Mann forderte Polizisten auf, ihn zu erschießen
TÜRNITZ-FREILAND. Es war Sonntag in der Früh, als ein Mann bei der Polizei in Lilienfeld anrief: Er befinde sich mit einem silberfarbenen Renault auf dem Bahnhof Freiland, habe eine geladene Schusswaffe bei sich und beabsichtige, auf alles zu schießen, was sich ihm nähere. Er selbst wolle nur sterben.
Alle verfügbaren Polizeistreifen des Bezirks sowie das Einsatzkommando Cobra und die Diensthundestreife „St.-Pölten-Tasso-1“ wurden sofort zum Einsatzort alarmiert. Zwischenzeitlich meldete sich ein weiterer Autofahrer bei der Bezirksleitstelle: Er sei soeben in Freiland von einem Mann mit einer Langwaffe angehalten, aber nicht bedroht worden.
Die Exekutive positionierte sich am Parkplatz gegenüber von Schloss Freiland und sah, dass der gesuchte Renault zur Busstation fuhr. Der Aufforderung der Beamten auszusteigen kam der Fahrer zwar nach, hielt dabei jedoch in der rechten Hand eine Langwaffe. Auf Aufforderungen der Polizisten, sie wegzulegen, reagierte er nicht, sondern machte Anstalten, davon Gebrauch zu machen. "Von Seiten der Polizei wurden Warnschüsse abgegeben", sagt Bezirkspolizeikommandant Michael Hochgerner. „Schießt endlich, erschießt mich!“, forderte der Mann die Beamten auf. Dann legte er die Waffe weg, wurde sofort von den Polizisten überwältigt und in Gewahrsam genommen. Erst danach stellte sich heraus: Der Verdächtige hatte keine richtige, sondern nur eine täuschend echte Spielzeugwaffe bei sich. Bei einer ersten Befragung gab er an, die Polizisten hätten alles „versaut“, weil sie ihn nicht erschossen hätten.
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