahr-Jubiläum feierte, war tags zuvor Schauplatz des Bezirksfeuerwehrtags 2023.
RAMSAU/BEZIRK. "Der heutige Tag soll nicht nur einen Rückblick auf 2022 geben, sondern auch die Wichtigkeit der Feuerwehren des Bezirks unter Beweis stellen", sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Anton Weiss in seinen Eröffnungsworten.
"Wir haben keine Donau, keine Autobahn. Aber auch wenn unser Bezirk klein ist, passieren kann das Gleiche wie anderswo. Als waldreichster Bezirk sind natürlich Waldbrände bei uns ein Thema. Dafür sind wir sehr gut gerüstet",
so Weiss. In den letzten Jahren sei sehr viel in die Waldbrandbekämpfung investiert worden.
1.198 aktive Mitglieder
Die Feuerwehren des Bezirks Lilienfeld haben derzeit 1.198 aktive Mitglieder. 291 Personen sind im Reservestand. 153 Jugendliche sind bei der 15 Jugendfeuerwehrgruppen, elf Kinder bei den Kinderfeuerwehren (in Hohenberg und Rotheau) dabei. Der Frauenanteil hat sich auf zwölf Prozent erhöht und umfasst mittlerweile gesamt 199 Frauen.
"Ein Rückblick auf die letzten zwei Jahre bei der Einsatzstatistik zeigt einen deutlichen Anstieg bei den Brandsicherheitswachen und einen Rückgang bei den Brandeinsätzen",
sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Anton Weiss. Zu den 1.154 Einsätzen im Jahr 2022 wurden aber auch andere Tätigkeiten und Ausbildungen absolviert: So wurden bei 7.282 Ereignissen von 32.964 Mitgliedern 126.518 Einsatzstunden geleistet.
"Das sind beeindruckende Zahlen für unseren Bezirk. Ich möchte mich bei allen, die dazu beigetragen haben, bedanken. Wir haben sehr gute Feuerwehren im Bezirk, die jederzeit bereit sind, dem Nächsten Hilfe zu leisten."
In dieselbe Kerbe schlug Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Richard Fuchs:
"Mein Dank gilt den Feuerwehren. Nur mit euch können wir die ganzen Einsätze stemmen. Eine der wichtigsten Sachen ist die Ausbildung, wir müssen gerüstet sein für die Zukunft."
Derzeit fehlt es im Bezirk an Ausbildern. Am Bezirksfeuerwehrtag erging der Appell an die Feuerwehren, sich in diesem Bereich auch auf Bezirksebene zu engagieren.
Dank für die gute Zusammenarbeit
"Ich danke der FF Ramsau, dass sie heuer die Aufgabe übernommen hat, den Bezirksfeuerwehrtag auszurichten",
sagte Ramsaus Bürgermeisterin Gertraud Steinacher in ihren Grußworten.
"Unsere Feuerwehr feiert ihr 140-Jahr-Jubiläum. Dazu wurde ein Buch zusammengestellt, das im November vorgestellt wird. Wir dürfen gespannt sein."
"Als Feuerwehrkameradinnen und -kameraden geht es darum, anderen zu helfen und sich gesellschaftlich zu engagieren. Sie handeln in Notfällen professionell und retten Leben. Dafür haben Sie meinen tiefsten Dank und Anerkennung",
sagte Bezirkshauptfrau Heidelinde Grubhofer, die sich für die gute Zusammenarbeit mit der Behörde bedankte.
"Ihr Feuerwehrkameradinnen und -kameraden seid eine ganz wichtige Säule der Sicherheitsfamilie in Niederösterreich",
sagte VP-Bundesrätin Sandra Böhmwalder in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
"Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen, und das kann nur gelingen durch gute Ausbildung. Das Land Niederösterreich ist ein wichtiger Partner. Danke, dass ihr euch für die Sicherheit bei uns im Bezirk einsetzt."
Bezirkspolizeikommandant Michael Hochgerner hob die Wichtigkeit der Sicherheitsstammtische zwischen Behörden und Blaulichtorganisationen hervor und dankte den Feuerwehren für die "perfekte Zusammenarbeit":
"Am 15. Februar 2023 konnte bei Lawinenabgang in Annaberg durch die perfekte Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften das Leben des Verschütteten gerettet werden. Mein Dank geht auch an Christoph Auer von der FF Lehenrotte und Gerhard Bauer von der FF Lilienfeld, die am 16. Februar 2022 eine Person aus der Traisen gerettet und damit zur Lebensrettung beigetragen haben."
Zum Dank dafür übergab er den beiden Rettern eine Ehrenurkunde.
In NÖ 100.000 Mitglieder
"Wir haben mittlerweile über 100.000 Mitglieder, und es kommen monatlich neue dazu. Das ist eine gewaltige Mannschaft, Niederösterreich stellt fast ein Drittel von ganz Österreich",
sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Er berichtete aus dem Landesfeuerwehrverband: Das E-Learning im Rahmen der Basisausbildung werde sehr gut angenommen und weiter ausgebaut. Um Energiekosten zu sparen, werde in der Landesfeuerwehrzentrale in Tulln eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Im Sommer werde die Feuerwehr präventiv vier Wochen die Kollegen in Frankreich bei der Waldbrandbekämpfung unterstützen. Und die Feuerwehr sei auch gut im Bereich Blackoutvorsorge aufgestellt.
Verdienstkreuz für Peter Eigenthaler
Bezirksfeuerwehrjurist Peter Eigenthaler wurde kürzlich anlässlich seines 65. Geburtstags in den Reservestand überstellt. Für seine rund 35-jährige Tätigkeit im Bezirksfeuerwehrkommando bekam er am Bezirksfeuerwehrtag das Verdienstkreuz des NÖ Landesfeuerwehrverbands überreicht.
"Ich fühle mich sehr geehrt. Ohne die Feuerwehr wäre mein Leben wesentlich ärmer gewesen. Richard Fuchs hat zu mir gesagt: ,Du kannst immer noch zu zumutbaren Tätigkeiten herangezogen werden.' Ich verspreche, ich bleibe ein Zumutung für euch",
so Peter Eigenthaler.
Zahlreiche Ehrungen und Wettkämpfe
Am Bezirksfeuerwehrtag wurden weiters Feuerwehrmitglieder für ihre 25-, 40- und 50-jährige Tätigkeit im Feuerwehr- und Rettungswesen bzw. für 60- und 70-jährige Tätigkeit im Feuerwehrwesen ausgezeichnet. Am Nachmittag gingen die Bezirksfeuerwehrleistungsbewerbe über die Bühne.
Zahlreiche Ehrengäste wohnten dem Bezirksfeuerwehrtag bei, unter ihnen FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Hafenecker, VP-Bundesrätin Sandra Böhmwalder, SPÖ-Bundesrat Christian Fischer, Bezirkshauptfrau Heidelinde Grubhofer, Bezirkspolizeikommandant Michael Hochgerner, Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sowie Bürgermeister des Bezirks.
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